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Pilgern für ein buntes Miteinander

Kristian Gaiser als Gleichstellungsbeauftragter der EKBO pilgert mit

Wanderschuhe mit bunten Schnrüsenken

Für ein vielfältiges Miteinander

Dass sich alle Geschlechter in der Kirche gerecht einbringen können, ist die Aufgabe von Kristian Gaiser. Der Gleichstellungsbeauftragte der Landeskirche lädt nun zu einem Pilgerweg für Geschlechtergerechtigkeit in Berlin ein. Mit Pfarrerin Johanna Friese sprach er darüber, warum das vorbildhaft ist.

Herr Gaiser, Sie sind Mitinitiator des Pilgerweges fürs Miteinander der Geschlechter durch Berlin-Mitte am 15. Mai. Was kann ich da erleben?

 

Die wunderbare Vielfalt der Schöpfung: Zum Beispiel wenn wir Kitas besuchen, wo das Thema geschlechtliche Vielfalt eine Rolle spielt oder uns unterschiedliche Familienformen begegnen und wir schauen, wie diese Vielfalt in den Gemeinden und kirchlichen Orten gelebt wird, oder aber welche Beratungsan­gebote es hierfür gibt. Wir besinnen uns dabei auch und schließen das in unsere Fürbitte ein. Denn nicht überall gelingt dieses Miteinander.

 

Wer kann sich auf den Weg machen?

 

Alle, die sich für Liebens- und ­Lebensformen und Lebensgeschichten interessieren. Vielleicht auch Menschen, die sich gerade Gedanken über die eigene Partnerschaft machen, über Schwierigkeiten oder auch Glück.

 

„Licht auf dem Weg“ ist das Motto. Wie oder wo tappen wir denn im Dunkeln?

 

Mit unserer Art, wie wir Dinge ablehnen oder Vorurteile haben und gar pflegen. Dabei sind alle Menschen Gottes geliebte Menschen­kinder, aber wir sind durch unser Verhalten oft eine Art Verdunklungsgefahr, weil wir nicht in der Offenheit, in der Freude oder in der entsprechenden Liebenswürdigkeit reagieren und uns begegnen.

 

Der Pilgerweg gehört zum EKD-Projekt „Go for Gender Justice“, was heißt das für Sie?

 

Wir machen uns auf den Weg für ein geschlechtergerechtes Miteinander. Geld, Macht und Einfluss sollen fair verteilt sein. In der Gleichstellungsarbeit setzen wir uns für Vielfalt und Anerkennung ein und machen uns stark gegen Gewalt und Diskriminierung. So kamen wir darauf, uns EKD-weit pilgernd auf den Weg zu machen mit einer gewissen Vorbildfunktion. Und das ganz bewusst im Vorfeld der Vollversammlung des Ökumenischen Rates der Kirchen. Wir geben den Vertreterinnen und Vertretern auch eine Art Forderungskatalog mit.

 

Ist Ihnen die Kirche bunt genug?

 

Für mich ist entscheidend, ob ein Herz offen ist und die Gedanken weit, keine und keiner soll das Gefühl haben, nicht willkommen zu sein. Die EKBO ist richtungsweisend  in Sachen Geschlechtergerechtigkeit, aber auch hier sind Fehler nicht ausgeschlossen.

 

Hat Berlin eine Vorreiterrolle?

 

Berlin ist bunt, aber ich kann die Vielfalt auch in jedem brandenburgischen Dorf finden. Deshalb versuchen wir, solche Pilgerwege auch in der ­gesamten Landeskirche zu initiieren. Es mag sein, dass es im städtischen Bereich oftmals bessere Beratungs­angebote gibt. Aber was die Offenheit oder Ablehnung gegenüber bestimmten Familienformen betrifft, da unterscheiden sich Stadt und Land meiner Erfahrung nach nicht. Eine Willkommenskultur und ein Mit­einander kann es überall geben. Ablehnung und Ausgrenzung ebenso.

 

Wie helfen Sie?

 

Zu meiner Arbeit gehört es, mich für eine Kirche und Gemeindearbeit in Vielfalt einzusetzen, auf dass die Türen überall offen sein mögen. Denn Vielfalt der Menschen heißt auch immer ein Schatz an Begabungen und Talenten. Ich nehme aber auch die über 8500 Mitarbeitenden der EKBO in den Blick, so wie sie da sind.

 

In der Gleichstellungsarbeit wollen wir dafür Sorge tragen, dass ein Miteinander gut gelingt. Aber dazu ge­hören auch Rückschläge. Den einen Tag hat man sich für eine Person erfolgreich eingesetzt, den anderen Tag fühlt man eine gewisse Erschöpfung. Da geht es einem wie einem Pilgernden, der noch nicht ganz am Ziel angekommen ist.

 

Licht auf dem Weg? Eine Pilgertour zur Diversität und Reformation

am 15. Mai, 16 bis 19 Uhr.

Kosten: 15 Euro.

Anmeldung hier: crossroads-berlin.com/event /licht-auf-dem-weg/

 

Spuren des Wandels – Pilgertag für Frauen und Männer auf dem Schöpfungspfad in Barnim,

19. Juni, 11 – 17.00 Uhr, keine Kosten,

Anmeldung: https://akd-ekbo.de/

 

Brandenburgischer Klosterweg - Pilgern auf den Spuren von Mönchen und Nonnen

Der Brandenburgische Klosterweg verbindet vier ehemalige Klöster und zahlreiche Dorf-und Stadtkirchen im Kirchenkreis Oberes Havelland. Er führt durch die Landkreise Oberhavel, Ostprignitz-Ruppin und Uckermark. Als "Klosterweg" möchte er nicht nur ein Wanderweg sein, sondern dazu einladen, zur inneren Ruhe zu kommen, zu sich selbst zu finden und sich neu zu entdecken. Mehr Informationen zum Pilgerweg unter www.brandenburgischer-klosterweg.de

 

 

 

 

 

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1. Recht auf teilhabe von Christina -Maria Bammel, Wv. Wochenzeitung :die Kirche,Nr.16, vom 14,04.2024 Wolfgang Banse Worten müssen Taten folgen
Teilhabe hin, Teilhabe her, Inklusion, Rerhabilitation wird nicht gelebt , was Menschen mit einem Handicap in Deutschland, im weltlichen, wie auch im kirchlichen Bereich betzrifft. so auch was die Gliedkirche EKBO betrifft.Integration m und Inklusion sieht anders aus, was was im Alltag erleb, erfahrbar wird.Nicht nur der Staat, s ondern auch die Kirche, die Kirchen dind w eit n fern vom Artikel 3, Absatz 3 des Grundgesetzes. "Niemand darf auf Grund...benachteiligt werden!:Homosexualität, Lesbilität wird chauffiert, Handicap nicht. Hier wird der Gleichheitsgrundsatz verworfen. Ouo vadis EKBO, wes Menschen mit einem Handicap betrifft.
2. Offen sein - für alle Menschen Gert Flessing Ja, eine Kirche, die auch für die Menschen weit offen ist. Ich glaube, dass wir das brachen. Die Idee der Forster Pfarrer ist gut. Natürlich gehört dazu, das man selbst auch bereit sein, sich für alle zu öffnen. Das Gespräch mit dem frustrierten Menschen, der AfD wählt, zeigt, wie nötig es ist - auch wenn man jemanden nicht überzeugen kann.
Die Flüchtlingspolitik polarisiert natürlich und - die Ängste der Menschen sind da. Dass sie gerade in der Nähe der polnischen Grenze besonders hoch sind, verstehe ich. Grenzregionen sind immer sensibel. Aber so wenig, wie wir die Migranten verteufeln dürfen, sollten wir sie zu sehr positiv betrachten. Sie sind Menschen und Menschen sind nicht per se gut. Jeder von uns weiß ja, das jemand, der neu in den Ort kommt, egal woher er ist, skeptisch betrachtet wird.
Schon von daher ist das offene Gespräch, das niemanden außen vor lässt, wichtig.
Ich habe es, zu meiner Zeit im Amt, immer wieder geführt. Auch in der Kneipe, wenn es sich anbot. Aber auch wir haben, als eine Flüchtlingsunterkunft in unserem Ort eröffnet wurde, die Kirche für eine große Bürgersprechstunde geöffnet, die sich, in jeder Hinsicht, bezahlt gemacht hat.
Bei alle dem dürfen wir nie vergessen, das wir Kirche sind und nicht Partei. Dann werden wir auch das für diese Arbeit notwendige Vertrauen bei allen Seiten finden.
3. Kontroverse über Potsdams Garnisionskirche hält an Wolfgang Banse Kein Platz für alle
Nicht jede, nicht jeder kam die Ehre zu Teil am Festgottesdienst am Ostermontag 2024 teil zu nehmen , mit zu feiern.Standesgesellschaft und Standesdünkel wurde hier, sonst auch was in kirchlichen Reihen praktiziert wird.Ausgrenzung, Stigmatisierung,Diskriminierung.Gotteshäuser sind für alle da. Hier sollte es keine Einladungskarten geben, gleich um welche Veranstaltung es sich handelt. Verärgerung trat auf bei Menschen, die keinen Zugang zur Nagelkreuzkapelle hatten.Aber nicht nur verärgerte Menschen gab es an diesem Ostermontag vor der Nagelkreuzkapelle, sondern auch Demonstration , von anders Denkenden, die eine Inbetriebnahme der Nagelkreuzkapelle befürworten.Ein großes Polizeigebot war zu gegen, um die Geladenen zu schützen.Was hat der Einsatz des Sicherheitskräfte, der Polizei dem Steuerzahler gekostet.Ein Gotteshaus wie die Nagelkreuzkapelle in Potsdam soll ein Ort des Gebetes, der Stille, Andacht sein.Garnison hört sich militärisch an-dies sollte es aber nicht sein.Die Stadtgesellschaft in Potsdam ist gespalten, nicht nur was die Nagelkreuzkapelle betrifft.Möge das Gotteshaus ein Ort des Segens sein.Offen und willkommen für Klein und Groß, Jung und Alt.

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