Strahlend in die Zukunft – warum ist dieses Motto für die evangelische Jugend wichtig?
Tobias Kummetat: Der Titel ist natürlich zweideutig gemeint: zum einen als Hinweis auf eine hoffnungsvolle, innere Haltung junger Menschen. Zum anderen zielt der Titel auf unsere gesellschaftliche Verantwortung in Bezug auf Umwelt- und Klimaschutz ab. Dies spielt durch die Atommüll-Endlagersuche in der Prignitz eine besondere Rolle.
Was ist das Besondere am Landesjugendcamp? Was nehmen die jungen Menschen von dort mit?
Claudia Kühn: Für die Jugendlichen ist das Camp ein tolles Angebot zum Austausch und für Vernetzung untereinander. Es kommen viele junge Menschen aus der gesamten Landeskirche zusammen. Sie erleben eine große Gemeinschaft und bringen sich in das Programm mit ein. Sie feiern, gestalten gemeinsam, tauschen sich aus und erleben die EJBO hautnah. Gerade im ländlichen Raum sind die Jungen Gemeinden oft klein und weit verstreut. Die Jugendlichen erfahren, dass sich viele jungen Menschen der evangelischen Jugend zugehörig und verbunden fühlen. Aber auch die Mitarbeitenden nehmen Impulse für ihre Arbeit vom Camp mit und immer wieder kommen neue Kooperationen auf den Weg.
Wie viele junge Menschen werden erwartet?
Kühn: Das Camp findet auf dem Gelände der Kathanehalle in Bad Wilsnack statt. Es kommen Jugendliche von 12 bis 27 Jahren zusammen und wir erwarten circa 400 Teilnehmende aus der gesamten Landeskirche. Traditionell wird auf dem Camp gezeltet. Wir haben ein erfahrenes Küchenteam mit Jugendlichen aus dem Kirchenkreis Cottbus, das sich um die Verpflegung kümmert. Am Freitag gibt es als Auftakt ein großes gemeinsames Essen. Es wird vom Kirchenkreis Charlottenburg/Wilmersdorf mit Unterstützung des Kirchenkreises Steglitz ausgerichtet. Das ganze Campwochenende kostet zwischen 30 und 35 Euro.
Wo liegen die thematischen Schwerpunkte?
Kummetat: Die gesellschaftspolitischen Fragen spiegeln sich im Programm unseres Camps wider: Da gibt es ein Podium mit Friedens- und Klimaaktivist*innen, einen Workshop zum Thema Inklusion oder etwa Angebote zu mehr Nachhaltigkeit. Ein Highlight wird sicher der Mitternachtsgottesdienst in der Wunderblutkirche sein. Und zum ersten Mal haben wir mit der Konfi-Oase ein Extraprogramm für Konfis. Viele Programmpunkte werden von Menschen aus der Region Prignitz verantwortet und alle Teilnehmenden können sich auf eine Lasershow zum Auftakt freuen.
Wer hat das Programm erarbeitet?
Kummetat: Die Jugendarbeit aller Kirchenkreise der EKBO war eingeladen, sich am Planungsprozess zu beteiligen. Zusätzlich wurden regionale Initiativen der Prignitz in die Programmentwicklung eingebunden. Auf diesem Weg entstand eine Arbeitsgruppe aus etwa 15 Personen, die seit dem vergangenen Sommer das Gesamtprogramm entwickelt hat.
Was hat Sie bei den Vorbereitungen überrascht?
Kühn: Die Unterstützung der Kommune vor Ort war einfach großartig! Das Amt Bad Wilsnack stand uns immer mit Rat und Tat zur Seite, es sind viele Kooperationen in der Region entstanden.
Kummetat: Für die EJBO ist Nachhaltigkeit ein wichtiges Thema. Wir freuen uns daher, dass wir zum Beispiel die Verpflegung auch mit Hilfe regionaler Partner*innen und überwiegend vegetarisch organisieren. Zudem freuen wir uns über viele Programmpunkte von Initiativen auch von außerhalb der kirchlichen Strukturen, wie zum Beispiel vom BUND und der Jugendfeuerwehr Bad Wilsnack. Das Programmheft steht nun online, herzliche Einladung zum Stöbern unter www.ejbo.de. Und am Samstag, dem 11. Juni, freuen wir uns auch über Tagesgäste.
Die Fragen stellte Constance Bürger.