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Mein Glauben und ich: Jesus loves queer

Diese Woche mit Lydia Tschepe-Wiesinger, die sich darüber wundert, warum manche Liebe Sünde sein soll

Jesus loves queer
Foto: Sharon McCutcheon/unsplash

Von Lydia Tschepe-Wiesinger

Jesus war jemand, der alle Menschen, die für ihn offen waren, respektiert und zu sich kommen gelassen hat. Ich frage mich, wo dieser Respekt heute ist, wenn in der Kirche Menschen ausgegrenzt werden, weil sie vermeintlich anders als die Norm sind, weil sie homosexuell sind.

Mir sind Respekt und Offenheit sehr wichtig und ich verbinde Kirche mit diesen zwei Begriffen. Die Kirche ist da, um Gemeinschaft im Glauben zu haben. Wenn Menschen von dieser Gemeinschaft ausgeschlossen werden, nur weil sie eine andere sexuelle Orientierung haben, finde ich das falsch.

Meiner Meinung nach sind Homosexualität und Glaube miteinander vereinbar. Davon ist auch Kevin Jessa, Vikar in meiner Gemeinde, der Patmos-Gemeinde in Berlin-Steglitz, überzeugt. Er ist selbst schwul und hat es dadurch nicht immer leicht. Auf meine Frage, warum in der kirchlichen Debatte häufig keine Offenheit gegenüber Homosexuellen besteht, antwortete er: „Es werden andere theologische Schlüsse aus der Bibel gezogen. Es stört mich, dass mir wegen meiner Sexualität oft mein Glaube abgesprochen wird. Warum soll Liebe Sünde sein?“

Gleichgeschlechtliche Liebe wird in der Bibel gar nicht thematisiert. Einige Christinnen und Christen berufen sich dennoch auf zwei Stellen, die sich angeblich gegen die Liebe zwischen Mann und Mann oder Frau und Frau richten (3. Mose 20, 13). Ich finde diese Argumentation oberflächlich und konservativ. An anderer Stelle heißt es nämlich, dass vor Gott alle Menschen gleich sind (Römer 2, 11) und dass Gott alle Menschen liebt (Johannes 3, 16). Kirche sollte ein Ort sein, an dem sich jede und jeder wohl fühlt und so sein kann, wie sie oder er ist. Ich denke, dass Gott sich über jeden Menschen freut. Dass die evangelische Kirche Berlin mit einem eigenen Wagen auf dem Christopher Street Day dabei ist und es queere ­Jugendgruppen gibt, ist ein wichtiger und richtiger Schritt in Richtung Toleranz.


Lydia Tschepe-Wiesinger (16) geht in die 11. Klasse der Anna-Essinger-Gemeinschaftsschule in Berlin-Lichterfelde. Eine queere Jugendgruppe gibt es zum Beispiel in der Zwölf-Apostel-Gemeinde in Berlin-Schöneberg.

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1. Recht auf teilhabe von Christina -Maria Bammel, Wv. Wochenzeitung :die Kirche,Nr.16, vom 14,04.2024 Wolfgang Banse Worten müssen Taten folgen
Teilhabe hin, Teilhabe her, Inklusion, Rerhabilitation wird nicht gelebt , was Menschen mit einem Handicap in Deutschland, im weltlichen, wie auch im kirchlichen Bereich betzrifft. so auch was die Gliedkirche EKBO betrifft.Integration m und Inklusion sieht anders aus, was was im Alltag erleb, erfahrbar wird.Nicht nur der Staat, s ondern auch die Kirche, die Kirchen dind w eit n fern vom Artikel 3, Absatz 3 des Grundgesetzes. "Niemand darf auf Grund...benachteiligt werden!:Homosexualität, Lesbilität wird chauffiert, Handicap nicht. Hier wird der Gleichheitsgrundsatz verworfen. Ouo vadis EKBO, wes Menschen mit einem Handicap betrifft.
2. Offen sein - für alle Menschen Gert Flessing Ja, eine Kirche, die auch für die Menschen weit offen ist. Ich glaube, dass wir das brachen. Die Idee der Forster Pfarrer ist gut. Natürlich gehört dazu, das man selbst auch bereit sein, sich für alle zu öffnen. Das Gespräch mit dem frustrierten Menschen, der AfD wählt, zeigt, wie nötig es ist - auch wenn man jemanden nicht überzeugen kann.
Die Flüchtlingspolitik polarisiert natürlich und - die Ängste der Menschen sind da. Dass sie gerade in der Nähe der polnischen Grenze besonders hoch sind, verstehe ich. Grenzregionen sind immer sensibel. Aber so wenig, wie wir die Migranten verteufeln dürfen, sollten wir sie zu sehr positiv betrachten. Sie sind Menschen und Menschen sind nicht per se gut. Jeder von uns weiß ja, das jemand, der neu in den Ort kommt, egal woher er ist, skeptisch betrachtet wird.
Schon von daher ist das offene Gespräch, das niemanden außen vor lässt, wichtig.
Ich habe es, zu meiner Zeit im Amt, immer wieder geführt. Auch in der Kneipe, wenn es sich anbot. Aber auch wir haben, als eine Flüchtlingsunterkunft in unserem Ort eröffnet wurde, die Kirche für eine große Bürgersprechstunde geöffnet, die sich, in jeder Hinsicht, bezahlt gemacht hat.
Bei alle dem dürfen wir nie vergessen, das wir Kirche sind und nicht Partei. Dann werden wir auch das für diese Arbeit notwendige Vertrauen bei allen Seiten finden.
3. Kontroverse über Potsdams Garnisionskirche hält an Wolfgang Banse Kein Platz für alle
Nicht jede, nicht jeder kam die Ehre zu Teil am Festgottesdienst am Ostermontag 2024 teil zu nehmen , mit zu feiern.Standesgesellschaft und Standesdünkel wurde hier, sonst auch was in kirchlichen Reihen praktiziert wird.Ausgrenzung, Stigmatisierung,Diskriminierung.Gotteshäuser sind für alle da. Hier sollte es keine Einladungskarten geben, gleich um welche Veranstaltung es sich handelt. Verärgerung trat auf bei Menschen, die keinen Zugang zur Nagelkreuzkapelle hatten.Aber nicht nur verärgerte Menschen gab es an diesem Ostermontag vor der Nagelkreuzkapelle, sondern auch Demonstration , von anders Denkenden, die eine Inbetriebnahme der Nagelkreuzkapelle befürworten.Ein großes Polizeigebot war zu gegen, um die Geladenen zu schützen.Was hat der Einsatz des Sicherheitskräfte, der Polizei dem Steuerzahler gekostet.Ein Gotteshaus wie die Nagelkreuzkapelle in Potsdam soll ein Ort des Gebetes, der Stille, Andacht sein.Garnison hört sich militärisch an-dies sollte es aber nicht sein.Die Stadtgesellschaft in Potsdam ist gespalten, nicht nur was die Nagelkreuzkapelle betrifft.Möge das Gotteshaus ein Ort des Segens sein.Offen und willkommen für Klein und Groß, Jung und Alt.

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