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Für die Ökumene: Gabriele Neumann

Es gibt diese Menschen, die aufstehen und losziehen, unerschrocken und furchtlos. Nicht immer wissen sie genau, wo der Weg genau hinführt, welche Gefahren und Hindernisse auf sie zukommen. So ähnlich ging es wohl auch den Hirten in der Weihnachtsgeschichte im Lukasevangelium. „Fürchtet euch nicht“, rief ihnen der Engel zu. Unerschrocken zogen die Hirten los zum verkündeten Heiland. Eine dieser Frauen ist Pfarrerin Gabriele Neumann, die in diesem Jahr aufgebrochen ist, um etwas zu bewegen

Zu Beginn der ökumenischen Osternachtsfeier wurde die Osterkerze gesegnet und dann am Osterfeuer entzündet. Mit dabei: Superintendent Frank Schürer-Behrmann, Pfarrerin Gabriele Neumann (v.r.) und Dekan Pater Theodor Wenzel (4.v.r.). Foto: Winfried Mausolf

Von Constance Bürger

Gabriele Neumann, Pfarrerin der Kirchengemeinde Frankfurt (Oder)-Lebus, erlebte in diesem Jahr einen besonderen Gottesdienst zu Ostern: eine ökumenische Feier in der Osternacht in der Marienkirche. Das Frankfurter Wahrzeichen war an diesem 20. April erleuchtet mit zahlreichen Kerzen. Normalerweise nutzt die Stadt die Kirche eher für öffentliche Veranstaltungen. Gottesdienste gibt es nur noch selten. 

Viele Menschen – katholisch, evangelisch und kirchenfern – besuchten den Gottesdienst am Abend des Ostersamstag. Mehr als erwartet. „Es war ein großartiges Erlebnis für alle“, sagt Gabriele Neumann. Die Ökumene ist ihr seit ihrer Jugend eine Herzensangelegenheit.  Gemeinsam mit Frank Schürer-Behrmann, Superintendent des Kirchenkreises Oderland-Spree, und Dekan Pater Theodor Wenzel aus der katholischen Heilig-Kreuz-Gemeinde in Frankfurt (Oder) leitete Gabriele Neumann den Gottesdienst. 

Während eines ökumenischen Einkehrwochenendes mit evange­lischen, katholischen und baptistischen Geschwistern zum Reformationsjubiläum entstand die Idee, ­wieder etwas Gemeinsames zu ­machen. Die katholische Osternacht als möglicher Anlass lag nahe: Seit Jahren singt die ökumenische Kantorei in dem Gottesdienst. Gemeinsame Gesprächsabende mit katholischen und evangelischen Gemeindegliedern fanden im Vorfeld der Osternacht statt. Immer wieder diskutierten die Beteiligten auch die Möglichkeit eines gemeinsamen Abendmahls. Dafür ließ sich kein gemeinsamer Nenner finden – aber schließlich ist die Osternacht in der katholischen Kirche auch der wichtigste Gottesdienst im Jahr und ohne Eucharistiefeier nicht denkbar. Die beiden ­Gemeinden holten dies dann in separaten Gottesdiensten am nächsten Tag nach. 

Es gab zwar kein gemeinsames Abendmahl, aber dafür eine gemeinsame Tauffeier. Gabriele Neumann taufte zwei Frauen aus dem Iran evangelisch, ihr katholische Kollege Theodor Wenzel zwei Frauen katholisch. „In wenigen Sätzen haben die beiden Iranerinnen ihr Zeugnis vor der vollen Kirche abgelegt. Es war sehr eindrücklich und berührend.“

Für Gabriele Neumann müssen die Gemeinsamkeiten in der ökumenische Zusammenarbeit immer wieder im Vordergrund stehen. „Nur so kommen wir weiter“, sagt sie. Durch den gemeinsamen Gottesdienst zu Ostern in diesem Jahr haben die ­ökumenischen Partner einen großen Schritt aufeinander z ugemacht, so Neumann. Und nicht nur sie – auch die vielen Gemeindeglieder und Nicht-Christen, die in dieser Nacht miteinander ins Gespräch ­gekommen sind. Derzeit planen ­Gabriele Neumann und ihre Kollegen einen ähnlichen Gottesdienst für die Passions- oder Osterzeit im neuen Jahr.

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1. Recht auf teilhabe von Christina -Maria Bammel, Wv. Wochenzeitung :die Kirche,Nr.16, vom 14,04.2024 Wolfgang Banse Worten müssen Taten folgen
Teilhabe hin, Teilhabe her, Inklusion, Rerhabilitation wird nicht gelebt , was Menschen mit einem Handicap in Deutschland, im weltlichen, wie auch im kirchlichen Bereich betzrifft. so auch was die Gliedkirche EKBO betrifft.Integration m und Inklusion sieht anders aus, was was im Alltag erleb, erfahrbar wird.Nicht nur der Staat, s ondern auch die Kirche, die Kirchen dind w eit n fern vom Artikel 3, Absatz 3 des Grundgesetzes. "Niemand darf auf Grund...benachteiligt werden!:Homosexualität, Lesbilität wird chauffiert, Handicap nicht. Hier wird der Gleichheitsgrundsatz verworfen. Ouo vadis EKBO, wes Menschen mit einem Handicap betrifft.
2. Offen sein - für alle Menschen Gert Flessing Ja, eine Kirche, die auch für die Menschen weit offen ist. Ich glaube, dass wir das brachen. Die Idee der Forster Pfarrer ist gut. Natürlich gehört dazu, das man selbst auch bereit sein, sich für alle zu öffnen. Das Gespräch mit dem frustrierten Menschen, der AfD wählt, zeigt, wie nötig es ist - auch wenn man jemanden nicht überzeugen kann.
Die Flüchtlingspolitik polarisiert natürlich und - die Ängste der Menschen sind da. Dass sie gerade in der Nähe der polnischen Grenze besonders hoch sind, verstehe ich. Grenzregionen sind immer sensibel. Aber so wenig, wie wir die Migranten verteufeln dürfen, sollten wir sie zu sehr positiv betrachten. Sie sind Menschen und Menschen sind nicht per se gut. Jeder von uns weiß ja, das jemand, der neu in den Ort kommt, egal woher er ist, skeptisch betrachtet wird.
Schon von daher ist das offene Gespräch, das niemanden außen vor lässt, wichtig.
Ich habe es, zu meiner Zeit im Amt, immer wieder geführt. Auch in der Kneipe, wenn es sich anbot. Aber auch wir haben, als eine Flüchtlingsunterkunft in unserem Ort eröffnet wurde, die Kirche für eine große Bürgersprechstunde geöffnet, die sich, in jeder Hinsicht, bezahlt gemacht hat.
Bei alle dem dürfen wir nie vergessen, das wir Kirche sind und nicht Partei. Dann werden wir auch das für diese Arbeit notwendige Vertrauen bei allen Seiten finden.
3. Kontroverse über Potsdams Garnisionskirche hält an Wolfgang Banse Kein Platz für alle
Nicht jede, nicht jeder kam die Ehre zu Teil am Festgottesdienst am Ostermontag 2024 teil zu nehmen , mit zu feiern.Standesgesellschaft und Standesdünkel wurde hier, sonst auch was in kirchlichen Reihen praktiziert wird.Ausgrenzung, Stigmatisierung,Diskriminierung.Gotteshäuser sind für alle da. Hier sollte es keine Einladungskarten geben, gleich um welche Veranstaltung es sich handelt. Verärgerung trat auf bei Menschen, die keinen Zugang zur Nagelkreuzkapelle hatten.Aber nicht nur verärgerte Menschen gab es an diesem Ostermontag vor der Nagelkreuzkapelle, sondern auch Demonstration , von anders Denkenden, die eine Inbetriebnahme der Nagelkreuzkapelle befürworten.Ein großes Polizeigebot war zu gegen, um die Geladenen zu schützen.Was hat der Einsatz des Sicherheitskräfte, der Polizei dem Steuerzahler gekostet.Ein Gotteshaus wie die Nagelkreuzkapelle in Potsdam soll ein Ort des Gebetes, der Stille, Andacht sein.Garnison hört sich militärisch an-dies sollte es aber nicht sein.Die Stadtgesellschaft in Potsdam ist gespalten, nicht nur was die Nagelkreuzkapelle betrifft.Möge das Gotteshaus ein Ort des Segens sein.Offen und willkommen für Klein und Groß, Jung und Alt.

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