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Gemeinsam Müll sammeln

Von Neuseeland bis Haiti: Einmal rund um den Erdball machen sich am 17. September Menschen mit Handschuhen und Müllsäcken auf den Weg, um auf Straßen, Feldern, in Wäldern und am Strand Müll zu sammeln. Weltweit beteiligten sich 2021 rund 14 Millionen ­Menschen in 191 Ländern am World Cleanup Day (Weltaufräumtag), in Deutschland waren es 200000 Menschen in nahezu 800 Städten und Gemeinden. Zum dritten Mal organisiert Anja Puppe, ­Gemeindepädagogin in den Kirchengemeinden St. Katharinen, St. Gotthardt und Christus in Brandenburg an der Havel, eine Müll­sammelaktion für Kinder, Jugendliche und Familien. Damit kann jeder und jede ganz praktisch die Welt ein bisschen besser machen, erzählt sie im Interview.

Mehrere Säcke voller Müll sammelte die Gruppe aus Brandenburg (Havel) im vergangenen Jahr. Foto: privat

Frau Puppe, was planen Sie konkret am World Cleanup Day in diesem Jahr? 

In jedem Jahr am dritten Samstag im September findet der World Cleanup Day statt. In Kooperation mit dem Stadtforst führen wir jährlich eine Müllsammel­aktion in den Wäldern durch. Sie sind ein wichtiger und ­beliebter Erholungsort für die Menschen der Stadt Brandenburg. In ­diesem Jahr sind die Familien der 

St. Katharinen, St. Gotthardt und Christuskirchengemeinden einge­laden, im Brandenburger Stadtwald, in der Nähe des Gördensees, am ­ehemaligen Schießstand Müll zu sammeln. Laut Auskunft des Stadtförsters Thomas Meier ist das ein ­beliebter Treffpunkt für Jugendliche, aber auch ein illegaler Müllablageort für Menschen aus der Umgebung. 

Wir führen jährlich auch eine Pflanzaktion in Kooperation mit dem Stadtforst durch. Mich freut diese Zusammenarbeit sehr, da sie ein wichtiger Aspekt der Umwelt­bildung und ökologischer Zukunftsgestaltung ist. 

Wenn man mitmachen will: Was soll man mitbringen? 

Die Ausstattung wird gänzlich von der Kirchengemeinde organisiert und zur Verfügung gestellt. Im vergangenen Jahr konnte ich über den Schirmherren des World Cleanup Days, Holger Holland, an einer Verlosung von Schülersets zur Ausstattung beim Müllsammeln teilnehmen. Ich habe ein Paket mit je 20 Warnwesten, Müllgreifzangen und Handschuhen mit dem Logo des Cleanup Days gewonnen. 

Außerdem gibt es eine schöne Kooperation mit dem Naturschutzzentrum Krugpark in Person von ­Andrea Kausmann. Sie stellt uns für Aktionen in anderen Kirchen­gemeinden Müllsäcke und Greif­zangen zur Verfügen. Was darüber hinaus auch immer fehlt, wird über die Arbeitsstelle mit Kindern in der Region ergänzt.

Wie viel Müll kommt da an einem Tag zusammen?

Die gesammelte Müllmenge ist sehr unterschiedlich. Mehrere 100 Kilo kommen an einem Vormittag schon zusammen. Gefunden wird so ziemlich alles, was Menschen ­tragen oder mit Fahrzeugen in den Wald bringen können. Ganz klassisch sind alte Autoreifen, Bauschutt und Sperrmüll. Beliebt sind aber auch Berge von Glasflaschen, ­Lebensmittel-ver­packungen, Zigaretten­kippen und Hundekottüten. Unglaublich, wie ­egoistisch und rücksichtslos manche Menschen mit Blick auf die ohnehin leidende Umwelt und auf unsere ­Zukunft auf diesem Planeten sind.

Wohin kommt dann der Müll?

Der gesammelte Müll wird von den Mitarbeitenden des Stadtforstes abgeholt und über die Forstverwaltung beim Brandenburger Wertstoffhof entsorgt.

Viele Ihrer Kolleg*innen beteiligen sich an der Aktion. Warum ist Ihnen und Ihren Kolleg*innen dieser Tag wichtig?

Aus unserem Kirchenkreis ­be­teiligen sich sieben Gemeinde­pädagoginnen und Gemeindepädagogen aus verschiedenen Regionen mit unterschiedlichen Gruppen. Kommunale Kooperationen gibt es auch dort. Uns allen liegt der bib­lische Auftrag zum Erhalt und zur Bewahrung der Schöpfung am Herzen. Der World Cleanup Day ist ja nur ein symbolischer Akt, ein Zeichen, dass es so, wie es ist, nicht ­bleiben darf. Wir, Menschen, Christen haben es in der Hand vor allem durch unser Tun die Welt ein bisschen sauberer und besser zu machen und anderen Vorbild zu sein.

Gibt es eine Situation aus den vergangenen Jahren, die Ihnen besonders in Erinnerung geblieben ist?

Mir ist es in jedem Jahr eine große Freude, diesen Tag zu organisieren. Es freut mich, wenn viele Menschen zu dieser Aktion zusammenkommen. Müllsammeln ist ­ansteckend. Passanten beteiligen sich gern spontan am Müllsammeln.

Besonders freut es mich natürlich, wenn die Einladung auch ­Menschen außerhalb der ­Kirchen-gemeinden erreicht und Konfession keine Rolle spielt, die Sache aber im Mittelpunkt steht. Wenn es das Wetter erlaubt, ­sitzen wir anschließend gemütlich beim gemeinsamen Picknick und ­bestaunen fassungslos den Müllberg. Das klingt etwas ­suspekt, hinterlässt bei den Beteiligten aber ein gutes Gefühl. Wir haben gemeinsam etwas richtig Gutes geschafft.

Wie vermeiden Sie im Alltag Müll? 

Mein Tipp: Den Müll gar nicht erst einkaufen, dann muss man ihn auch nicht entsorgen. Ich kaufe am liebsten regional und verpackungsfrei ein. Das gelingt mir nicht immer, mit Geduld und einem, irgendwann auch geübtem Blick für die Möglichkeiten, funktioniert das immer ­besser. Das klingt nicht wirklich ­innovativ und spektakulär, klappt aber.

Die Fragen stellte Constance Bürger.

Auf der Homepage des World Cleanup Day können Interessierte nach Aktionen in ihrer Region suchen oder eigene Aktionen anmelden, die dann auf der Homepage registriert werden. Dort findet man auch eine Checkliste, wenn man teilnehmen möchte. 

www.worldcleanupday.de

Anja Puppe ist Gemeindepädagogin in den Innenstadtgemeinden in Brandenburg (Havel) und Kreisbeauftragte für die Arbeit mit Kindern und Familien im Kirchenkreis Mittelmark-Brandenburg. 

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(3) Artikel Name Ihr Kommentar
1. Bischof Meister räumt Fehler ein, bleibt aber im AmtNr14,24,o3.20244 Wolfgang Banse Wie geht mnan mit Menschen um, die in der Kirche, hier Ev.luth. Landeskirche Hannover zu Schaden kommen,hier Umgang mit sexueller Gewalt.Das verhalten von Landesbischof Meister, früher Generalsuperintendent des Sprengels der EKBO ist nicht zu rechtfertigen. Trotz schwerwiegende Fehler bleibt er im Amt.Er sollte nicht allein entscheiden über diese Thematik.Hier sollten die mündigen Kirchenglieder der Ev.luth. Landeskirche darüber befinden, ob diese sich noch eine gedeihliche Zusammenarbeit mit Ralf Meister in der Ev.luth. Landeskirche Hanover vorstellen können.Ebenfalls sollte diese Thematik auf der Frühjahrs-Synode als Tagesordnungspunkt behandelt werden.Hier handelt sich um keine Lappalie, sondern um einen schwerwiegenden Fehler, der nicht mit einer Entschuldigung von Ralf Meister beglichen ist.
2. Kirchen erhalten.... Heinz-Walter Knackmuss Lieber Herr Röger,die Kulturministerin des Landes Brandenburg, Dr. Manja Schüle, hat auf meine Anregung eine Verordnung erlassen, dass mit Zustimmung des Denkmalschtzes und des Konsistoriums Photovoltaik auf Kirchen der Normalfall sein soll. Das wäre eine Möglichkeit die Stromversorgung der Kirchengebäude autark zu machen, denn die Akkus erlauben eine Versorgung bei Tag und Nacht und durch die Einspeisungen noch Geld zu Verdienen und evtl. eine Heizung zu betreiben. Nun sind aber die Pfarrer dagegen und blockieren solche Maßnahmen. Sie haben im voauseilenden Gehorsam Angst, dass der Denkmalschutz das Projekt für Ihre Kirche ablehnen würden oder führen ästhetische Gründe an. Ich würde gern für die SMA in Rathenow dafür eine Spenenaktion starten, aber es fehlt die Zustimmung des Pfarrers. Ich finde, die Kirchenleitung müsste auch die Pfarrer motivieren, solche Projekte zu unterstützen.Wenn es den Christen mit dem Erhalt der Schöpfung Gottes wirklich ernst ist, müssten Photovoltaikanlagen auf alle Kirchendächer.
3. Die Kirche weiter umbauen Wolfgang Banse Nicht immer denkt eine Konsistorialpräsidentin.hier EKBO, Viola Vogel in den richtigen Kategorien.Ist sie eine Prophetin, Hellseherin, was den Zustand der EKBO betrifft.Bei grundsätzlichen Entscheidungen, sollte die Basisdemokratie angewendet w erden, hier Anhörung, Beteiligung der Kirchenglieder, im Bezug:"Wir sind das Kirchenvolk"Einsparungen, was das aufgeblähte Personal im Konsistorium betrifft.Der Rotstift sollte was das Personal anbetrifft, nicht das Bischofsbüro aussperren.Verabschiedung vom Beamtentum, Fahrer abschaffen,Mittelklasse PKw sich zu wenden.Pfarrwohnungen und Pfarrhäuser entsprechend zu aktuellem Mietzins vermieten.Die Kirche unterliegt keinem Modetrend, der wechselt.Gläubige identifizieren sich mit der Kirche, hier Kirchengemeinden, mit denen sie sich verbunden fühlen, beheimatet sind.Sie Familienkirchen , von der Taufe, über Konfirmation, Trauung bis zur Beerdigung für die Familie sind. Gemeindeglieder möchten nicht alle ein paar Jahre ein neues Gesangbuch...Dem Volk, hier Kirchenvolk auf`s Maul schauen, hier Reformator Martin Luther, sollte das Konsistorium beherzigen.Es ist nicht alle gut, was in der EKBO angedacht, umgesetzt wird.Kirchernmitgliedsaustritte zu Hauf belegen dies.

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