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Jetzt handeln!

Ab dem 28. Juli sind wir wieder verschuldet – und zwar bei Gottes Schöpfung. Der Earth Overshoot Day (Welterschöpfungstag) markiert den Tag, an dem wir Menschen so viele natürliche Ressourcen der Erde verbraucht ­haben, wie diese innerhalb eines Jahres wiederherstellen kann. Unser Planet sagt „Basta“! Was können wir tun?

Hitze, Dürre und Brände heute zeigen, was künftige Generationen erwartet. Foto: pixabay

Von Jörn Budde und Giancarlo Walter

Unsere Erde ist endlich und der Klimawandel, die Ressourcenknappheit und der Verlust an Biodiversität bedrohen weite Teile der Welt, uns eingeschlossen, schon jetzt.

Der heiße Sommer in ganz Europa, die außergewöhnliche Dürre in Italien oder die Waldbrände hier bei uns in Beelitz zeigen uns kurze Momentaufnahmen der Zukunft, die uns und unsere Nachkommen erwartet. Der Klimawandel wird verstärkt zu Extremwetterereignissen führen, ganze Regionen der Welt unbewohnbar machen und die Ertragsunsicherheiten bei der Produktion von Lebensmitteln verschärfen. Wenn der Klimawandel nicht begrenzt wird, wird dies in ­einer enormen Geschwindigkeit ­geschehen, sodass die Gesellschaften unserer Welt von den Auswirkungen überfordert werden. Schon jetzt sieht man auch bei uns, wie schwer es ist, als Gesellschaft zu ­einem nachhaltigen Umgang mit den Ressourcen zu kommen und dabei die Frage der sozialen Gerechtigkeit nicht aus den Augen zu verlieren. Gleichzeitig muss man sich auch noch um Schadensbegrenzung kümmern. Die Nutzung ­fossiler Energien beschleunigt den ­Klimawandel weiter.

Energiekrise – Müssen ­Kirchen bald zu bleiben? 


Und wir merken heute, was passiert, wenn diese Ressourcen, die wir nutzen, als wären sie unbegrenzt verfügbar, auf einmal nicht mehr unbegrenzt zur Verfügung stehen.  Das Stichwort „Energiekrise“ ist in aller Munde, und viele machen sich Sorgen um eine ­drohende Gasknappheit und die damit verbundenen Kosten. Und was ­machen wir als Kirche? Wenn es wirklich hart auf hart kommt? Müssen die Kirchen und Gemeindehäuser im Winter geschlossen bleiben? 

Die Zeit zu handeln ist jetzt! Ein Aufschieben oder ein „Weiter so wie bisher“ kann es in der aktuellen Lage nicht geben. Konkretes Handeln, jetzt, noch vor der Heizperiode, ist unausweichlich. Das bedeutet, unsere Gebäude möglichst wenig fossil zu beheizen. Bei Kirchen und Kapellen bedeutet dies, nicht zu heizen und wo möglich, körpernahe Bankheizungen nutzen. Ist die ­Beheizung der Kirche zwingend notwendig, so müssen die Grund- und Nutztemperaturen spürbar ­abgesenkt werden, zum Beispiel auf Werte von 8 und 12°C. Auch die ­Außenbeleuchtungen, also die Beleuchtung der ­Fassade oder des Turms, sind aus ökologischer Sicht grundsätzlich in Frage zu stellen und sollten ­abgeschaltet werden.

Veranstaltungen in einzelnen Räumen und Tagen? 


Die Gemeinden müssen sich ganz generell Gedanken über die Nutzung ihrer (beheizten) Gebäude im Winter machen. Können sie zum Beispiel für Gottesdienste und ­Veranstaltungen in ihre Gemeindehäuser ausweichen? Lassen sich dort die Veranstaltungen auf einzelne Tage und Räume konzentrieren? Können sie die eine oder ­andere ­Gemeindeveranstaltung wie die ­Sitzung des Gemeindekirchen­rates, auch digital anbieten?

Prüfen Sie schnellstmöglich bauliche Maßnahmen an Ihren Gebäuden wie energetische Sanierungen, Photovoltaikanlagen, hydraulischer Abgleich oder Wärmepumpen. ­Kontaktieren Sie dafür frühzeitig entsprechende Fachhandwerks­kräfte. Und nutzen Sie die zur Verfügung stehende Expertise im Kirchenkreis, die Klimakümmer:innen, Baubetreuer:innen und auf landeskirchlicher Ebene das Kirchliche Bauamt und das Umweltbüro.

Unserem Auftrag, das Wort ­Gottes in Kirchen, Kapellen und ­Gemeindehäusern zu verkündigen, werden wir auch in Zukunft gerecht werden – unter Umständen wärmer angezogen. Und das ist in Ordnung so.

Jörn Budde ist Maschinenbau­ingenieur und seit 2022 kommissarischer Leiter des Umweltbüros der EKBO. 
Giancarlo Walter ist Student der Theologie und Mitarbeiter im ­Umweltbüro der EKBO. 

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1. Recht auf teilhabe von Christina -Maria Bammel, Wv. Wochenzeitung :die Kirche,Nr.16, vom 14,04.2024 Wolfgang Banse Worten müssen Taten folgen
Teilhabe hin, Teilhabe her, Inklusion, Rerhabilitation wird nicht gelebt , was Menschen mit einem Handicap in Deutschland, im weltlichen, wie auch im kirchlichen Bereich betzrifft. so auch was die Gliedkirche EKBO betrifft.Integration m und Inklusion sieht anders aus, was was im Alltag erleb, erfahrbar wird.Nicht nur der Staat, s ondern auch die Kirche, die Kirchen dind w eit n fern vom Artikel 3, Absatz 3 des Grundgesetzes. "Niemand darf auf Grund...benachteiligt werden!:Homosexualität, Lesbilität wird chauffiert, Handicap nicht. Hier wird der Gleichheitsgrundsatz verworfen. Ouo vadis EKBO, wes Menschen mit einem Handicap betrifft.
2. Offen sein - für alle Menschen Gert Flessing Ja, eine Kirche, die auch für die Menschen weit offen ist. Ich glaube, dass wir das brachen. Die Idee der Forster Pfarrer ist gut. Natürlich gehört dazu, das man selbst auch bereit sein, sich für alle zu öffnen. Das Gespräch mit dem frustrierten Menschen, der AfD wählt, zeigt, wie nötig es ist - auch wenn man jemanden nicht überzeugen kann.
Die Flüchtlingspolitik polarisiert natürlich und - die Ängste der Menschen sind da. Dass sie gerade in der Nähe der polnischen Grenze besonders hoch sind, verstehe ich. Grenzregionen sind immer sensibel. Aber so wenig, wie wir die Migranten verteufeln dürfen, sollten wir sie zu sehr positiv betrachten. Sie sind Menschen und Menschen sind nicht per se gut. Jeder von uns weiß ja, das jemand, der neu in den Ort kommt, egal woher er ist, skeptisch betrachtet wird.
Schon von daher ist das offene Gespräch, das niemanden außen vor lässt, wichtig.
Ich habe es, zu meiner Zeit im Amt, immer wieder geführt. Auch in der Kneipe, wenn es sich anbot. Aber auch wir haben, als eine Flüchtlingsunterkunft in unserem Ort eröffnet wurde, die Kirche für eine große Bürgersprechstunde geöffnet, die sich, in jeder Hinsicht, bezahlt gemacht hat.
Bei alle dem dürfen wir nie vergessen, das wir Kirche sind und nicht Partei. Dann werden wir auch das für diese Arbeit notwendige Vertrauen bei allen Seiten finden.
3. Kontroverse über Potsdams Garnisionskirche hält an Wolfgang Banse Kein Platz für alle
Nicht jede, nicht jeder kam die Ehre zu Teil am Festgottesdienst am Ostermontag 2024 teil zu nehmen , mit zu feiern.Standesgesellschaft und Standesdünkel wurde hier, sonst auch was in kirchlichen Reihen praktiziert wird.Ausgrenzung, Stigmatisierung,Diskriminierung.Gotteshäuser sind für alle da. Hier sollte es keine Einladungskarten geben, gleich um welche Veranstaltung es sich handelt. Verärgerung trat auf bei Menschen, die keinen Zugang zur Nagelkreuzkapelle hatten.Aber nicht nur verärgerte Menschen gab es an diesem Ostermontag vor der Nagelkreuzkapelle, sondern auch Demonstration , von anders Denkenden, die eine Inbetriebnahme der Nagelkreuzkapelle befürworten.Ein großes Polizeigebot war zu gegen, um die Geladenen zu schützen.Was hat der Einsatz des Sicherheitskräfte, der Polizei dem Steuerzahler gekostet.Ein Gotteshaus wie die Nagelkreuzkapelle in Potsdam soll ein Ort des Gebetes, der Stille, Andacht sein.Garnison hört sich militärisch an-dies sollte es aber nicht sein.Die Stadtgesellschaft in Potsdam ist gespalten, nicht nur was die Nagelkreuzkapelle betrifft.Möge das Gotteshaus ein Ort des Segens sein.Offen und willkommen für Klein und Groß, Jung und Alt.

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