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Dritte Orte in der EKBO

Dritte Orte in der EKBO- Spiritualität ganz anders, vier Konzepte vorgestellt

Drei Frauen unterhalten sich "frei Schnauze" über Gott und die Welt
Feministisches Talkprojekt "Frei Schnauze" v.l.n.r. Maike Schöfer, Lena Müller, Lea Garbers Foto: promo
Storkower See in Brandenburg
Storkower See Foto:EKBO

„Dritte Orte in der Landeskirche“ – Von Baumhäusern und Feministinnen

 „Mehr Innovation und weniger Verwaltung: so lautet die Idee, die hinter den sogenannten „Dritten Orten“ in der Evange­lischen Kirche Berlin-Brandenburg-Schlesische Oberlausitz steht. Für 2020/2021 hat die Landes­synode der EKBO 1,5 Millionen Euro für neue und spannende spirituelle Projekte bewilligt. Nun hat eine neue Förderrunde begonnen.

Was sind Dritte Orte? Erste Orte sind die Kirchengemeinde am Ort, die Gemeinde, in der man wohnt, ein paar Kilometer weiter die Nachbarkirchengemeinde. An zweiten Orten geschieht Gemeinde in funktionalen Zusammenhängen, in Einrichtungen, Werken, offenen Bildungsprozessen, medialen Zusammenhängen. Dritte Orte von Gemeinde sind anders: Da sind Menschen, die sich an einem Ort, zu einer bestimmten Zeit zusammenschließen und geistlich neu aufbrechen. Dritte Orte sind Innovationsräume kirchlichen Lebens – nicht selten institutionskritisch - die innovative Konzepte entwickeln, dabei immer bezogen auf einen ganz bestimmten Kontext und mit ihrem Umfeld kooperieren. Sie haben eine konkrete Zielgruppe im Blick und sind durch ihre Anziehung, Ausstrahlung und Präsenz der Botschaft des Evangeliums eine notwendige Ergänzung zu ersten und zweiten Orten und mit diesen vernetzt. (Quelle: EKBO)

von Cornelia Saxe

„Dritte Orte“ zeichnen sich durch kreative Ideen aus. Sie stehen neben Gemeinden und kirchlichen Institutionen und werden seit 2020 von der EKBO besonders gefördert. In Zeiten steigender Austrittszahlen und überalterter Gemeinden ist der Fonds mit der stattlichen Summe von 1,5 Millionen Euro ausgestattet. Pröpstin Christina-Maria Bammel hat den Vorsitz der Jury inne. Sie entscheidet zwei Mal im Jahr mit einem Gremium aus Kirche und Gesellschaft über die Anträge. In der dritten Förderphase gehen nun vier neue Projekte an den Start. „Jede Runde ist anders, aber immer von hoher Kreativität geprägt“, sagt Pröpstin Christina-Maria Bammel. Dem Ausschuss sei es wichtig, solche Anträge auszuwählen, die nach einer Anschubfinanzierung auf eigenen Beinen stehen, die nachhaltig sind und sich mit Kooperationspartnern vor Ort vernetzen. Es gehe ausdrücklich nicht um die Förderung einer „One-Man-Show“, betont sie.

1. Konzept

Feministisches Youtube-Talkformat

Kurzweilig und frech Das digitale Youtube-Talkformat „feministisch fromm FREISCHNAUZE“ erhielt 20 000 Euro. Dahinter stecken drei junge Berlinerinnen. Im Trailer verkünden die Vikarinnen Lena Müller und Maike Schöfer sowie die Gemeindepädagogin Lea Garbers selbstbewusst: „Kirche ist langweilig und verstaubt? Altbacken und männlich? Nicht lustig und unpolitisch? Hier nicht!“ Acht freche Folgen haben sie schon produziert. Auf einer pink besprayten Kirchenbank fragen sie lässig und mit Stil interessante Gesprächspartnerinnen wie eine Goldschmiedin oder eine Bestatterin nach ihrem Beruf und ihrem Leben aus – und konfrontieren sie auch mal mit einem Bibel-Quiz. „Wir freuen uns wahnsinnig über das Fördergeld“, sagt Lena Müller, Vikarin in Berlin-Tiergarten. Die bewilligten Mittel wolle man vor allem in Technik und Honorare für eine Crew aus Jugendlichen und jungen Erwachsenen stecken, die die Produktion praktisch umsetzt. Außerdem denke die Gruppe auch darüber nach, wie man das digitale Format in die analoge Welt holt.

2. Konzept

 

Baumhaus-Projekt „Talenteturm“

„Ich bin zum Dienen geboren“, sagt der Hausleiter und Verwalter des CVJM-Camps am Storkower See in Brandenburg bei der Präsentation des sogenannten „Talenteturms“. Er soll ein Ort der Begegnung in der Natur werden. Mit dem bewilligten Geld von 25 000 Euro will Ruben Loewe gemeinsam mit seinem Team und den Jugendlichen die erste Plattform eines mehrstöckigen Baumhauses auf dem Gelände bauen. Er spricht von einer „Kulinarikplattform“, auf der es einen Pizzaofen und weitere Kochmöglichkeiten für Konfirmanden und andere Gruppen geben soll. „Daran überzeugt der Ansatz, dass sich hier Jugendliche unter freiem Himmel treffen und selbst aktiv werden, sich handwerklich praktisch einbringen und das mit ihrer Glaubens- und Lebenspraxis verbinden können“, erklärt Christina-Maria Bammel. Dem Projekt wurde mit der Förderung auferlegt, ein Netzwerk mit weiteren Förderern zu knüpfen. Loewe ist im GKR der Kirchengemeinde Storkower Land und will den Kirchenkreis, die Schule und die Feuerwehr mit ins Boot holen.

 

3. Konzept

Pilgern in der Stadt

Die Berliner Kirchengemeinde St. Jacobi in der Oranienstraße in Berlin-Kreuzberg trägt eine Anspielung auf den Jacobsweg schon im Namen. Sie hat sich in der aktuellen Runde erfolgreich mit einem Konzept für ein Pilgerzentrum beworben. Pfarrer Christoph Heil und Thomas Knoll, Prädikant in der Gemeinde, wollen in ihrer Kirche einen Treffpunkt schaffen, an dem sich Stadt-Pilgerinnen und -Pilger treffen, feiern und Wanderungen planen können. Einen monatlichen Pilgerstammtisch gibt es bereits, der nach den schwierigen Zeiten von Corona nun wieder in Schwung kommen soll, sagt Heil. Bereits am 1. August will man das Zentrum eröffnen und sich mit ähnlichen Orten in Hamburg, Nürnberg und Zürich verbinden. „Mit der Förderung von 20 000 Euro werden wir unser Netzwerk weiter aufbauen und mit der Pilger-Vesper, einem Abendgebet, starten“, erklärt er.

4. Konzept

Klosterpforte auf Rädern und „Segen to go“

„Segen to go“ Mit dem Motto „Mehr Segen für den Kiez“ hat das Stadtkloster Segen in Berlin-Prenzlauer Berg die Jury überzeugt – unter anderem mit der Idee einer „Klosterpforte auf Rädern“ in Form eines renovierten Bauwagens. Dieses „Segensmobil“ könne Märkte im Bezirk besuchen, hofft Evamaria Bohle vom Konvent, stehe aber in der Regel vor dem Kloster an der Schönhauser Allee und werde „verlässlich besetzt“ sein. Es sei ein niedrigschwelliges Angebot für Informationen, zum Innehalten oder für einen „Segen to go“, erklärt Bohle. Das Stadtkloster Segen hat sich zum zweiten Mal beworben. In der letzten Runde ging es leer aus und wurde nun mit der höchsten Summe von 50 000 Euro bedacht. Im Konvent leben derzeit zehn Menschen auf der Grundlage des christlichen Glaubens zusammen. Mit Gebetszeiten, Gottesdiensten und Angeboten zur Spiritualität leisten sie einen wichtigen Beitrag für das christliche Leben im Bezirk. Das Projekt geht auf die Schweizer Comunität Don Camillo zurück, finanziert sich weitgehend aus Spenden und bezieht keine Kirchensteuern. Die Jury unterstützt damit die vielfältigen Aktivitäten einer Gemeinschaft, die auf alten christlichen Idealen beruht und die heute wieder sehr fortschrittlich erscheint.

 

 

 

 

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1. Kirchen erhalten.... Heinz-Walter Knackmuss Lieber Herr Röger,die Kulturministerin des Landes Brandenburg, Dr. Manja Schüle, hat auf meine Anregung eine Verordnung erlassen, dass mit Zustimmung des Denkmalschtzes und des Konsistoriums Photovoltaik auf Kirchen der Normalfall sein soll. Das wäre eine Möglichkeit die Stromversorgung der Kirchengebäude autark zu machen, denn die Akkus erlauben eine Versorgung bei Tag und Nacht und durch die Einspeisungen noch Geld zu Verdienen und evtl. eine Heizung zu betreiben. Nun sind aber die Pfarrer dagegen und blockieren solche Maßnahmen. Sie haben im voauseilenden Gehorsam Angst, dass der Denkmalschutz das Projekt für Ihre Kirche ablehnen würden oder führen ästhetische Gründe an. Ich würde gern für die SMA in Rathenow dafür eine Spenenaktion starten, aber es fehlt die Zustimmung des Pfarrers. Ich finde, die Kirchenleitung müsste auch die Pfarrer motivieren, solche Projekte zu unterstützen.Wenn es den Christen mit dem Erhalt der Schöpfung Gottes wirklich ernst ist, müssten Photovoltaikanlagen auf alle Kirchendächer.
2. Die Kirche weiter umbauen Wolfgang Banse Nicht immer denkt eine Konsistorialpräsidentin.hier EKBO, Viola Vogel in den richtigen Kategorien.Ist sie eine Prophetin, Hellseherin, was den Zustand der EKBO betrifft.Bei grundsätzlichen Entscheidungen, sollte die Basisdemokratie angewendet w erden, hier Anhörung, Beteiligung der Kirchenglieder, im Bezug:"Wir sind das Kirchenvolk"Einsparungen, was das aufgeblähte Personal im Konsistorium betrifft.Der Rotstift sollte was das Personal anbetrifft, nicht das Bischofsbüro aussperren.Verabschiedung vom Beamtentum, Fahrer abschaffen,Mittelklasse PKw sich zu wenden.Pfarrwohnungen und Pfarrhäuser entsprechend zu aktuellem Mietzins vermieten.Die Kirche unterliegt keinem Modetrend, der wechselt.Gläubige identifizieren sich mit der Kirche, hier Kirchengemeinden, mit denen sie sich verbunden fühlen, beheimatet sind.Sie Familienkirchen , von der Taufe, über Konfirmation, Trauung bis zur Beerdigung für die Familie sind. Gemeindeglieder möchten nicht alle ein paar Jahre ein neues Gesangbuch...Dem Volk, hier Kirchenvolk auf`s Maul schauen, hier Reformator Martin Luther, sollte das Konsistorium beherzigen.Es ist nicht alle gut, was in der EKBO angedacht, umgesetzt wird.Kirchernmitgliedsaustritte zu Hauf belegen dies.
3. "Kontrast könnte nicht größer sein" Wolfgang Banse Die evangelische, protestantische Kirche sollte eindeutig Stellung, Position beziehen, wo sie steht im Bezug was die AFD betrifft.Lippenbekenntnisse sind nicht gefragt, sind fehl am Platz.Die Kirchen sollten sich intensiv beteiligen Ausländerfeindlichkeit, im Bezug:"Suchet der Stadt Bestes" Das Wächteramt, welches die Kirchen inne haben, sollte zum Vorschein kommen, im Bezug Antisemitismus, Rechtsextremismus, Ausländerfeindlichkeit,Behindertenfeindlichkeit.Aus der jüngsten deutschen Geschichte, hier 1933 bis 1945 sollten Lehren gezogen werden.Die Kirchen sind KPÖR, dieses sollten sie leben, erfahrbar werden lassen, im Bezug AFD. In drei neuen Bundesländern finden 2024 Landtagswahlen statt.Beide Amtskirchen sollten ein gemeinsames Wort zu den jeweiligen anstehenden Landtagswahlen herausgeben, im Hinblick auf die AFD.Flagge,Gesicht zeigen,wo für die Kirche, die Kirchen im Jahr 2024 stehen.

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