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Kirchen, seid mutiger und lauter!

Am 24. September lädt ein breites Bündnis von Klimaaktivist*innen zum globalen Klimastreik ein. Mit dabei ist „Christians4Future“. Die Gruppe entstand in der For-Future-Bewegung, um den ­Einsatz für ­Klimagerechtigkeit stärker in die Kirchen zu tragen. Bei einem ­bundesweiten Aktionstag am 16. September übergaben sie ihre Forderungen an 37 Bischöfe von Landeskirchen und Bistümern. Welche das sind, darüber sprach Sibylle Sterzik mit Yvonne Berlin von Christians4Future.

16. September: Übergabe der Forderungen von Christians4Future an ­Bischof Christian Stäblein. Von links nach rechts: Georg Wagener-Lohse, Marion Resch, Maike Lorenz, Yvonne Berlin, Nasrin Büttner, ­Bischof Christian Stäblein, Kerstin Jage-Bowler. Foto: privat

Frau Berlin, wer sind Christians4 Future und wofür setzen sie sich ein?

Christians4Future sind eine bundesweit organisierte Schwesterbewegung zu Fridays For Future (FFF), mit vielen einzelnen Ortsgruppen. Als Christ*innen sehen wir es als ­unsere Pflicht an, uns für die Bewahrung der Schöpfung, für die Erhaltung und Wiederherstellung einer lebensförderlichen Klimagerechtigkeit für alle Menschen, Tiere und Pflanzen einzusetzen. Wir haben die Verpflichtung, die achtsamen Gärtner*innen dieser Welt zu sein und das Thema Klimakrise direkt in die Kirchen und Gemeinden zu tragen. 

Am 16. September übergaben Sie Forderungen an evangelische und katholische Bischöfe. Was ­fordern Sie von den Kirchen?

Dazu haben wir zwölf Forderungen erarbeitet, die im Wesentlichen drei Punkte umfassen: 1.) Die Kirchenleitungen sollen sich mit ihren klimapolitischen Positionen mutiger und lauter in die politische und gesellschaftliche Debatte einbringen, 2.) Sie sollen ihr eigenes Handeln umstellen, zum Beispiel selber bis 2030 klimaneutral werden und vollständiges, öffentliches Divestment, das die EKBO schon umsetzt, durchführen. 3.) Klimagerechtigkeit soll in der Pastoral- und Bildungsarbeit sowie in der Liturgie wesentlich stärker betont werden.

Welche konkreten Maßnahmen sollten Gemeinden oder Kirchenkreise jetzt auf den Weg bringen?

Unsere Forderungen richten sich an die Landeskirche, aber natürlich wird es am Ende in der Umsetzung oft auf die Gemeinden ankommen. Konkrete Maßnahmen für Gemeinden oder Kirchenkreise können sein, die Schöpfungsverantwortung verstärkt spirituell zu verankern und geistliche Angebote zu schaffen, in denen das Thema aufgegriffen wird. Wir bieten dazu unter anderem ­Klimaandachten und Klimavorträge an. Eine weitere wichtige Maßnahme ist, die Kirchenleitungen als Vorbild mit in die Umsetzung der Umweltbüros/Umweltbeauftragten und uns als Aktivist*innen sowie ­Gemeindeglieder einzubinden. Alle kommen an einem Tisch zusammen und gehen Schritt für Schritt die Umsetzung der Maßnahmen durch. Die Gemeinden sollen sich auch mit ihren Emissionen beschäftigen und Haushaltsmittel so einsetzen, dass die Emissionen gesenkt werden.

Was erhoffen Sie sich von der Kampagne, damit sie erfolgreich ist?

Aus meiner Sicht ist es wichtig, dass es einen Aufbruch zu einem wirklich ambitionierten, am 1,5 Grad Ziel orientierten Eintreten für Klimagerechtigkeit gibt – politisch aber auch durch Nachschärfen der Ziele der EKD und der Landeskirchen. Wir hoffen aber auch, dass dies zu einem Aufbruch in den Gemeinden beiträgt, ohne die, die Landeskirchen nicht viel umsetzen können.

Arbeiten Sie mit den landeskirchlichen Umweltbeauftragten oder Umweltbüros zusammen? 

Wir bemühen uns um gute ­Zusammenarbeit mit den Umweltbeauftragten, die ja letzten Endes dasselbe Ziel wie wir haben.

Christians for Future nimmt teil am Klimastreik am 24. September. Was planen Sie und wo kann man sich Ihnen anschließen?

Es gibt bundesweit Aktionen, an denen sich die Christians4Future mit allen anderen Schwesterbewegungen beteiligen. Als Koordinatorin für den interreligiösen und interkulturellen Glaubensblock in Berlin darf ich herzlich dazu einladen, uns am 24. September personell zu verstärken. Wir treffen uns um 11.30 Uhr am Bundestag, damit wir ab 12 Uhr im großen For-Future-Bündnisblock mit Bannern, Fahnen und Plakaten gemeinsam unserem Protest Ausdruck verleihen können – und nebenbei gleich ein bisschen „networking“ betreiben. Das wird gut, schenkt Zuversicht, Hoffnung und eine starke Gemeinschaft, die für den Wahlsonntag nicht unwichtig ist. 

Alle Streikorte: www.klima-streik.org

Die EKBO und ihr Umweltbüro unterstützen den Klimastreik: www.ekbo.de/wir/umwelt-klimaschutz/themen-projekte/church-for-future. Dort gibt es auch Entwürfe für Gebet und Andachten. 

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1. Recht auf teilhabe von Christina -Maria Bammel, Wv. Wochenzeitung :die Kirche,Nr.16, vom 14,04.2024 Wolfgang Banse Worten müssen Taten folgen
Teilhabe hin, Teilhabe her, Inklusion, Rerhabilitation wird nicht gelebt , was Menschen mit einem Handicap in Deutschland, im weltlichen, wie auch im kirchlichen Bereich betzrifft. so auch was die Gliedkirche EKBO betrifft.Integration m und Inklusion sieht anders aus, was was im Alltag erleb, erfahrbar wird.Nicht nur der Staat, s ondern auch die Kirche, die Kirchen dind w eit n fern vom Artikel 3, Absatz 3 des Grundgesetzes. "Niemand darf auf Grund...benachteiligt werden!:Homosexualität, Lesbilität wird chauffiert, Handicap nicht. Hier wird der Gleichheitsgrundsatz verworfen. Ouo vadis EKBO, wes Menschen mit einem Handicap betrifft.
2. Offen sein - für alle Menschen Gert Flessing Ja, eine Kirche, die auch für die Menschen weit offen ist. Ich glaube, dass wir das brachen. Die Idee der Forster Pfarrer ist gut. Natürlich gehört dazu, das man selbst auch bereit sein, sich für alle zu öffnen. Das Gespräch mit dem frustrierten Menschen, der AfD wählt, zeigt, wie nötig es ist - auch wenn man jemanden nicht überzeugen kann.
Die Flüchtlingspolitik polarisiert natürlich und - die Ängste der Menschen sind da. Dass sie gerade in der Nähe der polnischen Grenze besonders hoch sind, verstehe ich. Grenzregionen sind immer sensibel. Aber so wenig, wie wir die Migranten verteufeln dürfen, sollten wir sie zu sehr positiv betrachten. Sie sind Menschen und Menschen sind nicht per se gut. Jeder von uns weiß ja, das jemand, der neu in den Ort kommt, egal woher er ist, skeptisch betrachtet wird.
Schon von daher ist das offene Gespräch, das niemanden außen vor lässt, wichtig.
Ich habe es, zu meiner Zeit im Amt, immer wieder geführt. Auch in der Kneipe, wenn es sich anbot. Aber auch wir haben, als eine Flüchtlingsunterkunft in unserem Ort eröffnet wurde, die Kirche für eine große Bürgersprechstunde geöffnet, die sich, in jeder Hinsicht, bezahlt gemacht hat.
Bei alle dem dürfen wir nie vergessen, das wir Kirche sind und nicht Partei. Dann werden wir auch das für diese Arbeit notwendige Vertrauen bei allen Seiten finden.
3. Kontroverse über Potsdams Garnisionskirche hält an Wolfgang Banse Kein Platz für alle
Nicht jede, nicht jeder kam die Ehre zu Teil am Festgottesdienst am Ostermontag 2024 teil zu nehmen , mit zu feiern.Standesgesellschaft und Standesdünkel wurde hier, sonst auch was in kirchlichen Reihen praktiziert wird.Ausgrenzung, Stigmatisierung,Diskriminierung.Gotteshäuser sind für alle da. Hier sollte es keine Einladungskarten geben, gleich um welche Veranstaltung es sich handelt. Verärgerung trat auf bei Menschen, die keinen Zugang zur Nagelkreuzkapelle hatten.Aber nicht nur verärgerte Menschen gab es an diesem Ostermontag vor der Nagelkreuzkapelle, sondern auch Demonstration , von anders Denkenden, die eine Inbetriebnahme der Nagelkreuzkapelle befürworten.Ein großes Polizeigebot war zu gegen, um die Geladenen zu schützen.Was hat der Einsatz des Sicherheitskräfte, der Polizei dem Steuerzahler gekostet.Ein Gotteshaus wie die Nagelkreuzkapelle in Potsdam soll ein Ort des Gebetes, der Stille, Andacht sein.Garnison hört sich militärisch an-dies sollte es aber nicht sein.Die Stadtgesellschaft in Potsdam ist gespalten, nicht nur was die Nagelkreuzkapelle betrifft.Möge das Gotteshaus ein Ort des Segens sein.Offen und willkommen für Klein und Groß, Jung und Alt.

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