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„Arche für die Kunst“

Ausstellung. „Points of Resistance“ in der Zionskirche in Berlin-Mitte

Ausstellung. „Points of Resistance“ in der Zionskirche in Berlin-Mitte
Links: Kerstin Dzewior, „Red Boxing Gloves“, 2021, Öl auf Leinwand. Stefan Rinck, „Lastenbär“, 2007, Sandstein. Rechts: Jani Leinonen, „We find love in hopeless place“, keramische Schmelzfarbe auf Glas, 2019. Fotos: Ulrike Mattern

Von Ulrike Mattern 

Die Zionskirche in Berlin-Mitte ist wieder ein temporärer Kunstort. Im Rahmen der „Offenen Kirche“ können Besucherinnen und Besucher bis Ende April dort die Ausstellung „Points of Resistance“ sehen. 55 internationale Künstlerinnen und Künstler bespielen vom Keller bis zur Empore die Räumlichkeiten, zum Teil mit aktuellen Werken sowie Klassikern. Zu letzteren gehören etwa „Der bemooste Stein“ von Otto Piene, eine der letzten Arbeiten des 2014 verstorbenen Lichtkünstlers, der „Kunstpranger“ von Günther Uecker, ein mit Nägeln gekrönter Baumstamm, und das Video „Tempest (Study for the Raft)“ des amerikanischen Videokünstlers Bill Viola. 

„Die Zionskirche wird zu einer Art Arche für die Kunst“, schreibt Stephan von Wiese in einem Essay über die Ausstellung, die er zusammen mit Constanze Kleiner und Rachel Rits-Volloch kuratiert hat. Sie schaffe ein Gegenmodell „zum drohenden Verblassen der Kunst in reine Digitalität“. Die künstlerischen Werke fügen sich in den „Schutz- und Wirkraum für Andersdenkende“ ein, den die Kurator*innen an diesem Ort mit einer Bezugnahme auf den Widerstand im National­sozialismus verankern, etwa durch Dietrich Bonhoeffer, der für kurze Zeit an der Zions­kirche wirkte, und die Widerstandsgruppe „Rote Kapelle“, die in der Umgebung des Gotteshauses einige Treffpunkte hatte. Widerständigkeit prägte ebenso die Phase in den 1980er Jahren mit der Unterstützung der Kirchengemeinde für die Friedensbewegung und der Umwelt-­Bibliothek, die einen Platz in den Keller­räumen fand.

Im Kontrast zu diesem sich in den Vordergrund drängenden Zugriff auf markante historische Einschnitte mit weitreichenden Folgen im Umfeld der Zionskirche wirkt das Widerstandsprofil der aktuellen Präsentation eher indifferent. Aber ohne theoretischen Ballast genießt man Einzelwerke auf abblätterndem Putz wie „Burning“ von David Krippendorff, der Rhett Butler und Scarlett O’Hara aus einer zentralen Filmszene in „Vom Winde verweht“ gelöscht hat und in seiner Bleistiftzeichnung allein die brennende Häuser in Atlanta während des amerikanischen Bürgerkriegs stehenlässt. Oder die drei Ölgemälde von Kerstin Dzewior mit Protagonistinnen, die in ihrem Setting wie aus der Zeit gefallen wirken, mit Leerstellen, die Platz für Fantasie lassen. 

„Points of Resistance“, Gruppenausstellung in der Zionskirche, Zionskirchplatz, 10119 Berlin. Bis 25. April, täglich 13–18 Uhr. Informationen zu Führungen unter www.points-of-resistance.org

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1. Bischof Meister räumt Fehler ein, bleibt aber im AmtNr14,24,o3.20244 Wolfgang Banse Wie geht mnan mit Menschen um, die in der Kirche, hier Ev.luth. Landeskirche Hannover zu Schaden kommen,hier Umgang mit sexueller Gewalt.Das verhalten von Landesbischof Meister, früher Generalsuperintendent des Sprengels der EKBO ist nicht zu rechtfertigen. Trotz schwerwiegende Fehler bleibt er im Amt.Er sollte nicht allein entscheiden über diese Thematik.Hier sollten die mündigen Kirchenglieder der Ev.luth. Landeskirche darüber befinden, ob diese sich noch eine gedeihliche Zusammenarbeit mit Ralf Meister in der Ev.luth. Landeskirche Hanover vorstellen können.Ebenfalls sollte diese Thematik auf der Frühjahrs-Synode als Tagesordnungspunkt behandelt werden.Hier handelt sich um keine Lappalie, sondern um einen schwerwiegenden Fehler, der nicht mit einer Entschuldigung von Ralf Meister beglichen ist.
2. Kirchen erhalten.... Heinz-Walter Knackmuss Lieber Herr Röger,die Kulturministerin des Landes Brandenburg, Dr. Manja Schüle, hat auf meine Anregung eine Verordnung erlassen, dass mit Zustimmung des Denkmalschtzes und des Konsistoriums Photovoltaik auf Kirchen der Normalfall sein soll. Das wäre eine Möglichkeit die Stromversorgung der Kirchengebäude autark zu machen, denn die Akkus erlauben eine Versorgung bei Tag und Nacht und durch die Einspeisungen noch Geld zu Verdienen und evtl. eine Heizung zu betreiben. Nun sind aber die Pfarrer dagegen und blockieren solche Maßnahmen. Sie haben im voauseilenden Gehorsam Angst, dass der Denkmalschutz das Projekt für Ihre Kirche ablehnen würden oder führen ästhetische Gründe an. Ich würde gern für die SMA in Rathenow dafür eine Spenenaktion starten, aber es fehlt die Zustimmung des Pfarrers. Ich finde, die Kirchenleitung müsste auch die Pfarrer motivieren, solche Projekte zu unterstützen.Wenn es den Christen mit dem Erhalt der Schöpfung Gottes wirklich ernst ist, müssten Photovoltaikanlagen auf alle Kirchendächer.
3. Die Kirche weiter umbauen Wolfgang Banse Nicht immer denkt eine Konsistorialpräsidentin.hier EKBO, Viola Vogel in den richtigen Kategorien.Ist sie eine Prophetin, Hellseherin, was den Zustand der EKBO betrifft.Bei grundsätzlichen Entscheidungen, sollte die Basisdemokratie angewendet w erden, hier Anhörung, Beteiligung der Kirchenglieder, im Bezug:"Wir sind das Kirchenvolk"Einsparungen, was das aufgeblähte Personal im Konsistorium betrifft.Der Rotstift sollte was das Personal anbetrifft, nicht das Bischofsbüro aussperren.Verabschiedung vom Beamtentum, Fahrer abschaffen,Mittelklasse PKw sich zu wenden.Pfarrwohnungen und Pfarrhäuser entsprechend zu aktuellem Mietzins vermieten.Die Kirche unterliegt keinem Modetrend, der wechselt.Gläubige identifizieren sich mit der Kirche, hier Kirchengemeinden, mit denen sie sich verbunden fühlen, beheimatet sind.Sie Familienkirchen , von der Taufe, über Konfirmation, Trauung bis zur Beerdigung für die Familie sind. Gemeindeglieder möchten nicht alle ein paar Jahre ein neues Gesangbuch...Dem Volk, hier Kirchenvolk auf`s Maul schauen, hier Reformator Martin Luther, sollte das Konsistorium beherzigen.Es ist nicht alle gut, was in der EKBO angedacht, umgesetzt wird.Kirchernmitgliedsaustritte zu Hauf belegen dies.

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