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die Kirche stellt vier Fragen: Christian Awhan Hermann, angehender Imam

Christian Awhan Hermann (47) macht seit 2017 eine Ausbildung zum Imam. Ab sofort bietet er in Berlin-Kreuzberg ein Freitagsgebet an, das sich an lesbische, schwule, bisexuelle, trans* und intersexuelle (LSBTI*) Muslim*innen richtet.

Christian Awhan Hermann
Christian Awhan Hermann. Foto: privat

Von Markus Kowalski

Christian, du machst jetzt ein LSBTI*-inklusives Gebet, das sich an lesbische, schwule, bisexuelle, trans* und intersexuelle (LSBTI*)Muslim*innen richtet. Wieso?

Seit ich öffentlich gesagt habe,dass ich offen schwul und Muslim bin, sind viele Menschen auf michzugekommen, die ihren Bedarf angemeldet haben nach Beratung und Gebet. Es braucht einen Ort, an dem Menschen so sein können wie sie sind.

Wieso braucht es einen eigenen Ort?

Aus den Gesprächen habe ich mitbekommen,dass es keine Schutzräume für LSBTI*-Muslime gibt. Diesen Menschen wird immer wieder gesagt, sie sollten doch gar nicht erst in die Moschee gehen, weil sie da nicht hinpassen. In der Moschee werden sie belästigt, weil sich rumgesprochen hat, dass sie anders sind, und dann wollen sie Leute auf den rechten Weg bringen. Dabei wollen diese Menschen einfach nur Muslime sein. Das Gebet soll einen Ort bieten, indem wir wenigstens einmal die Woche die Diskriminierung beiseite tun und einfach wir selbst sein können. Ohne darüber nachdenken zu müssen, dass es im Raum jemanden gibt, der dich aufgrund deiner Sexualität beurteilt.

Wieso gefallen dir die bisherigen Gebete in den Berliner Moscheen nicht?

Moscheen sind historisch entstanden,weil es Bedarfe nach Gebet gab, das ist völlig respektabel. Für mich als deutschen Konvertiten ist es aber ungünstig, wenn die Predigt auf Türkisch oder Arabisch gehalten wird. In einzelnen Moscheen gibt es eine eingeblendete Übersetzung, aber dann oft ist es aber in den Räumen sehr beengt und heiß. Da wünsche ich mir eine angenehmere Umgebung zum Beten.

Gibt es in Berlin überhaupt offen lebende LSBTI*-Muslime und Musliminnen, die potentiell in dein Gebet kommen würden?

Wie viele kommen, werden wir dann sehen. Viele queere Muslime versuchen, ihre Identität nicht zu thematisieren. Oft haben sich solche Muslime nicht komplett geoutet. Das liegt aber daran, dass die Gemeinden mit LSBTI*-Muslimen nicht umgehen können, weil sie einer normativen Koran-Auslegung anhängen, die nicht mehr zeitgemäß ist. Viele Musliminnen und Muslime denken noch, man könne und müsse Homosexualität heilen. Vor Ort gibt es dann kaum Menschen, die mit dem wissenschaftlichen Stand vertraut sind und aufklären können. Deswegen gehen viele LSBTI*-Muslime dann nicht mehr in Gemeinden, sondern beten zu Hause für sich.

Das Gebet findet jeden Freitag, 14.30 Uhr im Restaurant Kreuzberger Himmel, Yorckstraße 89, Berlin-Kreuzberg statt. Kontakt: awhan.berlin(at)yahoo.com

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1. Kirchen erhalten.... Heinz-Walter Knackmuss Lieber Herr Röger,die Kulturministerin des Landes Brandenburg, Dr. Manja Schüle, hat auf meine Anregung eine Verordnung erlassen, dass mit Zustimmung des Denkmalschtzes und des Konsistoriums Photovoltaik auf Kirchen der Normalfall sein soll. Das wäre eine Möglichkeit die Stromversorgung der Kirchengebäude autark zu machen, denn die Akkus erlauben eine Versorgung bei Tag und Nacht und durch die Einspeisungen noch Geld zu Verdienen und evtl. eine Heizung zu betreiben. Nun sind aber die Pfarrer dagegen und blockieren solche Maßnahmen. Sie haben im voauseilenden Gehorsam Angst, dass der Denkmalschutz das Projekt für Ihre Kirche ablehnen würden oder führen ästhetische Gründe an. Ich würde gern für die SMA in Rathenow dafür eine Spenenaktion starten, aber es fehlt die Zustimmung des Pfarrers. Ich finde, die Kirchenleitung müsste auch die Pfarrer motivieren, solche Projekte zu unterstützen.Wenn es den Christen mit dem Erhalt der Schöpfung Gottes wirklich ernst ist, müssten Photovoltaikanlagen auf alle Kirchendächer.
2. Die Kirche weiter umbauen Wolfgang Banse Nicht immer denkt eine Konsistorialpräsidentin.hier EKBO, Viola Vogel in den richtigen Kategorien.Ist sie eine Prophetin, Hellseherin, was den Zustand der EKBO betrifft.Bei grundsätzlichen Entscheidungen, sollte die Basisdemokratie angewendet w erden, hier Anhörung, Beteiligung der Kirchenglieder, im Bezug:"Wir sind das Kirchenvolk"Einsparungen, was das aufgeblähte Personal im Konsistorium betrifft.Der Rotstift sollte was das Personal anbetrifft, nicht das Bischofsbüro aussperren.Verabschiedung vom Beamtentum, Fahrer abschaffen,Mittelklasse PKw sich zu wenden.Pfarrwohnungen und Pfarrhäuser entsprechend zu aktuellem Mietzins vermieten.Die Kirche unterliegt keinem Modetrend, der wechselt.Gläubige identifizieren sich mit der Kirche, hier Kirchengemeinden, mit denen sie sich verbunden fühlen, beheimatet sind.Sie Familienkirchen , von der Taufe, über Konfirmation, Trauung bis zur Beerdigung für die Familie sind. Gemeindeglieder möchten nicht alle ein paar Jahre ein neues Gesangbuch...Dem Volk, hier Kirchenvolk auf`s Maul schauen, hier Reformator Martin Luther, sollte das Konsistorium beherzigen.Es ist nicht alle gut, was in der EKBO angedacht, umgesetzt wird.Kirchernmitgliedsaustritte zu Hauf belegen dies.
3. "Kontrast könnte nicht größer sein" Wolfgang Banse Die evangelische, protestantische Kirche sollte eindeutig Stellung, Position beziehen, wo sie steht im Bezug was die AFD betrifft.Lippenbekenntnisse sind nicht gefragt, sind fehl am Platz.Die Kirchen sollten sich intensiv beteiligen Ausländerfeindlichkeit, im Bezug:"Suchet der Stadt Bestes" Das Wächteramt, welches die Kirchen inne haben, sollte zum Vorschein kommen, im Bezug Antisemitismus, Rechtsextremismus, Ausländerfeindlichkeit,Behindertenfeindlichkeit.Aus der jüngsten deutschen Geschichte, hier 1933 bis 1945 sollten Lehren gezogen werden.Die Kirchen sind KPÖR, dieses sollten sie leben, erfahrbar werden lassen, im Bezug AFD. In drei neuen Bundesländern finden 2024 Landtagswahlen statt.Beide Amtskirchen sollten ein gemeinsames Wort zu den jeweiligen anstehenden Landtagswahlen herausgeben, im Hinblick auf die AFD.Flagge,Gesicht zeigen,wo für die Kirche, die Kirchen im Jahr 2024 stehen.

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