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Flüchtlingscamp Moria: Jeder Tag ohne Corona Glücksfall

Weitere Maßnahme nötig vor drohender Katastrophe

Fluechtlingscamp Moria auf der griechischen Insel Lesbos. Foto: Joern Neumann/epd

Von Elisa Makowski (epd)

Angesichts der Gefahr eines Corona-Ausbruchs im Flüchtlingscamp Moria auf der Insel Lesbos fordern Flüchtlingsinitiativen die EU und Deutschland auf, neben Kindern auch Alte und Kranke aus dem Lager zu holen. "Es muss eine konzertierte Aktion von Europa geben, um erst einmal die herauszuholen, die zum Tode verurteilt sind durch das Coronavirus, nämlich Ältere und kranke Menschen", sagte der Entwicklungshelfer und Nahost-Experte Thomas von der Osten-Sacken dem Evangelischen Pressedienst (epd) auf der griechischen Insel Lesbos. Das vollkommen überfüllte Camp Moria sei für 3.000 Menschen ausgerichtet, aktuell lebten dort aber circa 23.000 Menschen "unter unsäglichen Bedingungen".

Jeder Tag ohne Corona in Moria sei ein Glücksfall. "Doch irgendwann wird es passieren und dann ist die Katastrophe da. Wenn Alte und Kranke sterben, ist das die Verantwortung Europas", sagte Osten-Sacken, der Geschäftsführer des Frankfurter Vereins Wadi ist. Wadi unterstützt seit Oktober 2017 die lokale Bildungsinitiative "Stand by me Levsos" im Camp Moria. Seit Wochen lägen diese Forderungen der Flüchtlingsorganisationen auf Lesbos der EU vor. Die Bundesregierung und andere EU-Staaten hatten sich zuletzt bereiterklärt, unbegleitete minderjährige Flüchtlinge und kranke Kinder mit ihren Familien aus den überfüllten Camps in Griechenland zu holen.

Um die Menschen in Moria über Corona aufzuklären, habe "Stand by me Levsos" zusammen mit der selbst organisierten Flüchtlingsgruppe "Moria Corona Awareness Team" erst einmal selbst geschriebene Plakate gemalt, sagte Osten-Sacken. "Niemand wusste im Camp, was das Virus ist." In der Zwischenzeit seien die Informationen in verschiedene Sprachen übersetzt und Plakate gedruckt worden. Seit ein paar Tagen gebe es zudem improvisierte Handwasch-Stationen in Form von Tanklastern, die man normalerweise zur Bewässerung von Olivenhainen benutzt. "Wir haben Wasserhähne reingeschraubt, die Tanks auf Ständer gestellt und sie überall an die Eingänge des Camps platziert - so dass sich die Menschen wenigstens die Hände waschen können." Zudem hätten die Flüchtlingsinitiativen Megafone gekauft. "Jetzt laufen Teams durch das Lager, um einfachste Erklärungen durchzugeben."

Noch sei Corona nicht im Camp Moria ausgebrochen, es gebe jedoch bereits fünf Fälle und nur sechs Intensivbetten auf der ganzen Insel. "Das heißt, das Gesundheitssystem ist kurz vorm Kollaps - schon jetzt." Das Wichtigste sei gerade, dass Flüchtlinge wissen: "Am besten im Camp bleiben, möglichst wenig Sozialkontakt und wenn man von außen das Lager betritt: Hände waschen!" Seit dem 1. März würden deshalb auch keine neuen Flüchtlinge mehr aus der Türkei ins Camp gelassen.

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1. Recht auf teilhabe von Christina -Maria Bammel, Wv. Wochenzeitung :die Kirche,Nr.16, vom 14,04.2024 Wolfgang Banse Worten müssen Taten folgen
Teilhabe hin, Teilhabe her, Inklusion, Rerhabilitation wird nicht gelebt , was Menschen mit einem Handicap in Deutschland, im weltlichen, wie auch im kirchlichen Bereich betzrifft. so auch was die Gliedkirche EKBO betrifft.Integration m und Inklusion sieht anders aus, was was im Alltag erleb, erfahrbar wird.Nicht nur der Staat, s ondern auch die Kirche, die Kirchen dind w eit n fern vom Artikel 3, Absatz 3 des Grundgesetzes. "Niemand darf auf Grund...benachteiligt werden!:Homosexualität, Lesbilität wird chauffiert, Handicap nicht. Hier wird der Gleichheitsgrundsatz verworfen. Ouo vadis EKBO, wes Menschen mit einem Handicap betrifft.
2. Offen sein - für alle Menschen Gert Flessing Ja, eine Kirche, die auch für die Menschen weit offen ist. Ich glaube, dass wir das brachen. Die Idee der Forster Pfarrer ist gut. Natürlich gehört dazu, das man selbst auch bereit sein, sich für alle zu öffnen. Das Gespräch mit dem frustrierten Menschen, der AfD wählt, zeigt, wie nötig es ist - auch wenn man jemanden nicht überzeugen kann.
Die Flüchtlingspolitik polarisiert natürlich und - die Ängste der Menschen sind da. Dass sie gerade in der Nähe der polnischen Grenze besonders hoch sind, verstehe ich. Grenzregionen sind immer sensibel. Aber so wenig, wie wir die Migranten verteufeln dürfen, sollten wir sie zu sehr positiv betrachten. Sie sind Menschen und Menschen sind nicht per se gut. Jeder von uns weiß ja, das jemand, der neu in den Ort kommt, egal woher er ist, skeptisch betrachtet wird.
Schon von daher ist das offene Gespräch, das niemanden außen vor lässt, wichtig.
Ich habe es, zu meiner Zeit im Amt, immer wieder geführt. Auch in der Kneipe, wenn es sich anbot. Aber auch wir haben, als eine Flüchtlingsunterkunft in unserem Ort eröffnet wurde, die Kirche für eine große Bürgersprechstunde geöffnet, die sich, in jeder Hinsicht, bezahlt gemacht hat.
Bei alle dem dürfen wir nie vergessen, das wir Kirche sind und nicht Partei. Dann werden wir auch das für diese Arbeit notwendige Vertrauen bei allen Seiten finden.
3. Kontroverse über Potsdams Garnisionskirche hält an Wolfgang Banse Kein Platz für alle
Nicht jede, nicht jeder kam die Ehre zu Teil am Festgottesdienst am Ostermontag 2024 teil zu nehmen , mit zu feiern.Standesgesellschaft und Standesdünkel wurde hier, sonst auch was in kirchlichen Reihen praktiziert wird.Ausgrenzung, Stigmatisierung,Diskriminierung.Gotteshäuser sind für alle da. Hier sollte es keine Einladungskarten geben, gleich um welche Veranstaltung es sich handelt. Verärgerung trat auf bei Menschen, die keinen Zugang zur Nagelkreuzkapelle hatten.Aber nicht nur verärgerte Menschen gab es an diesem Ostermontag vor der Nagelkreuzkapelle, sondern auch Demonstration , von anders Denkenden, die eine Inbetriebnahme der Nagelkreuzkapelle befürworten.Ein großes Polizeigebot war zu gegen, um die Geladenen zu schützen.Was hat der Einsatz des Sicherheitskräfte, der Polizei dem Steuerzahler gekostet.Ein Gotteshaus wie die Nagelkreuzkapelle in Potsdam soll ein Ort des Gebetes, der Stille, Andacht sein.Garnison hört sich militärisch an-dies sollte es aber nicht sein.Die Stadtgesellschaft in Potsdam ist gespalten, nicht nur was die Nagelkreuzkapelle betrifft.Möge das Gotteshaus ein Ort des Segens sein.Offen und willkommen für Klein und Groß, Jung und Alt.

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