Zur Hauptnavigation springen Zur Suche springen Zum Inhalt springen
RSSPrint

angesagt Mose 34, 4-10

Mose stieg auf den Bergangesagt von Uwe Baumann

Angesagt

Jedem Gottesdienst ist ein Abschnitt aus dem Alten Testament ­zugeordnet. Im Gedenkjahr „1700 Jahre ­jüdisches Leben in Deutschland“  fragen ­Autorinnen und Autoren im „angesagt“  ­danach, welche Schätze in der hebräischen ­Bibel, dem Tanach, zu heben sind.

Und Mose hieb zwei steinerne Tafelnzu, wie die ersten waren, und stand am Morgen früh auf und stieg auf den Berg Sinai, wie ihm der HERR geboten hatte, und nahm die zwei steinernen Tafeln in seine Hand. Mose 34,4–10

Von Uwe Baumann

Das Volk zerstreut sich. Der Glaube fliegt in alle Richtungen, falls man überhaupt noch glaubt. Es hängen die Herzen am Geld, an der Absicherung der eigenen Person mit Posten und Pöstchen, an der Macht und am Heer der Selbsterklärer, die sich in den Sozialen Medien in Endlosschleife ergießen. Das Volk scheint „nicht mehr zu hören“, es folgt zwar auf Instagram und Pipapo, aber nicht mehr bedingungslos denen, die vorgeben, es führen zu können. In die Zukunft zum Beispiel. Die jedoch geht ins Blaue, wenn man nicht einmal die Gegenwart halbwegs beherrscht.

Das Volk strampelt sich die Seele aus dem Leib und tritt doch auf der Stelle. Das fällt dem Volk in letzter Zeit immer öfter auf. Manche  arbeiten so hart, dass für Muße und Langeweile und Liebe und Zärtlichkeit und Teilhabe und Glaube oder Gebet keine Kraft bleibt. Vielleicht ist Gott ersetzt worden – klammheimlich – von ausufernder Bürokratie, maßloser Geltungssucht in den Blasen der Reichen und Entkoppelten und von übersteigerten Individualbedürfnissen, die zum Ausschlachten des Planeten führen – im wahrsten Sinne des Wortes?

Mose, wir verlieren uns. Die Menschen behaupten zwar, die ­Gesetze seien ihnen was wert. Aber vielleicht meinen sie damit nur den Stein, in den sie gehauen sind, denn aus ihm könnte man noch etwas Profitables bauen. Die Menschen umgrenzen ihre eigenen König­reiche, jedes schöner, schneller, größer, wir haben das so gewollt. Und diese Königreiche haben angefangen, sich zu bekämpfen. Mit Worten, mit Taten, mit Erzählungen von der Angst. Angst kann Menschen ganz wunderbar lenken. Sogar vom Schreibtisch aus. Weltweit. Mose, wenn du Zeit hast, ich bitte dich, steige wieder auf den Berg. 

Uwe Baumann ist Wirtschaftswissenschaftler, Medienentwickler und Lektor im Kirchenkreis Lichtenberg-Oberspree.

Artikelkommentar

Artikelkommentar
captcha
Bitte tragen Sie das Ergebnis der Rechenaufgabe in das Feld ein.
Hinweis: Die von Ihnen ausgefüllten Formulardaten werden lediglich für die Zwecke des Formulars genutzt. Eine andere Verwendung oder Weitergabe an Dritte erfolgt nicht.

Artikelkommentare

(3) Artikel Name Ihr Kommentar
1. Recht auf teilhabe von Christina -Maria Bammel, Wv. Wochenzeitung :die Kirche,Nr.16, vom 14,04.2024 Wolfgang Banse Worten müssen Taten folgen
Teilhabe hin, Teilhabe her, Inklusion, Rerhabilitation wird nicht gelebt , was Menschen mit einem Handicap in Deutschland, im weltlichen, wie auch im kirchlichen Bereich betzrifft. so auch was die Gliedkirche EKBO betrifft.Integration m und Inklusion sieht anders aus, was was im Alltag erleb, erfahrbar wird.Nicht nur der Staat, s ondern auch die Kirche, die Kirchen dind w eit n fern vom Artikel 3, Absatz 3 des Grundgesetzes. "Niemand darf auf Grund...benachteiligt werden!:Homosexualität, Lesbilität wird chauffiert, Handicap nicht. Hier wird der Gleichheitsgrundsatz verworfen. Ouo vadis EKBO, wes Menschen mit einem Handicap betrifft.
2. Offen sein - für alle Menschen Gert Flessing Ja, eine Kirche, die auch für die Menschen weit offen ist. Ich glaube, dass wir das brachen. Die Idee der Forster Pfarrer ist gut. Natürlich gehört dazu, das man selbst auch bereit sein, sich für alle zu öffnen. Das Gespräch mit dem frustrierten Menschen, der AfD wählt, zeigt, wie nötig es ist - auch wenn man jemanden nicht überzeugen kann.
Die Flüchtlingspolitik polarisiert natürlich und - die Ängste der Menschen sind da. Dass sie gerade in der Nähe der polnischen Grenze besonders hoch sind, verstehe ich. Grenzregionen sind immer sensibel. Aber so wenig, wie wir die Migranten verteufeln dürfen, sollten wir sie zu sehr positiv betrachten. Sie sind Menschen und Menschen sind nicht per se gut. Jeder von uns weiß ja, das jemand, der neu in den Ort kommt, egal woher er ist, skeptisch betrachtet wird.
Schon von daher ist das offene Gespräch, das niemanden außen vor lässt, wichtig.
Ich habe es, zu meiner Zeit im Amt, immer wieder geführt. Auch in der Kneipe, wenn es sich anbot. Aber auch wir haben, als eine Flüchtlingsunterkunft in unserem Ort eröffnet wurde, die Kirche für eine große Bürgersprechstunde geöffnet, die sich, in jeder Hinsicht, bezahlt gemacht hat.
Bei alle dem dürfen wir nie vergessen, das wir Kirche sind und nicht Partei. Dann werden wir auch das für diese Arbeit notwendige Vertrauen bei allen Seiten finden.
3. Kontroverse über Potsdams Garnisionskirche hält an Wolfgang Banse Kein Platz für alle
Nicht jede, nicht jeder kam die Ehre zu Teil am Festgottesdienst am Ostermontag 2024 teil zu nehmen , mit zu feiern.Standesgesellschaft und Standesdünkel wurde hier, sonst auch was in kirchlichen Reihen praktiziert wird.Ausgrenzung, Stigmatisierung,Diskriminierung.Gotteshäuser sind für alle da. Hier sollte es keine Einladungskarten geben, gleich um welche Veranstaltung es sich handelt. Verärgerung trat auf bei Menschen, die keinen Zugang zur Nagelkreuzkapelle hatten.Aber nicht nur verärgerte Menschen gab es an diesem Ostermontag vor der Nagelkreuzkapelle, sondern auch Demonstration , von anders Denkenden, die eine Inbetriebnahme der Nagelkreuzkapelle befürworten.Ein großes Polizeigebot war zu gegen, um die Geladenen zu schützen.Was hat der Einsatz des Sicherheitskräfte, der Polizei dem Steuerzahler gekostet.Ein Gotteshaus wie die Nagelkreuzkapelle in Potsdam soll ein Ort des Gebetes, der Stille, Andacht sein.Garnison hört sich militärisch an-dies sollte es aber nicht sein.Die Stadtgesellschaft in Potsdam ist gespalten, nicht nur was die Nagelkreuzkapelle betrifft.Möge das Gotteshaus ein Ort des Segens sein.Offen und willkommen für Klein und Groß, Jung und Alt.

Hier gelangen Sie zur Übersicht über alle Kommentare.