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Lätare. Das kleine Ostern

Andacht für die Zeit zu Hause

Foto: unsplash

Eine Andacht zum Sonntag Lätare von Andreas Erdmann, Landesonlinepfarrer für Kirche im Digitalen Raum der EKBO im Evangelischen Zentrum.

Hier können Sie die Andacht als PDF herunterladen.

Da sind wir nun, mitten in der Leidenszeit. Viele Menschen sitzen zu Hause mit der Sorge, sie oder nahe Verwandte, insbesondere ältere könnten sich mit „Corona“ infizieren. Eine Leidenszeit, die mit vielen Einschränkungen verbunden ist, im besten Fall noch mit Heimarbeit, ansonsten mit Arbeits- und Einkommensausfällen, mit Spannungen im häuslichen Umfeld, wo auf einmal viele über längere Zeit auf engem Raum zusammen leben oder umgekehrt einsam daheim bleiben müssen, denen der Kontakt zu ihren Mitmenschen fehlt.

Da sind wir nun, mitten in der Leidenszeit. Wir betrauern die Toten. Diejenigen, welche an COVID-19 erkrankt und gestorben sind, und jene, die wie jedes Jahr an der Grippe und anderen Krankheiten, an Altersschwäche oder bei Unfällen aus dem Leben geschieden sind, Obdachlose mit schlechter medizinischer Versorgung und Opfer krimineller Gewalt. Wir beklagen unzählige Tote, die in den Kriegen dieser Welt ums Leben gekommen sind, Soldaten und insbesondere  auch die zivilen Opfer. Wir zünden eine Kerze an für jene, die uns nahestanden.

Da sind wir nun, mitten in der Leidenszeit. Jesus, den sie Christus nannten, dem sie Hosiannah entgegenriefen, ist an die Soldaten überführt worden. Er, der den Menschen Vertrauen entgegenbrachte, ist von seinen Vertrauten verraten worden. Er, der Wunden heilte, ist übersät mit Wunden, wird geschlagen und gemartert. Er, der die Menschen aufrichtete, geht in die Knie unter der Last des Kreuzes. Der unser Retter und Erlöser geheißen hat, wird bar jeder Rettung ans Kreuz geschlagen und stirbt vor den Augen seiner Nächsten.

Da sind wir nun, mitten in der Freudenzeit. Denn wir vertrauen auf Jesus, der uns deutlich macht, wie alles zusammenhängt: So wie ein Samenkorn in der Erde begraben werden und sterben muss, um zu neuem Leben zu erwachen; wie Brot gegessen werden muss, um neue Kraft zu geben, so musste Christus sterben, um auferstehen zu können, musste er die Rechnung begleichen, damit wir frei von Schulden aufatmen können. Darum können wir uns freuen, weil wir wissen, dass sein Leiden nicht umsonst gewesen ist.

Da sind wir nun, mitten in der Freudenzeit. Wir vertrauen darauf, dass der Tod nicht das Ende ist. Wir scheiden aus diesem endlichen Leben, um ein ewiges bei und mit Gott verbringen zu können, wie Christus es uns verheißen hat. Wir trauern auf Zeit, weil wir gewiss sind, dass nach dem Regen Sonnenschein, nach dem Winter wieder Frühling, nach dem Tod das ewige Leben kommt. Alle Tränen werden dann abgewischt und niemand muss mehr weinen. Die Trauer wird einer Freude weichen, die endlos ist und Gott selbst wird uns trösten.

Da sind wir nun, mitten in der Freudenzeit. Wir bleiben in Sorge umeinander zu Hause und lernen neue Achtsamkeit füreinander. Wir leben Gemeinde und Gemeinschaft in Telefon-, Rundfunk- und Online-Andachten und erleben, wie stark wir trotz aller Einschränkungen im Gebet verbunden bleiben, weltweit. Und wir tragen schon im Leiden die Vorfreude in uns auf die Frucht, die diese Zeit heranreifen lässt, denn „wenn das Weizenkorn nicht in die Erde fällt und erstirbt, bleibt es allein; wenn es aber er­stirbt, bringt es viel Frucht“.

 

Fürbitte um Nähe, Trost und Hoffnung

Wo die einen neu geboren ins Leben gerufen werden,

rufst du andere von uns bereits ins ewige Leben zu dir. 

Wir bitten dich, segne Ausgang und Eingang gleichermaßen!

Sei denen nahe, die in Quarantäne einsam und isoliert sind, schenke Trost und Hoffnung denen, die verzweifelt sind und 

ermögliche den an Corona erkrankten rasche Genesung!

Mache deinen Geist stark bei Verantwortlichen in Politik 

und Kirche für ein besonnenes Vorgehen und kluges 

Handeln. Und deine Kraft mache groß in allen Helfenden 

in Krankenhäusern, in Notdiensten, Kirchen, der Seelsorge 

und in unserer Nachbarschaft!

Wir vertrauen auf dich und deine nie endende Liebe

und bitten: Gott, erbarme dich!

 

Lied: Jesu, meine Freude (EG 396)

1. Strophe

Jesu, meine Freude,

Meines Herzens Weide,

Jesu, meine Zier!

Ach, wie lang’, ach lange

Ist dem Herzen bange

Und verlangt nach dir.

Gottes Lamm,

Mein Bräutigam!

Außer dir soll mir auf Erden

Nichts sonst Liebers werden.

 

2. Strophe

Unter deinen Schirmen

Bin ich vor den Stürmen

Aller Feinde frei.

Laß den Satan wittern,

Laß die Welt erschüttern,

Mir steht Jesus bei.

Ob es izt

Gleich kracht und blitzt,

Ob gleich Sünd und Hölle schrecken,

Jesus will mich decken.

 

3. Strophe

Trotz dem alten Drachen,

Trotz dem Todesrachen,

Trotz der Furcht dazu!

Tobe, Welt, und springe,

Ich steh’ hier und singe

In gar sichrer Ruh.

Gottes Macht

Hält mich in Acht.

Erd’ und Abgrund muß verstummen,

Ob sie noch so brummen.

 

6. Strophe

Weicht, ihr Trauergeister,

Denn mein Freudenmeister,

Jesus, tritt herein.

Denen, die Gott lieben,

Muß auch ihr Begrüben

Lauter Zucker sein.

Duld ich schon

Hier Spott und Hohn,

Dennoch bleibst du auch im Leide,

Jesu, meine Freude.

 

Zum Autor: Den Text zu diesem Kirchenlied schrieb Johann Franck. 1618 in Guben geboren und ebenda 1677 gestorben, hat der Dreißig­jährige Krieg sein Leben mit­bestimmt. Im Ergebnis seiner Arbeit strotzt dieser Text nur so von starken Bildern der Nähe, des Trostes und der Hoffnung begründet in Christus, der den Tod überwunden hat.

 

Worte aus der Heiligen Schrift

Ich habe dich einen kleinen Augenblick verlassen, aber mit großer Barmherzigkeit will ich dich sammeln. Ich habe mein Angesicht im Augenblick des Zorns ein wenig vor dir verborgen, aber mit ewiger Gnade will ich mich deiner erbarmen“, spricht der Herr, dein Erlöser.

„Ich halte es wie zur Zeit Noahs, als ich schwor, dass die Wasser Noahs nicht mehr über die Erde gehen sollten. So habe ich geschworen, dass ich nicht mehr über dich zürnen und dich nicht mehr schelten will. Denn es sollen wohl Berge weichen und Hügel hinfallen, aber meine Gnade soll nicht von dir weichen, und der Bund meines Friedens soll nicht hinfallen“, spricht der Herr, dein Erbarmer.

Jesaja 54, 7-10

 

Segen

Gott sei dir nahe am Morgen, wenn du noch nicht weißt, was kommen mag; Gottes lebendige Kraft begleite dich durch den Tag, auf dass du unverzagt und frohen Mutes zum Segen für andere wirst; Gott halte seine Hand am Abend schützend über dich, wenn du müde deine Augen schließt, auf dass du bewahrt bleibest und ruhen kannst in seinem Frieden!

Amen.

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1. Recht auf teilhabe von Christina -Maria Bammel, Wv. Wochenzeitung :die Kirche,Nr.16, vom 14,04.2024 Wolfgang Banse Worten müssen Taten folgen
Teilhabe hin, Teilhabe her, Inklusion, Rerhabilitation wird nicht gelebt , was Menschen mit einem Handicap in Deutschland, im weltlichen, wie auch im kirchlichen Bereich betzrifft. so auch was die Gliedkirche EKBO betrifft.Integration m und Inklusion sieht anders aus, was was im Alltag erleb, erfahrbar wird.Nicht nur der Staat, s ondern auch die Kirche, die Kirchen dind w eit n fern vom Artikel 3, Absatz 3 des Grundgesetzes. "Niemand darf auf Grund...benachteiligt werden!:Homosexualität, Lesbilität wird chauffiert, Handicap nicht. Hier wird der Gleichheitsgrundsatz verworfen. Ouo vadis EKBO, wes Menschen mit einem Handicap betrifft.
2. Offen sein - für alle Menschen Gert Flessing Ja, eine Kirche, die auch für die Menschen weit offen ist. Ich glaube, dass wir das brachen. Die Idee der Forster Pfarrer ist gut. Natürlich gehört dazu, das man selbst auch bereit sein, sich für alle zu öffnen. Das Gespräch mit dem frustrierten Menschen, der AfD wählt, zeigt, wie nötig es ist - auch wenn man jemanden nicht überzeugen kann.
Die Flüchtlingspolitik polarisiert natürlich und - die Ängste der Menschen sind da. Dass sie gerade in der Nähe der polnischen Grenze besonders hoch sind, verstehe ich. Grenzregionen sind immer sensibel. Aber so wenig, wie wir die Migranten verteufeln dürfen, sollten wir sie zu sehr positiv betrachten. Sie sind Menschen und Menschen sind nicht per se gut. Jeder von uns weiß ja, das jemand, der neu in den Ort kommt, egal woher er ist, skeptisch betrachtet wird.
Schon von daher ist das offene Gespräch, das niemanden außen vor lässt, wichtig.
Ich habe es, zu meiner Zeit im Amt, immer wieder geführt. Auch in der Kneipe, wenn es sich anbot. Aber auch wir haben, als eine Flüchtlingsunterkunft in unserem Ort eröffnet wurde, die Kirche für eine große Bürgersprechstunde geöffnet, die sich, in jeder Hinsicht, bezahlt gemacht hat.
Bei alle dem dürfen wir nie vergessen, das wir Kirche sind und nicht Partei. Dann werden wir auch das für diese Arbeit notwendige Vertrauen bei allen Seiten finden.
3. Kontroverse über Potsdams Garnisionskirche hält an Wolfgang Banse Kein Platz für alle
Nicht jede, nicht jeder kam die Ehre zu Teil am Festgottesdienst am Ostermontag 2024 teil zu nehmen , mit zu feiern.Standesgesellschaft und Standesdünkel wurde hier, sonst auch was in kirchlichen Reihen praktiziert wird.Ausgrenzung, Stigmatisierung,Diskriminierung.Gotteshäuser sind für alle da. Hier sollte es keine Einladungskarten geben, gleich um welche Veranstaltung es sich handelt. Verärgerung trat auf bei Menschen, die keinen Zugang zur Nagelkreuzkapelle hatten.Aber nicht nur verärgerte Menschen gab es an diesem Ostermontag vor der Nagelkreuzkapelle, sondern auch Demonstration , von anders Denkenden, die eine Inbetriebnahme der Nagelkreuzkapelle befürworten.Ein großes Polizeigebot war zu gegen, um die Geladenen zu schützen.Was hat der Einsatz des Sicherheitskräfte, der Polizei dem Steuerzahler gekostet.Ein Gotteshaus wie die Nagelkreuzkapelle in Potsdam soll ein Ort des Gebetes, der Stille, Andacht sein.Garnison hört sich militärisch an-dies sollte es aber nicht sein.Die Stadtgesellschaft in Potsdam ist gespalten, nicht nur was die Nagelkreuzkapelle betrifft.Möge das Gotteshaus ein Ort des Segens sein.Offen und willkommen für Klein und Groß, Jung und Alt.

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