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Impfbemühungen nicht unterlaufen

Am 31. Oktober geht der sogenannte Cheftheologe der EKD, Thies Gundlach, mit 65 Jahren in den Ruhestand. Gundlach leitete als theologischer Vizepräsident des EKD-Kirchenamtes in Hannover seit 2010 die Hauptabteilung „Kirchliche Handlungsfelder und Bildung“. Im Gespräch mit Franziska Hein (epd) sprach er sich für die 3G-Regel bei Gottesdiensten aus.

Thies Gundlach (Foto rechts) ist Vorsitzender des Vereins „United4Rescue“, der die Rettung von Geflüchteten im Mittelmeer unterstützt. Das Foto zeigt ihn mit dem Stellvertretenden Vorsitzenden Michael Schwickart bei der Besichtigung eines anderen Schiffes. Foto: Sven Janssen/epd

Herr Gundlach, fühlen Sie sich bereit für den Ruhestand?

Ich habe 20 Jahre Zeit gehabt, ­inhaltlich zu sagen und zu tun, was ich wichtig finde. Jetzt soll wirklich die nächste Generation ran. Ich finde es nicht gut, wenn Pensionäre ­anfangen zu sagen, wie es die Jungen machen sollen.

Sie hören eine Woche vor der EKD-Synode im November auf. Dort wird ein neuer Rat gewählt. Ich möchte Sie trotzdem fragen, was Sie den neuen Ratsmitgliedern noch mit auf den Weg geben wollen?

Wir müssen zurückbauen. Wir sind in einer Transformation, in einem Übergang zu einer neuen Form von Kirche. Die wird sicherlich kleiner sein, aber nicht zwingend schlechter. Dafür braucht es aber eine innere Haltung, Zuversicht und auch Lust, Neues auszuprobieren. Wir dürfen uns nicht an Strukturen und auch nicht an Positionen klammern. Die Hauptaufgabe für die ­Zukunft der Kirche wird daher eine geistliche und spirituelle sein.

Sie haben sogar dafür plädiert, nicht am Sonntagsgottesdienst zu klammern. Corona hat ja viele Gottesdienste schlanker gemacht. Was soll bleiben vom Gottesdienstleben unter Pandemie­bedingungen?

Corona hat uns die Chance gegeben, die digitalen Feierformen wirklich zu professionalisieren. Dadurch, dass keine Gottesdienstgemeinde vor Ort war, ist der Zuschauer ins Zentrum gerückt. Corona war bei allem Kummer auch der erste Schritt einer Transformation, die gut ist.

Es gibt aber auch nach wie vor eine Sehnsucht nach dem Kohlenstofflichen und nach einer Abendmahlsfeier, die nicht verkrampft ist aufgrund der Hygienevorschriften. Ich bin zuversichtlich, dass wir auch bald wieder die gewohnten Gottesdienstformen feiern werden, denn die liturgische Grundform des Sich-gemeinsam-vor-Gott-Versammelns wird nicht aufhören.

Im Augenblick wird viel über 2G-Regeln für Veranstaltungen diskutiert. Bislang war es in den Kirchen so, dass weiterhin die gewohnten Hygienekonzepte mit Abstand und Maske galten. Wird sich das mit Blick auf den Winter ändern?

Ich wäre sehr dafür, dass wir mindestens 3G machen. Mit Blick auf Konzerte und Veranstaltungen wird das auch so sein. Bei den Gottesdiensten ist die Diskussion etwas diffiziler. Ich finde aber, wir sollten die gesellschaftlichen Impfbemühungen nicht unterlaufen. Hier liegt aber die Entscheidung bei den Landes­kirchen.

Die Kirche sollte nicht zum Hort von Impfskeptikern werden, weil wir denken, dass ein Gottesdienst in jedem Fall zugänglich sein sollte. Diejenigen, die sich aus wenig überzeugenden Gründen nicht impfen lassen wollen, schließen sich selbst aus. Es ist nicht die Kirche, die ­jemanden ausschließt.

Wie blicken Sie auf die Fortschritte in der Ökumene, etwa die Fortschritte auf dem Weg zum gemeinsamen Abendmahl?

Die Annäherung beim Abendmahl ist längst passiert. Keiner von uns hat mehr das Gefühl, dass wir einen katholischen Christen nicht einladen oder seine Einladung nicht annehmen dürften. Die Theologen hingegen werden sich noch sehr viele Jahre mit der Frage beschäf­tigen, ob das überhaupt geht. 

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1. Kirchen erhalten.... Heinz-Walter Knackmuss Lieber Herr Röger,die Kulturministerin des Landes Brandenburg, Dr. Manja Schüle, hat auf meine Anregung eine Verordnung erlassen, dass mit Zustimmung des Denkmalschtzes und des Konsistoriums Photovoltaik auf Kirchen der Normalfall sein soll. Das wäre eine Möglichkeit die Stromversorgung der Kirchengebäude autark zu machen, denn die Akkus erlauben eine Versorgung bei Tag und Nacht und durch die Einspeisungen noch Geld zu Verdienen und evtl. eine Heizung zu betreiben. Nun sind aber die Pfarrer dagegen und blockieren solche Maßnahmen. Sie haben im voauseilenden Gehorsam Angst, dass der Denkmalschutz das Projekt für Ihre Kirche ablehnen würden oder führen ästhetische Gründe an. Ich würde gern für die SMA in Rathenow dafür eine Spenenaktion starten, aber es fehlt die Zustimmung des Pfarrers. Ich finde, die Kirchenleitung müsste auch die Pfarrer motivieren, solche Projekte zu unterstützen.Wenn es den Christen mit dem Erhalt der Schöpfung Gottes wirklich ernst ist, müssten Photovoltaikanlagen auf alle Kirchendächer.
2. Die Kirche weiter umbauen Wolfgang Banse Nicht immer denkt eine Konsistorialpräsidentin.hier EKBO, Viola Vogel in den richtigen Kategorien.Ist sie eine Prophetin, Hellseherin, was den Zustand der EKBO betrifft.Bei grundsätzlichen Entscheidungen, sollte die Basisdemokratie angewendet w erden, hier Anhörung, Beteiligung der Kirchenglieder, im Bezug:"Wir sind das Kirchenvolk"Einsparungen, was das aufgeblähte Personal im Konsistorium betrifft.Der Rotstift sollte was das Personal anbetrifft, nicht das Bischofsbüro aussperren.Verabschiedung vom Beamtentum, Fahrer abschaffen,Mittelklasse PKw sich zu wenden.Pfarrwohnungen und Pfarrhäuser entsprechend zu aktuellem Mietzins vermieten.Die Kirche unterliegt keinem Modetrend, der wechselt.Gläubige identifizieren sich mit der Kirche, hier Kirchengemeinden, mit denen sie sich verbunden fühlen, beheimatet sind.Sie Familienkirchen , von der Taufe, über Konfirmation, Trauung bis zur Beerdigung für die Familie sind. Gemeindeglieder möchten nicht alle ein paar Jahre ein neues Gesangbuch...Dem Volk, hier Kirchenvolk auf`s Maul schauen, hier Reformator Martin Luther, sollte das Konsistorium beherzigen.Es ist nicht alle gut, was in der EKBO angedacht, umgesetzt wird.Kirchernmitgliedsaustritte zu Hauf belegen dies.
3. "Kontrast könnte nicht größer sein" Wolfgang Banse Die evangelische, protestantische Kirche sollte eindeutig Stellung, Position beziehen, wo sie steht im Bezug was die AFD betrifft.Lippenbekenntnisse sind nicht gefragt, sind fehl am Platz.Die Kirchen sollten sich intensiv beteiligen Ausländerfeindlichkeit, im Bezug:"Suchet der Stadt Bestes" Das Wächteramt, welches die Kirchen inne haben, sollte zum Vorschein kommen, im Bezug Antisemitismus, Rechtsextremismus, Ausländerfeindlichkeit,Behindertenfeindlichkeit.Aus der jüngsten deutschen Geschichte, hier 1933 bis 1945 sollten Lehren gezogen werden.Die Kirchen sind KPÖR, dieses sollten sie leben, erfahrbar werden lassen, im Bezug AFD. In drei neuen Bundesländern finden 2024 Landtagswahlen statt.Beide Amtskirchen sollten ein gemeinsames Wort zu den jeweiligen anstehenden Landtagswahlen herausgeben, im Hinblick auf die AFD.Flagge,Gesicht zeigen,wo für die Kirche, die Kirchen im Jahr 2024 stehen.

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