Kiel (epd). "Sea-Watch 4" ist der Name des kirchlichen Rettungsschiffs, das künftig Flüchtlinge im Mittelmeer aus Seenot retten soll. Das gaben die Initiatoren am Donnerstag in Kiel bekannt. Taufpatin war die Grünen-Politikerin Aminata Touré, Vizepräsidentin des schleswig-holsteinischen Landtags. Finanziert wurde das Schiff, das bislang "Poseidon" hieß, vom Bündnis "United4Rescue", das maßgeblich von der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) initiiert wurde. Betrieben wird das Schiff von der Rettungsorganisation Sea-Watch.
Die "Poseidon" war zuletzt vom Kieler Geomar Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung genutzt worden. "United4Rescue" hatte seit Dezember Spenden für den Erwerb eines Schiffes gesammelt, das sich für Rettungseinsätze im Mittelmeer eignet. Ende Januar bekam das Bündnis für 1,5 Millionen Euro in einem Bieterverfahren den Zuschlag für die "Poseidon". Nach einigen Umbauten könnte voraussichtlich im April der Einsatz zur Rettung von Flüchtlingen im Mittelmeer beginnen.
Das Rettungsschiff soll unter deutscher Flagge Flüchtlinge im Mittelmeer vor dem Ertrinken retten. Das Schiff sei zuverlässig und in einem "hervorragenden Zustand", hatte Michael Schwickart von der Hilfsorganisation Sea-Watch noch im Januar dem ehemaligen Forschungsschiff bescheinigt. Es habe zudem viel Platz und könne mehrere hundert Flüchtlinge aufnehmen. Nach einigen Umbauten könnte es sich Anfang April in Richtung Mittelmeer aufmachen.
Der EKD-Ratsvorsitzende Heinrich Bedford-Strohm hatte Anfang Dezember das Hilfsprojekt in Hamburg vorgestellt. Der EKD-Beschluss geht auf eine Initiative des evangelischen Kirchentages im Juni 2019 zurück.