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RSSPrint

KulTour: Bad Wilsnack

Kirchenkunst entdecken in Brandenburg und der schlesischen Oberlausitz.

Bad Wilsnack
Foto: Hannes Langbein

Von Hannes Langbein

Es ist Sommer. Und wie jedes Jahr zieht es die Berliner aufs Land. Auch mich als Kunstbeauftragten der EKBO. Seit Beginn dieses Jahres habe ich das Amt übernommen und bin vor allem für die Beratung von Gemeinden und kirchlichen Institutionen zuständig, wenn dort dauerhafte ästhetische Veränderungen anstehen – ein neuer Altar oder ein neues Fenster etwa. Um mir einen guten Überblick zu verschaffen, werde ich im Laufe des Sommers die Kulturlandschaft unserer Landes­kirche erkunden und Sie daran teilhaben lassen: von Prenzlau bis nach Görlitz, von Frankfurt an der Oder bis nach Wittenberge.

Letzte Woche war ich in der Prignitz in Bad Wilsnack: Dort sollen die Sakristei und eine Seitenkapelle der St. Nikolaikirche alias „Wunderblutkirche“ neue Glasfenster bekommen. Die ehemalige Wallfahrtskirche war in vorreformatorischen Zeiten wegen eines Hostienwunders einer der wichtigsten Pilgerorte neben Santiago de Compostela – bis die Reformatoren den Hostien und der Wallfahrt ein jähes Ende bereiteten. Seither ist die ehemalige Pilgerkathedrale etwas überdimensioniert für eine Kleinstadt. Nun wird sie saniert. Auch die bis dato schmucklosen Fenster der „Wunderblut­kapelle“, in der einst die wertvollen Bluthostien in einem mittelalterlichen Holzschrank verwahrt wurden, sollen neu gestaltet werden. 

Wie gestaltet man diesen besonderen Ort? Die Frage hat es in sich. Denn je nachdem, wie man seine Fenster gestaltet, erscheint auch seine Geschichte in einem anderen Licht: Würde man etwa eine dunkle Farbgestaltung der Fenster wählen, entstünde eine meditative, beinahe mystische Atmosphäre, die das Geheimnis des Glaubens spürbar machen und zum Gebet einladen würde. Wählte man eine helle, transparente Fenstergestaltung, entstünde ein eher alltagsnaher Raum, der sich für einen nüchternen, kulturhistorischen Blick eignen würde. Plötzlich fällt mit der ästhetischen auch eine theologische Entscheidung über den Stellenwert des Hostienwunders heute. Noch in diesem Jahr soll ein Wettbewerb für die Glasfenster stattfinden und die Entscheidung für eine*n Gegenwartskünstler*in fallen.

Übrigens: Bad Wilsnack kann man auch zu Fuß erreichen. 2006 wurde der historische Pilgerweg von Berlin nach Bad Wilsnack wieder­belebt.

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1. Recht auf teilhabe von Christina -Maria Bammel, Wv. Wochenzeitung :die Kirche,Nr.16, vom 14,04.2024 Wolfgang Banse Worten müssen Taten folgen
Teilhabe hin, Teilhabe her, Inklusion, Rerhabilitation wird nicht gelebt , was Menschen mit einem Handicap in Deutschland, im weltlichen, wie auch im kirchlichen Bereich betzrifft. so auch was die Gliedkirche EKBO betrifft.Integration m und Inklusion sieht anders aus, was was im Alltag erleb, erfahrbar wird.Nicht nur der Staat, s ondern auch die Kirche, die Kirchen dind w eit n fern vom Artikel 3, Absatz 3 des Grundgesetzes. "Niemand darf auf Grund...benachteiligt werden!:Homosexualität, Lesbilität wird chauffiert, Handicap nicht. Hier wird der Gleichheitsgrundsatz verworfen. Ouo vadis EKBO, wes Menschen mit einem Handicap betrifft.
2. Offen sein - für alle Menschen Gert Flessing Ja, eine Kirche, die auch für die Menschen weit offen ist. Ich glaube, dass wir das brachen. Die Idee der Forster Pfarrer ist gut. Natürlich gehört dazu, das man selbst auch bereit sein, sich für alle zu öffnen. Das Gespräch mit dem frustrierten Menschen, der AfD wählt, zeigt, wie nötig es ist - auch wenn man jemanden nicht überzeugen kann.
Die Flüchtlingspolitik polarisiert natürlich und - die Ängste der Menschen sind da. Dass sie gerade in der Nähe der polnischen Grenze besonders hoch sind, verstehe ich. Grenzregionen sind immer sensibel. Aber so wenig, wie wir die Migranten verteufeln dürfen, sollten wir sie zu sehr positiv betrachten. Sie sind Menschen und Menschen sind nicht per se gut. Jeder von uns weiß ja, das jemand, der neu in den Ort kommt, egal woher er ist, skeptisch betrachtet wird.
Schon von daher ist das offene Gespräch, das niemanden außen vor lässt, wichtig.
Ich habe es, zu meiner Zeit im Amt, immer wieder geführt. Auch in der Kneipe, wenn es sich anbot. Aber auch wir haben, als eine Flüchtlingsunterkunft in unserem Ort eröffnet wurde, die Kirche für eine große Bürgersprechstunde geöffnet, die sich, in jeder Hinsicht, bezahlt gemacht hat.
Bei alle dem dürfen wir nie vergessen, das wir Kirche sind und nicht Partei. Dann werden wir auch das für diese Arbeit notwendige Vertrauen bei allen Seiten finden.
3. Kontroverse über Potsdams Garnisionskirche hält an Wolfgang Banse Kein Platz für alle
Nicht jede, nicht jeder kam die Ehre zu Teil am Festgottesdienst am Ostermontag 2024 teil zu nehmen , mit zu feiern.Standesgesellschaft und Standesdünkel wurde hier, sonst auch was in kirchlichen Reihen praktiziert wird.Ausgrenzung, Stigmatisierung,Diskriminierung.Gotteshäuser sind für alle da. Hier sollte es keine Einladungskarten geben, gleich um welche Veranstaltung es sich handelt. Verärgerung trat auf bei Menschen, die keinen Zugang zur Nagelkreuzkapelle hatten.Aber nicht nur verärgerte Menschen gab es an diesem Ostermontag vor der Nagelkreuzkapelle, sondern auch Demonstration , von anders Denkenden, die eine Inbetriebnahme der Nagelkreuzkapelle befürworten.Ein großes Polizeigebot war zu gegen, um die Geladenen zu schützen.Was hat der Einsatz des Sicherheitskräfte, der Polizei dem Steuerzahler gekostet.Ein Gotteshaus wie die Nagelkreuzkapelle in Potsdam soll ein Ort des Gebetes, der Stille, Andacht sein.Garnison hört sich militärisch an-dies sollte es aber nicht sein.Die Stadtgesellschaft in Potsdam ist gespalten, nicht nur was die Nagelkreuzkapelle betrifft.Möge das Gotteshaus ein Ort des Segens sein.Offen und willkommen für Klein und Groß, Jung und Alt.

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