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Passion in Zeiten der Pandemie

Die Bischofskolumne von Christian Stäblein

Bischof Christian Stäblein
Foto: Matthias Kaufmann/EKBO

Von Bischof Christian Stäblein

Sonntag, 10.30 Uhr in Perleberg. Wir feiern Gottesdienst – mit Auftakt zur Predigtreihe „Passion in Zeiten der Pandemie“. Ich bin nicht das erste Mal in Perleberg, aber es ist ein ­besonders strahlender Tag mit un­gewöhnlich warmen Sonnenstrahlen mitten im Februar. Und mit einer eindringlichen und freundlichen ­Atmosphäre in der Kirche. 

Von der Empore singt jemand mit einer tollen Stimme die Liedtexte, der Gemeindekirchenratsvorsitzen­de lässt bei der Lesung die ­Geschichte von Jesus und dem ­Versucher anschaulich werden. Die Gebete, gerade auch das Gedenken an die an Corona Verstorbenen, ­führen uns im Geist zusammen. Selbst­verständlich sitzen wir auf ­Abstand. Mit Masken. Und ohne Gemeinde­gesang. Passion in Zeiten der ­Pandemie, Gottesdienst in Zeiten der Pandemie. Es ist, wie es ist. Und es tut gut, miteinander Gottesdienst zu ­feiern. Zu spüren: Wir können Leben, geistliches Leben auch in­ ­Zeiten der Pandemie verantwortlich gestalten. 

Ziemlich genau ein Jahr ist es nun her, dass wir alle miteinander in den ersten Lockdown gegangen sind. Vom Kirchenjahr aus betrachtet war es der Sonntag Okuli, das ist der übernächste Sonntag. Wie viele habe ich damals gedacht: Dieses Osterfest noch, aber danach kehren wir wieder zur „Normalität“ zurück. Dann, mit dem einziehenden Winter, war ich mir sicher: Nach Weihnachten, wenn wir diese Strecke geschafft haben, wird es wieder wie vorher. Zum ­Jahreswechsel war mein Gedanke: Wenn erst alle geimpft sind, dann …

Einige Tage vor dem Gottesdienst in Perleberg, im Grunde mit der Passionszeit, ist mir klar geworden: Es braucht einen Perspektivwechsel. Das Virus ist da und wird eine Weile bleiben. Wir haben viel erreicht: ­Hygieneregeln, Testungen, Impfstoffe – was für ein Segen. Auch wirksame Medikamente gegen Corona werden hoffentlich bald dazukommen. Was wir zum Schutz des Lebens tun können, tun wir. 

Gleichzeitig gilt: Es wird dennoch Menschen geben, die sich mit dem Virus infizieren, die daran erkranken, die daran sterben. Leiden und Sterben gehören zu unserem Leben dazu. Wir begehen Passion in Zeiten der Pandemie. Und erleben Pandemie in Zeiten der Passion. Gerade die Passionszeit prägt uns ein: Gott kennt unser Leid. Gott nimmt das auf sich. Und verheißt uns so Hoffnung.

Pandemie in Zeiten der Passion bedeutet: Wir können das Leben gestalten, wir sind Leid und Schmerz nicht nur ausgeliefert, wir sind nicht allein. Ja, wir können Leben mit Leid gestalten, auch ein Leben mit Corona. Die Passionszeit eröffnet einen Perspektivwechsel. Gestalten wir unser Leben in Zeiten der Pandemie. Gucken wir genau hin. Oh wie schön ist Perleberg. Zum Beispiel. 

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1. Recht auf teilhabe von Christina -Maria Bammel, Wv. Wochenzeitung :die Kirche,Nr.16, vom 14,04.2024 Wolfgang Banse Worten müssen Taten folgen
Teilhabe hin, Teilhabe her, Inklusion, Rerhabilitation wird nicht gelebt , was Menschen mit einem Handicap in Deutschland, im weltlichen, wie auch im kirchlichen Bereich betzrifft. so auch was die Gliedkirche EKBO betrifft.Integration m und Inklusion sieht anders aus, was was im Alltag erleb, erfahrbar wird.Nicht nur der Staat, s ondern auch die Kirche, die Kirchen dind w eit n fern vom Artikel 3, Absatz 3 des Grundgesetzes. "Niemand darf auf Grund...benachteiligt werden!:Homosexualität, Lesbilität wird chauffiert, Handicap nicht. Hier wird der Gleichheitsgrundsatz verworfen. Ouo vadis EKBO, wes Menschen mit einem Handicap betrifft.
2. Offen sein - für alle Menschen Gert Flessing Ja, eine Kirche, die auch für die Menschen weit offen ist. Ich glaube, dass wir das brachen. Die Idee der Forster Pfarrer ist gut. Natürlich gehört dazu, das man selbst auch bereit sein, sich für alle zu öffnen. Das Gespräch mit dem frustrierten Menschen, der AfD wählt, zeigt, wie nötig es ist - auch wenn man jemanden nicht überzeugen kann.
Die Flüchtlingspolitik polarisiert natürlich und - die Ängste der Menschen sind da. Dass sie gerade in der Nähe der polnischen Grenze besonders hoch sind, verstehe ich. Grenzregionen sind immer sensibel. Aber so wenig, wie wir die Migranten verteufeln dürfen, sollten wir sie zu sehr positiv betrachten. Sie sind Menschen und Menschen sind nicht per se gut. Jeder von uns weiß ja, das jemand, der neu in den Ort kommt, egal woher er ist, skeptisch betrachtet wird.
Schon von daher ist das offene Gespräch, das niemanden außen vor lässt, wichtig.
Ich habe es, zu meiner Zeit im Amt, immer wieder geführt. Auch in der Kneipe, wenn es sich anbot. Aber auch wir haben, als eine Flüchtlingsunterkunft in unserem Ort eröffnet wurde, die Kirche für eine große Bürgersprechstunde geöffnet, die sich, in jeder Hinsicht, bezahlt gemacht hat.
Bei alle dem dürfen wir nie vergessen, das wir Kirche sind und nicht Partei. Dann werden wir auch das für diese Arbeit notwendige Vertrauen bei allen Seiten finden.
3. Kontroverse über Potsdams Garnisionskirche hält an Wolfgang Banse Kein Platz für alle
Nicht jede, nicht jeder kam die Ehre zu Teil am Festgottesdienst am Ostermontag 2024 teil zu nehmen , mit zu feiern.Standesgesellschaft und Standesdünkel wurde hier, sonst auch was in kirchlichen Reihen praktiziert wird.Ausgrenzung, Stigmatisierung,Diskriminierung.Gotteshäuser sind für alle da. Hier sollte es keine Einladungskarten geben, gleich um welche Veranstaltung es sich handelt. Verärgerung trat auf bei Menschen, die keinen Zugang zur Nagelkreuzkapelle hatten.Aber nicht nur verärgerte Menschen gab es an diesem Ostermontag vor der Nagelkreuzkapelle, sondern auch Demonstration , von anders Denkenden, die eine Inbetriebnahme der Nagelkreuzkapelle befürworten.Ein großes Polizeigebot war zu gegen, um die Geladenen zu schützen.Was hat der Einsatz des Sicherheitskräfte, der Polizei dem Steuerzahler gekostet.Ein Gotteshaus wie die Nagelkreuzkapelle in Potsdam soll ein Ort des Gebetes, der Stille, Andacht sein.Garnison hört sich militärisch an-dies sollte es aber nicht sein.Die Stadtgesellschaft in Potsdam ist gespalten, nicht nur was die Nagelkreuzkapelle betrifft.Möge das Gotteshaus ein Ort des Segens sein.Offen und willkommen für Klein und Groß, Jung und Alt.

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