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Beitrag von Mirna Funk: Klare Worte oder böse Anklage?

Leserinnen- und Leserreaktionen auf den Titelkommentar der Ausgabe 3 "Das muss aufhören"

Hier gibt es den Kommentar von Mirna Funk zum Nachlesen.

Für die klaren Worte gebührt Mirna Funk Dank! Das Beschwören einer christlich-jüdischen Kultur oder einer christlich-jüdischen Identität wird niemandem gerecht. Es wird eine Einheit beschworen, die nur in der Fantasie christlicher Theologen existiert und unbewusst den jahrtausendelang praktizierenden Anti­judaismus relativiert.

Rudolf Grzegorek, Görlitz

Mirna Funk ist unbedingt zuzustimmen: „Juden sind im Gegensatz zu Christen so viel mehr als eine Religion“ und sie dürfen nicht so oder so vereinnahmt werden.

Dirk Stratmann, Berlin

Was mag die Redaktion damit beabsichtigen, diesen bösen Kommentar von Mirna Funk zum Kommentar der Woche zu machen? Sicher nicht, das gegenseitige Verständnis zu fördern. Dass „die Christen“ oder gleich „alle Christen“ verantwortlich sein sollen für die Corona-Leugner, für Verschwörungstheorien, für die QAnon-Mythen ist empörend und verstörend zugleich.

„Es gibt Christen und es gibt Juden“ – ja, aber beide haben gemeinsam in der europäischen Geschichte eine „christlich-jüdische“ Kultur geschaffen. Warum Abgrenzung und Trennung und nicht die Suche nach Gemeinsamkeiten? Wird so die Gefahr des Antijudaismus abgewehrt?

Götz Doyé, Potsdam

 

Ich kann den Ärger von Mirna Funk gut verstehen. Sie möchte nicht, dass Christen erklären, wie Juden sich sehen sollen. Die Bezeichnung „Deutsche jüdischen Glaubens“ ist außerdem tatsächlich ungeeignet. Denn nur eine Minderheit der Juden ist jüdischen Glaubens. Es müsste daher heißen „jüdische Deutsche“. Die Bezeichnung „deutsche Juden“ würde sie aus der Gemeinschaft der deutschen Staatsbürger ausgrenzen. Wie Mirna Funk feststellt, definieren sich alle Juden, ob religiös oder säkular, insbesondere über ihre gemeinsame Geschichte und Kultur. 

Gerd Decke, Berlin

 

Mirna Funk spricht mir mit ihren zornigen Anklagen gegen den jahrtausendelang wütenden Antijudaismus von Christen und ihrer abend­ländischen Herrschaften aus vollstem Herzen. Aber widersprechen möchte ich ihrer Behauptung, dass es im Abendland überhaupt keine christlich-jüdische Identität gäbe. In der Epoche der Aufklärung wurde christlich-jüdische Identität zeitweise sogar zum Mainstream (siehe Lessing oder Moses Mendelson). Zwar ist Toleranz und Zusammengehen beider Seiten schrecklich einseitig von der Christenheit geschunden und ausgelöscht worden, aber dennoch haben es die Judenhasser bis heute nie geschafft, den jüdisch-christlichen Geist auszulöschen und tot zu kriegen.

Michael Rannenberg, per E-Mail

 

Schade, dass der Leitartikel sich in billiger Polemik erschöpft. Wer soll da womit endlich aufhören? Sofort!? Für immer!? Dankenswerterweise gibt es seit vielen Jahren den Versuch, im christlich-jüdischen Dialog das Gespräch miteinander zu suchen. Damit wird nicht die schreckliche Vergangenheit ausgelöscht, aber es macht Hoffnung für ein gutes Miteinander in der Gegenwart und für die Zukunft. Der Artikel erweckt jedoch den Anschein, als gäbe es diesen Dialog gar nicht.

Winfried Böttler, Berlin-Steglitz

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1. Recht auf teilhabe von Christina -Maria Bammel, Wv. Wochenzeitung :die Kirche,Nr.16, vom 14,04.2024 Wolfgang Banse Worten müssen Taten folgen
Teilhabe hin, Teilhabe her, Inklusion, Rerhabilitation wird nicht gelebt , was Menschen mit einem Handicap in Deutschland, im weltlichen, wie auch im kirchlichen Bereich betzrifft. so auch was die Gliedkirche EKBO betrifft.Integration m und Inklusion sieht anders aus, was was im Alltag erleb, erfahrbar wird.Nicht nur der Staat, s ondern auch die Kirche, die Kirchen dind w eit n fern vom Artikel 3, Absatz 3 des Grundgesetzes. "Niemand darf auf Grund...benachteiligt werden!:Homosexualität, Lesbilität wird chauffiert, Handicap nicht. Hier wird der Gleichheitsgrundsatz verworfen. Ouo vadis EKBO, wes Menschen mit einem Handicap betrifft.
2. Offen sein - für alle Menschen Gert Flessing Ja, eine Kirche, die auch für die Menschen weit offen ist. Ich glaube, dass wir das brachen. Die Idee der Forster Pfarrer ist gut. Natürlich gehört dazu, das man selbst auch bereit sein, sich für alle zu öffnen. Das Gespräch mit dem frustrierten Menschen, der AfD wählt, zeigt, wie nötig es ist - auch wenn man jemanden nicht überzeugen kann.
Die Flüchtlingspolitik polarisiert natürlich und - die Ängste der Menschen sind da. Dass sie gerade in der Nähe der polnischen Grenze besonders hoch sind, verstehe ich. Grenzregionen sind immer sensibel. Aber so wenig, wie wir die Migranten verteufeln dürfen, sollten wir sie zu sehr positiv betrachten. Sie sind Menschen und Menschen sind nicht per se gut. Jeder von uns weiß ja, das jemand, der neu in den Ort kommt, egal woher er ist, skeptisch betrachtet wird.
Schon von daher ist das offene Gespräch, das niemanden außen vor lässt, wichtig.
Ich habe es, zu meiner Zeit im Amt, immer wieder geführt. Auch in der Kneipe, wenn es sich anbot. Aber auch wir haben, als eine Flüchtlingsunterkunft in unserem Ort eröffnet wurde, die Kirche für eine große Bürgersprechstunde geöffnet, die sich, in jeder Hinsicht, bezahlt gemacht hat.
Bei alle dem dürfen wir nie vergessen, das wir Kirche sind und nicht Partei. Dann werden wir auch das für diese Arbeit notwendige Vertrauen bei allen Seiten finden.
3. Kontroverse über Potsdams Garnisionskirche hält an Wolfgang Banse Kein Platz für alle
Nicht jede, nicht jeder kam die Ehre zu Teil am Festgottesdienst am Ostermontag 2024 teil zu nehmen , mit zu feiern.Standesgesellschaft und Standesdünkel wurde hier, sonst auch was in kirchlichen Reihen praktiziert wird.Ausgrenzung, Stigmatisierung,Diskriminierung.Gotteshäuser sind für alle da. Hier sollte es keine Einladungskarten geben, gleich um welche Veranstaltung es sich handelt. Verärgerung trat auf bei Menschen, die keinen Zugang zur Nagelkreuzkapelle hatten.Aber nicht nur verärgerte Menschen gab es an diesem Ostermontag vor der Nagelkreuzkapelle, sondern auch Demonstration , von anders Denkenden, die eine Inbetriebnahme der Nagelkreuzkapelle befürworten.Ein großes Polizeigebot war zu gegen, um die Geladenen zu schützen.Was hat der Einsatz des Sicherheitskräfte, der Polizei dem Steuerzahler gekostet.Ein Gotteshaus wie die Nagelkreuzkapelle in Potsdam soll ein Ort des Gebetes, der Stille, Andacht sein.Garnison hört sich militärisch an-dies sollte es aber nicht sein.Die Stadtgesellschaft in Potsdam ist gespalten, nicht nur was die Nagelkreuzkapelle betrifft.Möge das Gotteshaus ein Ort des Segens sein.Offen und willkommen für Klein und Groß, Jung und Alt.

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