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Energiesparen in der Landeskirche

Die Kirchen im Energiesparzwang

Innenraum der Kirche in Pessin im Havelland
Winterkirche Dorfkirche Pessin (Havelland)

Energiekrise in Kirchen

 

Wie Energiesparen in den Kirchengemeinden? Eine Handreichung des Umweltbüros der Landeskirche gibt Empfehlungen für Winterkirchen und Raumtemperaturen und rät zu Fußheizungen und Wärmepumpen

 

Von Uli Schulte Döinghaus

 

Die Energiekosten steigen, auch für die Kirchengemeinden. Jörn Budde, Leiter des Umweltbüros, rechnet die Energiekosten am Beispiel einer Kirchengemeinde mit circa 800 Gemeindegliedern und vier Gebäuden – mit einer Kirche ohne Heizung – durch. Diese verbraucht jährlich 28500 Kilowattstunden Erdgas und 6600 Kilowattstunden Ökostrom. Für 2021 hat die Gemeinde 2214 Euro für Gas und 1824 Euro für Strom aus­geben. Für 2022 sind es 3055 beziehungsweise 3029 Euro, also in Summe 2046 Euro mehr. Das entspricht einer Steigerung von rund 50 Prozent. Bei den Großverbrauchern in der EKBO, wie Budde sie nennt, also beheizten Kirchen, werden sich die Energiekosten sogar mehr als verdoppeln. Welche Auswirkungen diese finanziellen Sprünge auf zum Beispiel Seelsorge und Gemeindediakonie haben werden, ist aktuell nicht absehbar.

 

Winterkirchen sind in den ländlichen Regionen üblich

 

Mehr Gemeinden als bisher sind schon jetzt dabei, Winterkirchen einzurichten, während die Heizung in der angestammten Kirche abgestellt und auf Frostschutz eingestellt wird.  Das empfiehlt das Umweltbüro der EKBO in einer aktuellen Handreichung „Energiesparen in Kirchengemeinden“. Diese Praxis der Winterkirchen ist in Gemeinden der Region seit vielen Jahren üblich.

 

Sie richten ihre beheizbaren Gemeinderäume so ein, dass Gottesdienste möglich sind, ohne dass die Besucher unter der Kälte leiden. In alten „Patronatskirchen“ werden die abgetrennten Patronatslogen, in denen die Gutsherren früher dem Gottesdienst lauschten, als Winterkirchen in der Dorfkirche eingerichtet.

 

Eine mittelfristige Lösung sei zum Beispiel eine Sitzplatz-Temperierung. Das sind oft Heizstrahler, die nicht das gesamte Gebäude, sondern nur den Bereich wärmen, in dem die Gottesdienstbesucher sitzen. Eine andere Lösung sind Fußheizungen, die als Matten in Kirchenbankreihen ausgelegt sind und für warme Füße sorgen, zumal in Kirchen mit kalten Steinfußböden. Spezielle Hersteller von Kirchenbanksitzheizungen werben damit, dass die Heizkosten für eine 10-Meter-Sitzbank (etwa sechs Besucher) pro Stunde um 10 Cent betragen.

 

Wenn eine Kirche dennoch „klassisch“ beheizt werden muss, dann gelte es, die gleichbleibenden Grundtemperaturen und die Nutztemperaturen auf Werte zwischen 8 und 12 Grad spürbar abzusenken. „Bieten Sie gegebenenfalls Wolldecken und Sitzkissen an“, rät das Umweltbüro. Tenor der hilfreichen Schrift: Der Umwelt zuliebe zunehmend auf ­fossile zugunsten von nachhaltigen Energieträgern verzichten! Gas und Strom sparen – aber mit Umsicht und Respekt für die empfindlichen Einrichtungen im Kircheninneren, etwa Orgel, Gemälde, Skulpturen, Wand- und Glaskunst.

 

Um jederzeit einen Überblick darüber zu haben, ob Temperaturschwankungen dem Kircheninneren schaden könnten, empfehlen kirchliche Bausachverständige die Anschaffung eines „Datenloggers“, der ständig Auskunft über Temperatur und Luftfeuchtigkeit übermittelt (ab 150 Euro im Elektronikfachhandel).

 

Homeoffice und digitale Veranstaltungen

 

Kurzfristig raten die Autoren der Handreichung dazu, weniger Gebäude und Räume auch für kirchliche Zwecke zu nutzen und die Raumtemperaturen (etwa in Sitzungsräumen und Gemeindebüros) auf ein erträg­liches Mindestmaß zu senken. Gegebenenfalls soll darüber nachgedacht werden, für Mitarbeitende wie zum Beispiel aus dem Gemeindesekretariat Homeoffice anzubieten. Auch stellt die Handreichung die Frage, ob Veranstaltungen nicht auch digital stattfinden könnten.

 

Mittel- und langfristig sollte auf Ökostrom umgestellt werden. Wenn ein Heizungstausch infrage kommen könnte, dann empfehlen die Autoren der Handreichung Wärmepumpen, die aus der Luft und aus dem Erdreich Wärmeenergie gewinnen können, allerdings auch reichlich Strom verbrauchen, dessen Preis zurzeit bekanntlich rapide steigt.

 

Handreichung zum Energiesparen online:

www.ekbo.de | Handreichung Energiesparen in Kirchengemeinden

 

Klimakonzert

Das Umweltbüro der EKBO sucht Kirchen, in denen im November ein Klimakonzert stattfinden kann. Dabei soll eine üblicherweise beheizte Kirche einmal in unbeheiztem Zustand erlebt werden. Ohne Energiekosten und Treibhausgasemissionen, aber mit Musik, heißen Getränken und Zeit für Gespräch im Anschluss. Das Umweltbüro ver­mittelt junge Musiker*innen für das Konzert und trägt die Kosten für das Programm.

 

Kontakt: Barbara Ral, E-Mail:  b.ral@ekbo.de, Tel. (0151)28865756

 

Die Redaktion der Kirchenzeitung startet einen Aufruf- mehr dazu hier

 

 

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1. Recht auf teilhabe von Christina -Maria Bammel, Wv. Wochenzeitung :die Kirche,Nr.16, vom 14,04.2024 Wolfgang Banse Worten müssen Taten folgen
Teilhabe hin, Teilhabe her, Inklusion, Rerhabilitation wird nicht gelebt , was Menschen mit einem Handicap in Deutschland, im weltlichen, wie auch im kirchlichen Bereich betzrifft. so auch was die Gliedkirche EKBO betrifft.Integration m und Inklusion sieht anders aus, was was im Alltag erleb, erfahrbar wird.Nicht nur der Staat, s ondern auch die Kirche, die Kirchen dind w eit n fern vom Artikel 3, Absatz 3 des Grundgesetzes. "Niemand darf auf Grund...benachteiligt werden!:Homosexualität, Lesbilität wird chauffiert, Handicap nicht. Hier wird der Gleichheitsgrundsatz verworfen. Ouo vadis EKBO, wes Menschen mit einem Handicap betrifft.
2. Offen sein - für alle Menschen Gert Flessing Ja, eine Kirche, die auch für die Menschen weit offen ist. Ich glaube, dass wir das brachen. Die Idee der Forster Pfarrer ist gut. Natürlich gehört dazu, das man selbst auch bereit sein, sich für alle zu öffnen. Das Gespräch mit dem frustrierten Menschen, der AfD wählt, zeigt, wie nötig es ist - auch wenn man jemanden nicht überzeugen kann.
Die Flüchtlingspolitik polarisiert natürlich und - die Ängste der Menschen sind da. Dass sie gerade in der Nähe der polnischen Grenze besonders hoch sind, verstehe ich. Grenzregionen sind immer sensibel. Aber so wenig, wie wir die Migranten verteufeln dürfen, sollten wir sie zu sehr positiv betrachten. Sie sind Menschen und Menschen sind nicht per se gut. Jeder von uns weiß ja, das jemand, der neu in den Ort kommt, egal woher er ist, skeptisch betrachtet wird.
Schon von daher ist das offene Gespräch, das niemanden außen vor lässt, wichtig.
Ich habe es, zu meiner Zeit im Amt, immer wieder geführt. Auch in der Kneipe, wenn es sich anbot. Aber auch wir haben, als eine Flüchtlingsunterkunft in unserem Ort eröffnet wurde, die Kirche für eine große Bürgersprechstunde geöffnet, die sich, in jeder Hinsicht, bezahlt gemacht hat.
Bei alle dem dürfen wir nie vergessen, das wir Kirche sind und nicht Partei. Dann werden wir auch das für diese Arbeit notwendige Vertrauen bei allen Seiten finden.
3. Kontroverse über Potsdams Garnisionskirche hält an Wolfgang Banse Kein Platz für alle
Nicht jede, nicht jeder kam die Ehre zu Teil am Festgottesdienst am Ostermontag 2024 teil zu nehmen , mit zu feiern.Standesgesellschaft und Standesdünkel wurde hier, sonst auch was in kirchlichen Reihen praktiziert wird.Ausgrenzung, Stigmatisierung,Diskriminierung.Gotteshäuser sind für alle da. Hier sollte es keine Einladungskarten geben, gleich um welche Veranstaltung es sich handelt. Verärgerung trat auf bei Menschen, die keinen Zugang zur Nagelkreuzkapelle hatten.Aber nicht nur verärgerte Menschen gab es an diesem Ostermontag vor der Nagelkreuzkapelle, sondern auch Demonstration , von anders Denkenden, die eine Inbetriebnahme der Nagelkreuzkapelle befürworten.Ein großes Polizeigebot war zu gegen, um die Geladenen zu schützen.Was hat der Einsatz des Sicherheitskräfte, der Polizei dem Steuerzahler gekostet.Ein Gotteshaus wie die Nagelkreuzkapelle in Potsdam soll ein Ort des Gebetes, der Stille, Andacht sein.Garnison hört sich militärisch an-dies sollte es aber nicht sein.Die Stadtgesellschaft in Potsdam ist gespalten, nicht nur was die Nagelkreuzkapelle betrifft.Möge das Gotteshaus ein Ort des Segens sein.Offen und willkommen für Klein und Groß, Jung und Alt.

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