Zur Hauptnavigation springen Zur Suche springen Zum Inhalt springen
RSSPrint

Nachruf Matthäus Monz

Zum Gedenken Matthäus Monz (1981-2021)

Matthäus Monz

Nachruf Pfarrer Matthäus Monz

Ein Mensch, der anderen Halt geben konnte

Am 3. Oktober starb Pfarrer Matthäus Monz mit 40 Jahren bei einem Motorradunfall

Von Jonas Börsel und Elisabeth Rosenfeld

Unser Freund und Kollege Matthäus Monz lebt nicht mehr. Oft fallen in Trauergesprächen die Worte „unfassbar“ und „zu früh“: Bei Matthäus treffen sie zu. Plötzlich wurde er aus dem Leben gerissen, in der Mitte seines Lebens aus dem, was sein Leben ausmachte: Morgens hatte er noch Erntedankfest gefeiert, am Nachmittag drehte er eine Runde mit dem Motorrad. Beides war für ihn Leidenschaft: Er war mit Leib und Seele Pfarrer. Er liebte es, auf zwei Rädern unterwegs zu sein. Matthäus wusste um die Gefahr. Er selbst hatte in Motorradgottes-diensten an die bei Unfällen ums Leben gekommenen Biker erinnert. Ausgerechnet er ist nun selbst verunglückt.

Ausgerechnet er – denn Matthäus war alles andere als ein Draufgänger. Er war ein besonnener Mensch und im guten Sinne unerschrocken: Nichts konnte ihn aus der Ruhe bringen. Er war ein Netzwerker, der auch mit anpackte. Jemand, der jedem auf Augenhöhe begegnen konnte. Ein Mensch, der anderen Halt geben konnte.

Wir kannten uns seit dem Vikariat. Schon damals begeisterte er sich für die Notfallseelsorge und hat dann als Pfarrer vielen Menschen in der Not zur Seite gestanden. Unfassbar, dass er nun selbst bei einem Unfall ums Leben gekommen ist. Unglaublich, dass er nicht mehr unter uns ist. Vor einem halben Jahr war er mit seiner Frau Michaela Jecht nach Bleicherode gezogen; hatte dort begonnen, Gemeinde zu bauen.

Es war kein geradliniger Weg, der ihn nach Thüringen führte – Matthäus wuchs in Gelsenkirchen auf. Daher stammte seine Liebe zum Fußball und besonders zu Schalke. Seine Frau Michaela lernte er in Halle im Konvikt kennen und lieben. Die ersten Erfahrungen im Pfarramt sammelte Matthäus in Wittichenau und Groß Särchen.

Matthäus war ein humorvoller Gesprächspartner, und er war einer der ersten, die die sozialen Medien für die Öffentlichkeitsarbeit nutzten. Vier Jahre lang teilte er sich die Pfarrstelle der Kirchengemeinde Liebenwalde mit seiner Frau. Nun wollten sie noch einmal neu anfangen. Es war ihm nicht vergönnt.

Matthäus war in der Kirche zu Hause und im Stadion. Was uns als Kirche und die Fans im Stadion verbindet, ist, dass wir versuchen zu singen, auch wenn es uns die Sprache verschlägt, selbst wenn es in uns stumm ist, wenn die Tränen über unsere Wangen rollen. „You’ll never walk alone“ ist die Fußball-Hymne über alle Vereinsgrenzen, selbst über die zwischen den Revierrivalen hinweg, die die Hoffnung besingt, dass wir nie allein sind, dass immer jemand mit uns geht.

In dieser Hoffnung hat Matthäus gelebt. Er wusste Gott an seiner Seite. Wir fragen uns bestürzt, warum Gott ihn nicht beschützt hat, auf seinem letzten Weg mit dem Motorrad. Was uns bleibt, ist die Hoffnung nicht aufzugeben. Darauf zu vertrauen, dass Matthäus den Weg, der nun vor ihm liegt, nicht allein geht. Sondern, dass Gott an seiner Seite geht, ihn führt in seine Ewigkeit. You’ll never walk alone, Matthäus. Du warst eine Seele von Mensch. Wir werden dich nicht vergessen.

Jonas Börsel ist Pfarrer in der St.-Katharinen-Gemeinde in Brandenburg an der Havel. Elisabeth Rosenfeld ist Pfarrerin im Sprengel Eisenhüttenstadt-Fürstenberg. Sie schrieben den Nachruf im Namen des Vikariatskurses von Matthäus Monz.

 

 


 

Artikelkommentar

Artikelkommentar
captcha
Bitte tragen Sie das Ergebnis der Rechenaufgabe in das Feld ein.
Hinweis: Die von Ihnen ausgefüllten Formulardaten werden lediglich für die Zwecke des Formulars genutzt. Eine andere Verwendung oder Weitergabe an Dritte erfolgt nicht.

Artikelkommentare

(3) Artikel Name Ihr Kommentar
1. Kirchen erhalten.... Heinz-Walter Knackmuss Lieber Herr Röger,die Kulturministerin des Landes Brandenburg, Dr. Manja Schüle, hat auf meine Anregung eine Verordnung erlassen, dass mit Zustimmung des Denkmalschtzes und des Konsistoriums Photovoltaik auf Kirchen der Normalfall sein soll. Das wäre eine Möglichkeit die Stromversorgung der Kirchengebäude autark zu machen, denn die Akkus erlauben eine Versorgung bei Tag und Nacht und durch die Einspeisungen noch Geld zu Verdienen und evtl. eine Heizung zu betreiben. Nun sind aber die Pfarrer dagegen und blockieren solche Maßnahmen. Sie haben im voauseilenden Gehorsam Angst, dass der Denkmalschutz das Projekt für Ihre Kirche ablehnen würden oder führen ästhetische Gründe an. Ich würde gern für die SMA in Rathenow dafür eine Spenenaktion starten, aber es fehlt die Zustimmung des Pfarrers. Ich finde, die Kirchenleitung müsste auch die Pfarrer motivieren, solche Projekte zu unterstützen.Wenn es den Christen mit dem Erhalt der Schöpfung Gottes wirklich ernst ist, müssten Photovoltaikanlagen auf alle Kirchendächer.
2. Die Kirche weiter umbauen Wolfgang Banse Nicht immer denkt eine Konsistorialpräsidentin.hier EKBO, Viola Vogel in den richtigen Kategorien.Ist sie eine Prophetin, Hellseherin, was den Zustand der EKBO betrifft.Bei grundsätzlichen Entscheidungen, sollte die Basisdemokratie angewendet w erden, hier Anhörung, Beteiligung der Kirchenglieder, im Bezug:"Wir sind das Kirchenvolk"Einsparungen, was das aufgeblähte Personal im Konsistorium betrifft.Der Rotstift sollte was das Personal anbetrifft, nicht das Bischofsbüro aussperren.Verabschiedung vom Beamtentum, Fahrer abschaffen,Mittelklasse PKw sich zu wenden.Pfarrwohnungen und Pfarrhäuser entsprechend zu aktuellem Mietzins vermieten.Die Kirche unterliegt keinem Modetrend, der wechselt.Gläubige identifizieren sich mit der Kirche, hier Kirchengemeinden, mit denen sie sich verbunden fühlen, beheimatet sind.Sie Familienkirchen , von der Taufe, über Konfirmation, Trauung bis zur Beerdigung für die Familie sind. Gemeindeglieder möchten nicht alle ein paar Jahre ein neues Gesangbuch...Dem Volk, hier Kirchenvolk auf`s Maul schauen, hier Reformator Martin Luther, sollte das Konsistorium beherzigen.Es ist nicht alle gut, was in der EKBO angedacht, umgesetzt wird.Kirchernmitgliedsaustritte zu Hauf belegen dies.
3. "Kontrast könnte nicht größer sein" Wolfgang Banse Die evangelische, protestantische Kirche sollte eindeutig Stellung, Position beziehen, wo sie steht im Bezug was die AFD betrifft.Lippenbekenntnisse sind nicht gefragt, sind fehl am Platz.Die Kirchen sollten sich intensiv beteiligen Ausländerfeindlichkeit, im Bezug:"Suchet der Stadt Bestes" Das Wächteramt, welches die Kirchen inne haben, sollte zum Vorschein kommen, im Bezug Antisemitismus, Rechtsextremismus, Ausländerfeindlichkeit,Behindertenfeindlichkeit.Aus der jüngsten deutschen Geschichte, hier 1933 bis 1945 sollten Lehren gezogen werden.Die Kirchen sind KPÖR, dieses sollten sie leben, erfahrbar werden lassen, im Bezug AFD. In drei neuen Bundesländern finden 2024 Landtagswahlen statt.Beide Amtskirchen sollten ein gemeinsames Wort zu den jeweiligen anstehenden Landtagswahlen herausgeben, im Hinblick auf die AFD.Flagge,Gesicht zeigen,wo für die Kirche, die Kirchen im Jahr 2024 stehen.

Hier gelangen Sie zur Übersicht über alle Kommentare.