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Alle sind gefordert

Gemeinsam auf dem Weg für das Klima – ab August sind die Klimapilger*innen wieder unterwegs.

Eine der Stationen auf dem Klimapilgerweg 2018: das Kraftwerk Jänschwalde. Foto: epd

Von Christian Seidel

Am 14. August beginnt in Zielona Góra der 5. Ökumenische Pilgerweg für Klimagerechtigkeit. Er führt durch Polen, Deutschland, die Niederlande, England und Schottland. Das Ziel Glasgow wird am 29. Oktober erreicht. Dort, am ­Tagungsort der 26. Welt-Klimakonferenz (COP), treffen mehrere, von verschiedenen europäischen Orten ausgehende Pilgerwege zusammen. 

Deutschland erreichen die ­Klimapilger*innen in Begleitung von Bischof Pytel, dem Bischof der ­Diözese Breslau der Evangelisch-Augsburgischen Kirche in Polen und Schirmherr des polnischen Teils des 5. Klimapilgerwegs, am 18. August in Forst. Dort findet in der Stadtkirche St. Nikolai eine ökumenische Andacht zur Staffelübergabe statt. Nach Kahren, Cottbus, Drebkau, Proschim, Senftenberg und Ortrand verlassen die ­Klimapilger*innen am 25. August das Gebiet der EKBO beziehungsweise des Bistums Görlitz.  

Klimagerechtigkeit deklinieren wir in den drei Kategorien globale Gerechtigkeit, Generationen­gerech- tigkeit und ­soziale Gerechtigkeit. Wir in den reichen Ländern des Nordens sind mit unserer ­Lebensweise die Hauptverursacher des Klimawandels, dessen Aus­wirkungen die Menschen der ­armen Länder des globalen ­Südens am härtesten treffen; die Folgen unseres heutigen Handelns beziehungsweise Nichthandelns haben unsere Kinder und Enkel zu tragen; die notwendigen Trans­formationsprozesse dürfen nicht einseitig zu Lasten eines Teils der Gesellschaft und der Betroffenen verlaufen.

Daraus leiten sich unsere konkreten Forderungen an die Klimakonferenz und die deutschen Regierungen ab. Summarisch zusammengefasst lauten sie: Der 1,5 Grad Pfad des Pariser Vertrags muss schnellstmöglich erreicht werden. Für Deutschland legen wir 2021 den Fokus auf die dafür notwendige ­Mobilitätswende sowie diejenige in Landwirtschaft und Ernährung. Um für die Umsetzung unserer Ziele und Forderungen zu werben, ­suchen wir den Kontakt am Weg, wie auch mit Vertreter*innen von Kirchen, Interessenverbänden und Politik. Wir sind dabei grundsätzlich offen für Gespräche mit allen „Lagern“. 

Der Klimapilgerweg 2021 ist ­erneut eine große ökumenische ­Aktion. Träger sind die Evange­lische Kirche in Deutschland, ­evangelische Landeskirchen, alle katholischen Diözesen, sowie Hilfswerke wie Misereor und Brot für die Welt. Der Pilgerweg 2018 führte zur COP 24 nach Katowice – in Deutschland durch alle Braunkohlereviere unter dem Motto „Raus aus der Kohle“. Der Polnische Ökumenische Rat organisierte vor drei Jahren in Polen den Pilgerweg. Als engagierter Partner der Klimapilgerbewegung hat dieser nun zum Start in Zielona Góra eingeladen. In den Nieder­landen, England und Schottland werden wir von Kirchen und Gemeinden unterstützt. 

Der Ökumenische Pilgerweg für Klimagerechtigkeit ist durch die Verbindung der Spiritualität eines Pilgerweges mit symbolischen ­Aktionen und politischen Forderungen für Klimaschutz und Klimagerechtigkeit geprägt. Der Aufruf zum Klimapilgern richtet sich an alle klima-, umwelt- und entwicklungspolitisch engagierten Menschen gleich welchen Glaubens. 

Klimaschutz und Klimagerechtigkeit sind nicht allein eine ­Herausforderung der Politik. Die Kirchen fordern wir auf, Vorreiter bei der Bewahrung der Schöpfung zu sein, und letztlich sind wir alle gefordert, unsere Gewohnheiten zu prüfen, um klimafreundlicher und nachhaltiger zu leben. Bei alledem begleitet mich seit 2015 ein Wort aus einer Andacht irgendwo auf dem Weg: „Wider allem Anschein der Realität haben Christinnen und Christen das Recht, ‚hoffnungsstur‘ zu sein, denn wir kennen Gottes gute Zusage für diese Welt.“ 

Anmeldung zum Pilgerweg unter www.klimapilgern.de. Auch an Einzeletappen kann teilgenommen werden. Auf der Homepage sind sie aufgeführt, dazu Tipps für den Rucksack und Hinweise für Gemeinden, die sich entlang der Wegstrecke beteiligen möchten.

Kontakt für Rückfragen per E-Mail: anmeldung(at)klimapilgern.de

Christian Seidel aus Potsdam ist Physiker im Ruhestand. Er nahm an  mehreren Klimapilgerwegen teil und ist Vertreter der Pilgerbasis Paris 2015 im Lenkungskreis des 5. Ökumenischen Pilgerweges für Klimagerechtigkeit.

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1. Recht auf teilhabe von Christina -Maria Bammel, Wv. Wochenzeitung :die Kirche,Nr.16, vom 14,04.2024 Wolfgang Banse Worten müssen Taten folgen
Teilhabe hin, Teilhabe her, Inklusion, Rerhabilitation wird nicht gelebt , was Menschen mit einem Handicap in Deutschland, im weltlichen, wie auch im kirchlichen Bereich betzrifft. so auch was die Gliedkirche EKBO betrifft.Integration m und Inklusion sieht anders aus, was was im Alltag erleb, erfahrbar wird.Nicht nur der Staat, s ondern auch die Kirche, die Kirchen dind w eit n fern vom Artikel 3, Absatz 3 des Grundgesetzes. "Niemand darf auf Grund...benachteiligt werden!:Homosexualität, Lesbilität wird chauffiert, Handicap nicht. Hier wird der Gleichheitsgrundsatz verworfen. Ouo vadis EKBO, wes Menschen mit einem Handicap betrifft.
2. Offen sein - für alle Menschen Gert Flessing Ja, eine Kirche, die auch für die Menschen weit offen ist. Ich glaube, dass wir das brachen. Die Idee der Forster Pfarrer ist gut. Natürlich gehört dazu, das man selbst auch bereit sein, sich für alle zu öffnen. Das Gespräch mit dem frustrierten Menschen, der AfD wählt, zeigt, wie nötig es ist - auch wenn man jemanden nicht überzeugen kann.
Die Flüchtlingspolitik polarisiert natürlich und - die Ängste der Menschen sind da. Dass sie gerade in der Nähe der polnischen Grenze besonders hoch sind, verstehe ich. Grenzregionen sind immer sensibel. Aber so wenig, wie wir die Migranten verteufeln dürfen, sollten wir sie zu sehr positiv betrachten. Sie sind Menschen und Menschen sind nicht per se gut. Jeder von uns weiß ja, das jemand, der neu in den Ort kommt, egal woher er ist, skeptisch betrachtet wird.
Schon von daher ist das offene Gespräch, das niemanden außen vor lässt, wichtig.
Ich habe es, zu meiner Zeit im Amt, immer wieder geführt. Auch in der Kneipe, wenn es sich anbot. Aber auch wir haben, als eine Flüchtlingsunterkunft in unserem Ort eröffnet wurde, die Kirche für eine große Bürgersprechstunde geöffnet, die sich, in jeder Hinsicht, bezahlt gemacht hat.
Bei alle dem dürfen wir nie vergessen, das wir Kirche sind und nicht Partei. Dann werden wir auch das für diese Arbeit notwendige Vertrauen bei allen Seiten finden.
3. Kontroverse über Potsdams Garnisionskirche hält an Wolfgang Banse Kein Platz für alle
Nicht jede, nicht jeder kam die Ehre zu Teil am Festgottesdienst am Ostermontag 2024 teil zu nehmen , mit zu feiern.Standesgesellschaft und Standesdünkel wurde hier, sonst auch was in kirchlichen Reihen praktiziert wird.Ausgrenzung, Stigmatisierung,Diskriminierung.Gotteshäuser sind für alle da. Hier sollte es keine Einladungskarten geben, gleich um welche Veranstaltung es sich handelt. Verärgerung trat auf bei Menschen, die keinen Zugang zur Nagelkreuzkapelle hatten.Aber nicht nur verärgerte Menschen gab es an diesem Ostermontag vor der Nagelkreuzkapelle, sondern auch Demonstration , von anders Denkenden, die eine Inbetriebnahme der Nagelkreuzkapelle befürworten.Ein großes Polizeigebot war zu gegen, um die Geladenen zu schützen.Was hat der Einsatz des Sicherheitskräfte, der Polizei dem Steuerzahler gekostet.Ein Gotteshaus wie die Nagelkreuzkapelle in Potsdam soll ein Ort des Gebetes, der Stille, Andacht sein.Garnison hört sich militärisch an-dies sollte es aber nicht sein.Die Stadtgesellschaft in Potsdam ist gespalten, nicht nur was die Nagelkreuzkapelle betrifft.Möge das Gotteshaus ein Ort des Segens sein.Offen und willkommen für Klein und Groß, Jung und Alt.

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