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Die Bibel in bildschirmgerechter Sprache

Mammutprojekt: Heilige Schrift neu übersetzt

Bibel neu übersetzt
Fotos: Hauptbibelgesellschaft

Von Marcus Mockler (epd)

Bibelübersetzungen müssen gleich mehrere Gräben überbrücken: den Graben zu einer fremden Sprache, den zu einer fremden Kultur und den zu Ereignissen, die Jahrtausende zurückliegen. Kein Wunder, dass sich modernen Zeitgenossen die Welt der Heiligen Schrift nur schwer erschließt. Mit ihrem Mammutprojekt BasisBibel versucht die Deutsche Bibelgesellschaft, die Gräben zuzuschütten. Am 21. Januar wird die komplette Ausgabe von Neuem und Altem Testament in Stuttgart veröffentlicht.

Die 40 Übersetzer*innen hatten bei ihrer Übertragung von hebräischem und griechischem Urtext ins Deutsche aktuelle Lesegewohnheiten der Generation Internet vor Augen. Diese Generation liest zwar den ganzen Tag über Chats, E-Mails, Schlagzeilen und Blogbeiträge – doch eine intensive Beschäftigung mit Texten, die etwas herausfordernder sind, kommt aus der Übung. Die Konsequenz: Die BasisBibel verwendet kurze Sätze mit selten mehr als 16 Worten. Sie soll insbesondere zum Lesen auf Bildschirmen sehr gut geeignet sein.

Doch wie übersetzt man Begriffe wie „Messias“ oder „Reich Gottes“, die einem religiös weniger gebildeten Menschen nichts sagen? Die Macher der BasisBibel haben sich gegen die Variante entschieden, dafür Umschreibungen zu suchen. Stattdessen haben sie solche Wörter farblich markiert und an den Seitenrand einen kurzen Erklärtext gesetzt. Auch wenn damit etwas Fremdheit in den Bibelversen bleibt, lässt sich die Bedeutung schnell über die Randnotiz erfassen.

Neues Testament unter die Übersetzerlupe genommen

Schon vor zehn Jahren hatte ein BasisBibel-Team das Neue Testament übersetzt. Das Projekt fand schnell sein Publikum, mehr als 200000 Exemplare wurden nach ­Angaben der Deutschen Bibelgesellschaft verkauft. Die Psalmen erschienen 2012, doch es hat bis heute gedauert, das doppelt so umfangreiche Alte Testament komplett in eine moderne Sprache zu bringen. Für die nun vollendete Bibeledition wurde allerdings auch das Neue Testament nochmal unter die Übersetzerlupe genommen. Dabei hat das Team 15 Prozent des Textbestandes und einen Großteil der Erklärtexte ­revidiert.

Treue Kirchgänger haben die berühmte Frage von Jesus Christus nach Luthers Übersetzung im Ohr (Matthäus 16,26): „Was hülfe es dem Menschen, wenn er die ganze Welt gewönne und nähme doch Schaden an seiner Seele?“ In der Basisbibel klingt der Satz so: „Was nützt es einem Menschen, wenn er die ganze Welt gewinnt, aber sein Leben dabei verliert?“

Für junge Menschen, die zum ersten Mal die Bibel lesen

Gedacht ist die BasisBibel vor allem für junge Leute. Oder für Menschen, die eine „Erstbegegnung mit der Bibel“ haben wollen, wie es im Kirchendeutsch heißt. So formulierte es der Rat der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) im vergangenen Juni. Der Rat ist von dem Projekt überzeugt und empfiehlt die BasisBibel offiziell für die kirchliche Arbeit. Gedacht ist dabei vor allem an Kinder und Jugendliche in Jungscharen und Konfirmandengruppen. Man betrachte die BasisBibel als Ergänzung zur Lutherbibel, die im deutschen Protestantismus nach wie vor an erster Stelle steht.

Annette Kurschus, Präses der Evangelischen Kirche von Westfalen und Aufsichtsratsvorsitzende der Deutschen Bibelgesellschaft, findet in der BasisBibel eine Sprache, „die Menschen mit hineinnimmt und nicht ausschließt“. Damit leiste sie einen entscheidenden Beitrag, dass die Bibel auch im 21. Jahrhundert als Buch der Bücher erfahrbar werde. 

Die BasisBibel gibt es laut Deutscher Bibelgesellschaft als gedrucktes Buch, in der Reihe „bibeldigital“ sowie kostenlos im Internet und als App für Smartphones und Tablets. Unterstützt haben das Übersetzungsprojekt die EKD, evangelische Landeskirchen, Gemeinden, Bibelgesellschaften, Verbände, Werke und Einzelpersonen. Das mit der Agentur „gobasil“ (Hamburg/Hannover) entwickelte Buchdesign wurde mehrfach prämiert. Die BasisBibel erscheint in einer Kompaktausgabe (2000 Seiten) und einer Komfort­edition (3000 Seiten).

Was ist die BasisBibel?

17 Jahre lang haben 40 Übersetzer und Über­setzerinnen an der Basis Bibel ge­arbeitet. Die BasisBibel ist eine Bibelübersetzung, die sich durch ihre Verständlichkeit und Zuverlässigkeit auszeichnet. Kurze Sätze, eine klare, prägnante Sprache und ihr einzigartiges ­Design sind die Markenzeichen der BasisBibel. Zusätzliche Erklärungen von Begriffen und Sachverhalten erleichtern das Verständnis der biblischen Texte. Die ­BasisBibel ist eine neue Übersetzung aus den hebräischen, aramäischen und griechischen Urtexten. Ihre sprachliche Struktur folgt dem Gebot der Einfachheit. Die BasisBibel ist die erste Bibelübersetzung, die das durch Computer und Internet veränderte Medienverhalten berücksichtigt (www.BasisBibel.de). 

Am 7. Februar wird im ZDF ein Fernsehgottesdienst zur Einführung übertragen. Aktuelle Informationen: www.dbg.de

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1. Recht auf teilhabe von Christina -Maria Bammel, Wv. Wochenzeitung :die Kirche,Nr.16, vom 14,04.2024 Wolfgang Banse Worten müssen Taten folgen
Teilhabe hin, Teilhabe her, Inklusion, Rerhabilitation wird nicht gelebt , was Menschen mit einem Handicap in Deutschland, im weltlichen, wie auch im kirchlichen Bereich betzrifft. so auch was die Gliedkirche EKBO betrifft.Integration m und Inklusion sieht anders aus, was was im Alltag erleb, erfahrbar wird.Nicht nur der Staat, s ondern auch die Kirche, die Kirchen dind w eit n fern vom Artikel 3, Absatz 3 des Grundgesetzes. "Niemand darf auf Grund...benachteiligt werden!:Homosexualität, Lesbilität wird chauffiert, Handicap nicht. Hier wird der Gleichheitsgrundsatz verworfen. Ouo vadis EKBO, wes Menschen mit einem Handicap betrifft.
2. Offen sein - für alle Menschen Gert Flessing Ja, eine Kirche, die auch für die Menschen weit offen ist. Ich glaube, dass wir das brachen. Die Idee der Forster Pfarrer ist gut. Natürlich gehört dazu, das man selbst auch bereit sein, sich für alle zu öffnen. Das Gespräch mit dem frustrierten Menschen, der AfD wählt, zeigt, wie nötig es ist - auch wenn man jemanden nicht überzeugen kann.
Die Flüchtlingspolitik polarisiert natürlich und - die Ängste der Menschen sind da. Dass sie gerade in der Nähe der polnischen Grenze besonders hoch sind, verstehe ich. Grenzregionen sind immer sensibel. Aber so wenig, wie wir die Migranten verteufeln dürfen, sollten wir sie zu sehr positiv betrachten. Sie sind Menschen und Menschen sind nicht per se gut. Jeder von uns weiß ja, das jemand, der neu in den Ort kommt, egal woher er ist, skeptisch betrachtet wird.
Schon von daher ist das offene Gespräch, das niemanden außen vor lässt, wichtig.
Ich habe es, zu meiner Zeit im Amt, immer wieder geführt. Auch in der Kneipe, wenn es sich anbot. Aber auch wir haben, als eine Flüchtlingsunterkunft in unserem Ort eröffnet wurde, die Kirche für eine große Bürgersprechstunde geöffnet, die sich, in jeder Hinsicht, bezahlt gemacht hat.
Bei alle dem dürfen wir nie vergessen, das wir Kirche sind und nicht Partei. Dann werden wir auch das für diese Arbeit notwendige Vertrauen bei allen Seiten finden.
3. Kontroverse über Potsdams Garnisionskirche hält an Wolfgang Banse Kein Platz für alle
Nicht jede, nicht jeder kam die Ehre zu Teil am Festgottesdienst am Ostermontag 2024 teil zu nehmen , mit zu feiern.Standesgesellschaft und Standesdünkel wurde hier, sonst auch was in kirchlichen Reihen praktiziert wird.Ausgrenzung, Stigmatisierung,Diskriminierung.Gotteshäuser sind für alle da. Hier sollte es keine Einladungskarten geben, gleich um welche Veranstaltung es sich handelt. Verärgerung trat auf bei Menschen, die keinen Zugang zur Nagelkreuzkapelle hatten.Aber nicht nur verärgerte Menschen gab es an diesem Ostermontag vor der Nagelkreuzkapelle, sondern auch Demonstration , von anders Denkenden, die eine Inbetriebnahme der Nagelkreuzkapelle befürworten.Ein großes Polizeigebot war zu gegen, um die Geladenen zu schützen.Was hat der Einsatz des Sicherheitskräfte, der Polizei dem Steuerzahler gekostet.Ein Gotteshaus wie die Nagelkreuzkapelle in Potsdam soll ein Ort des Gebetes, der Stille, Andacht sein.Garnison hört sich militärisch an-dies sollte es aber nicht sein.Die Stadtgesellschaft in Potsdam ist gespalten, nicht nur was die Nagelkreuzkapelle betrifft.Möge das Gotteshaus ein Ort des Segens sein.Offen und willkommen für Klein und Groß, Jung und Alt.

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