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„Da möchte keiner übers Wetter reden“

Das Team des kirchlichen Start-up „Spirit and Soul“ bietet zum Motto „Liebe tut der Seele gut“ Entdeckungswege nach Innen in der ­Advents- und ­Weihnachtszeit an. Über ihre Online-Erfahrungen und die Adventszeit sprach Pfarrerin Lioba Diez mit Johanna Friese

Grafik zur Reihe von Marc Schumann (Begeisterungswerkstatt) . Foto: Spirit&Soul

Frau Pfarrerin Diez, wie ­funktioniert das Online-­Format?

Jede Adventswoche hat ein anderes Thema. Es gibt einen Impuls zum Wochenthema und eine Challenge, sich selbst mit dem Thema näher zu befassen und eigene Erfahrungen zu machen. Jede und jeder kann ganz für sich darüber nachdenken und Dinge ausprobieren. Wer möchte, kann Sonntagabend zu einem ­digitalen Treffen kommen und sich in einer kleinen Zoom-Runde über die Erfahrungen austauschen. Es geht auch darum, sich selber besser kennenzulernen. In der ersten Woche ging es um eine liebevolle Haltung, in dieser Woche ist Schmerz das Thema. 

Welchem Schmerz sind Sie auf der Spur?

Es gibt ja unterschiedliche Arten von Schmerz, auch seelischer Schmerz ist damit gemeint. Wichtig ist, dass man sich Zeit nimmt, das wahrzunehmen und nicht wegzudrücken. Wir merken, wie verletzlich wir sind und dass dies zum Leben und auch zu unserer Lebendigkeit dazugehört. Wenn es gelingt, das einen Moment lang auszuhalten und vielleicht liebevoll darauf zu ­gucken, kann sich der Schmerz auch wandeln und weniger werden. 

Und welche Übungen gibt es dazu in dieser Woche?

Als Challenge für die zweite Woche laden wir dazu ein, sich jeden Tag 10 Minuten Zeit zum Nachdenken und Nachspüren zu nehmen. Wo erlebe ich gerade Schmerz? Wie macht er sich bei mir bemerkbar? Wenn mein Schmerz sprechen könnte, was würde er sagen? Wie wäre es, den Schmerz als Hinweis zu nehmen, liebevoller mit mir selbst umzugehen? 

Wie kommt das Angebot an?

Sehr gut! Mit dabei sind bisher 900 Menschen und ein Teil davon kommt zum Austauschabend. Inzwischen bieten wir das dritte Mal einen Entdeckungsweg nach Innen an und es gibt Menschen, die immer wieder gern mitmachen und andere ­kommen neu dazu. Für viele ist das Austausch-Treffen am Sonntagabend ein Highlight. 

Was ist spannend an so einem ­Online-Austausch?

Wir sind circa 130 Leute und gehen in kleine Austauschgruppen zu viert und man kommt mit ­fremden Leuten ins Gespräch. Es ist erstaunlich, wie gut man sich mit Leuten unterhalten kann, wenn so ein Thema im Raum steht. 

Die Themen sind sehr persönlich. Wie erklären Sie sich, dass sich Menschen darüber gut austauschen, die sich gar nicht kennen?

Das hängt sicher auch mit der Anonymität im Netz zusammen. Da ist es vielleicht sogar leichter, man sieht sich vorher und nachher nicht wieder und ist sehr fokussiert auf das Thema. Da möchte keiner übers Wetter reden, sondern über wesentliche Sachen ins Gespräch kommen und die anderen sind auch genau deswegen da. So nutzt man auch die Gelegenheit. 

Wie erleben Sie persönlich den Advent in diesem Jahr?

Mit gemischten Gefühlen. Einerseits bin ich erschöpft und zermürbt und merke, dass ich meine Kräfte gut zusammenhalten muss. Andererseits versuche ich mich von den Erwartungen frei zu machen: was man erledigen soll, was man alles schmücken soll, wem man alles Postkarten schreiben soll. Dieses Jahr ist wieder alles anders als gedacht. Mir hilft es, wahrzunehmen und nachzuspüren, wie das Leben jetzt gerade ist. Keiner hat sich die Bedingungen ausgesucht, und trotzdem gibt es ­unheimlich schöne Sachen und ­Begegnungen und eine Haltung, die uns selber guttut.

Noch einsteigen?

„Der Entdeckungsweg nach Innen“ geht noch bis zum 2. Januar. Und man kann auch jetzt noch dazu kommen. 

Mehr Infos und Anmeldung unter www.spiritandsoul.org/liebe-tut-der-seele-gut/

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1. Recht auf teilhabe von Christina -Maria Bammel, Wv. Wochenzeitung :die Kirche,Nr.16, vom 14,04.2024 Wolfgang Banse Worten müssen Taten folgen
Teilhabe hin, Teilhabe her, Inklusion, Rerhabilitation wird nicht gelebt , was Menschen mit einem Handicap in Deutschland, im weltlichen, wie auch im kirchlichen Bereich betzrifft. so auch was die Gliedkirche EKBO betrifft.Integration m und Inklusion sieht anders aus, was was im Alltag erleb, erfahrbar wird.Nicht nur der Staat, s ondern auch die Kirche, die Kirchen dind w eit n fern vom Artikel 3, Absatz 3 des Grundgesetzes. "Niemand darf auf Grund...benachteiligt werden!:Homosexualität, Lesbilität wird chauffiert, Handicap nicht. Hier wird der Gleichheitsgrundsatz verworfen. Ouo vadis EKBO, wes Menschen mit einem Handicap betrifft.
2. Offen sein - für alle Menschen Gert Flessing Ja, eine Kirche, die auch für die Menschen weit offen ist. Ich glaube, dass wir das brachen. Die Idee der Forster Pfarrer ist gut. Natürlich gehört dazu, das man selbst auch bereit sein, sich für alle zu öffnen. Das Gespräch mit dem frustrierten Menschen, der AfD wählt, zeigt, wie nötig es ist - auch wenn man jemanden nicht überzeugen kann.
Die Flüchtlingspolitik polarisiert natürlich und - die Ängste der Menschen sind da. Dass sie gerade in der Nähe der polnischen Grenze besonders hoch sind, verstehe ich. Grenzregionen sind immer sensibel. Aber so wenig, wie wir die Migranten verteufeln dürfen, sollten wir sie zu sehr positiv betrachten. Sie sind Menschen und Menschen sind nicht per se gut. Jeder von uns weiß ja, das jemand, der neu in den Ort kommt, egal woher er ist, skeptisch betrachtet wird.
Schon von daher ist das offene Gespräch, das niemanden außen vor lässt, wichtig.
Ich habe es, zu meiner Zeit im Amt, immer wieder geführt. Auch in der Kneipe, wenn es sich anbot. Aber auch wir haben, als eine Flüchtlingsunterkunft in unserem Ort eröffnet wurde, die Kirche für eine große Bürgersprechstunde geöffnet, die sich, in jeder Hinsicht, bezahlt gemacht hat.
Bei alle dem dürfen wir nie vergessen, das wir Kirche sind und nicht Partei. Dann werden wir auch das für diese Arbeit notwendige Vertrauen bei allen Seiten finden.
3. Kontroverse über Potsdams Garnisionskirche hält an Wolfgang Banse Kein Platz für alle
Nicht jede, nicht jeder kam die Ehre zu Teil am Festgottesdienst am Ostermontag 2024 teil zu nehmen , mit zu feiern.Standesgesellschaft und Standesdünkel wurde hier, sonst auch was in kirchlichen Reihen praktiziert wird.Ausgrenzung, Stigmatisierung,Diskriminierung.Gotteshäuser sind für alle da. Hier sollte es keine Einladungskarten geben, gleich um welche Veranstaltung es sich handelt. Verärgerung trat auf bei Menschen, die keinen Zugang zur Nagelkreuzkapelle hatten.Aber nicht nur verärgerte Menschen gab es an diesem Ostermontag vor der Nagelkreuzkapelle, sondern auch Demonstration , von anders Denkenden, die eine Inbetriebnahme der Nagelkreuzkapelle befürworten.Ein großes Polizeigebot war zu gegen, um die Geladenen zu schützen.Was hat der Einsatz des Sicherheitskräfte, der Polizei dem Steuerzahler gekostet.Ein Gotteshaus wie die Nagelkreuzkapelle in Potsdam soll ein Ort des Gebetes, der Stille, Andacht sein.Garnison hört sich militärisch an-dies sollte es aber nicht sein.Die Stadtgesellschaft in Potsdam ist gespalten, nicht nur was die Nagelkreuzkapelle betrifft.Möge das Gotteshaus ein Ort des Segens sein.Offen und willkommen für Klein und Groß, Jung und Alt.

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