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"Gemeinsames Gebet im Ramadan ist keine Pflicht"

Drei Fragen an den Islam-Experten Mouez Khalfaoui zum Thema Fastenmonat und Corona

Foto: Jeremy Yap/unsplash

epd-Gespräch: Judith Kubitscheck

Der Fastenmonat Ramadan kann in Corona-Zeiten nach Aussage des Islam-Experten Mouez Khalfaoui auch zu Hause begangen werden. "In der aktuellen Notsituation gelten andere Regeln", sagt der Professor für Islamisches Recht am Zentrum für Islamische Theologie in Tübingen dem Evangelischen Pressedienst (epd). Die Gesundheit der Menschen dürfe nicht durch gemeinsame Gebete in der Moschee riskiert werden.

Am Abend des 23. April beginnt der islamische Fastenmonat Ramadan. Eigentlich eine Zeit, in der man sich vermehrt in der Moschee und der Großfamilie trifft. Wie begehen Muslime in Zeiten von Corona den Fastenmonat?

Ja, es stimmt: Der Ramadan ist dafür bekannt, dass in dieser Zeit alte Menschen besucht werden, man sich mit der Familie trifft und gemeinsam betet. Doch wichtiger als das ist der Schutz des Lebens, weshalb in der Corona-Zeit von gemeinsamen religiösen und kulturellen Ritualen abgesehen werden kann, bis die Lage besser ist. Das einzige Problem, das ich sehe, ist, dass in dieser Zeit in Moscheen oft Essen für Arme und Flüchtlinge gekocht und verteilt wird. Ich hoffe, dass in Kooperation mit den Behörden Corona-verträgliche Lösungen möglich sind, wie beispielsweise ein Essen "to go".

Was raten Sie Muslimen für diese besondere Zeit? Sollte beispielsweise das gemeinsame Beten und Fasten auf die Nach-Corona-Zeit verschoben werden?

Das islamische Recht sagt, dass nur gesunde Menschen fasten sollen, deshalb sind an Covid-19 erkrankte Menschen davon befreit. Auch das gemeinsame Beten im Ramadan, das sogenannte Tarawih-Gebet, ist keine religiöse Pflicht, weshalb nichts dagegen spricht, dass Muslime ihr Gebet alleine zu Hause verrichten. In der islamischen Geschichte gab es übrigens zahlreiche Epidemien, in denen von religiösen Autoritäten noch härtere Maßnahmen zur Bekämpfung gebilligt und von Muslimen umgesetzt wurden. Dies kann uns auch heute noch ein Vorbild sein.

epd: Seit Wochen sind nun auch bereits Moscheen für das Freitagsgebet geschlossen - wie ist aus islamischer Sicht da der beste Umgang damit?

Das Freitagsgebet ist nur dann eine Pflicht, wenn es die Möglichkeit gibt, es durchzuführen. In der aktuellen Notsituation gelten andere Regeln. Manche Moscheen bieten Online-Freitagsgebete an. Auch wenn sie das normale Ritual natürlich nicht ersetzen können, sind sie eine gute Behelfs-Lösung. Generell gilt, dass wir das Leben der Menschen nicht durch gemeinsame Gebete riskieren dürfen. Der Fastenmonat Ramadan ist bekannt als Monat der Anstrengung, der gegenseitigen Hilfe, der Spenden und des Nachdenkens. Genau das brauchen wir in dieser besonderen Zeit. Ich erwarte, dass Muslime einen wichtigen Beitrag zum Zusammenhalt unserer Gesellschaft während der Corona-Pandemie leisten.

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1. Kirchen erhalten.... Heinz-Walter Knackmuss Lieber Herr Röger,die Kulturministerin des Landes Brandenburg, Dr. Manja Schüle, hat auf meine Anregung eine Verordnung erlassen, dass mit Zustimmung des Denkmalschtzes und des Konsistoriums Photovoltaik auf Kirchen der Normalfall sein soll. Das wäre eine Möglichkeit die Stromversorgung der Kirchengebäude autark zu machen, denn die Akkus erlauben eine Versorgung bei Tag und Nacht und durch die Einspeisungen noch Geld zu Verdienen und evtl. eine Heizung zu betreiben. Nun sind aber die Pfarrer dagegen und blockieren solche Maßnahmen. Sie haben im voauseilenden Gehorsam Angst, dass der Denkmalschutz das Projekt für Ihre Kirche ablehnen würden oder führen ästhetische Gründe an. Ich würde gern für die SMA in Rathenow dafür eine Spenenaktion starten, aber es fehlt die Zustimmung des Pfarrers. Ich finde, die Kirchenleitung müsste auch die Pfarrer motivieren, solche Projekte zu unterstützen.Wenn es den Christen mit dem Erhalt der Schöpfung Gottes wirklich ernst ist, müssten Photovoltaikanlagen auf alle Kirchendächer.
2. Die Kirche weiter umbauen Wolfgang Banse Nicht immer denkt eine Konsistorialpräsidentin.hier EKBO, Viola Vogel in den richtigen Kategorien.Ist sie eine Prophetin, Hellseherin, was den Zustand der EKBO betrifft.Bei grundsätzlichen Entscheidungen, sollte die Basisdemokratie angewendet w erden, hier Anhörung, Beteiligung der Kirchenglieder, im Bezug:"Wir sind das Kirchenvolk"Einsparungen, was das aufgeblähte Personal im Konsistorium betrifft.Der Rotstift sollte was das Personal anbetrifft, nicht das Bischofsbüro aussperren.Verabschiedung vom Beamtentum, Fahrer abschaffen,Mittelklasse PKw sich zu wenden.Pfarrwohnungen und Pfarrhäuser entsprechend zu aktuellem Mietzins vermieten.Die Kirche unterliegt keinem Modetrend, der wechselt.Gläubige identifizieren sich mit der Kirche, hier Kirchengemeinden, mit denen sie sich verbunden fühlen, beheimatet sind.Sie Familienkirchen , von der Taufe, über Konfirmation, Trauung bis zur Beerdigung für die Familie sind. Gemeindeglieder möchten nicht alle ein paar Jahre ein neues Gesangbuch...Dem Volk, hier Kirchenvolk auf`s Maul schauen, hier Reformator Martin Luther, sollte das Konsistorium beherzigen.Es ist nicht alle gut, was in der EKBO angedacht, umgesetzt wird.Kirchernmitgliedsaustritte zu Hauf belegen dies.
3. "Kontrast könnte nicht größer sein" Wolfgang Banse Die evangelische, protestantische Kirche sollte eindeutig Stellung, Position beziehen, wo sie steht im Bezug was die AFD betrifft.Lippenbekenntnisse sind nicht gefragt, sind fehl am Platz.Die Kirchen sollten sich intensiv beteiligen Ausländerfeindlichkeit, im Bezug:"Suchet der Stadt Bestes" Das Wächteramt, welches die Kirchen inne haben, sollte zum Vorschein kommen, im Bezug Antisemitismus, Rechtsextremismus, Ausländerfeindlichkeit,Behindertenfeindlichkeit.Aus der jüngsten deutschen Geschichte, hier 1933 bis 1945 sollten Lehren gezogen werden.Die Kirchen sind KPÖR, dieses sollten sie leben, erfahrbar werden lassen, im Bezug AFD. In drei neuen Bundesländern finden 2024 Landtagswahlen statt.Beide Amtskirchen sollten ein gemeinsames Wort zu den jeweiligen anstehenden Landtagswahlen herausgeben, im Hinblick auf die AFD.Flagge,Gesicht zeigen,wo für die Kirche, die Kirchen im Jahr 2024 stehen.

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