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Religionsfreiheit stärken

In vielen Staaten der Welt ist das fundamentale Menschenrecht auf Religions- und Weltanschauungsfreiheit gefährdet. Es gerät weltweit immer mehr unter Druck. Was tut Deutschland dafür, Menschenrechtsverletzungen in anderen Ländern einzuschränken?

Religionsfreiheit eingeschränkt, Grübel
Tempelanlage in Tibet. Foto: Herbert Bieser/CC0

Von Markus Grübel

Menschen haben Religionen und Weltanschauungen. Sie prägen ihr Denken und Handeln. Für vier von fünf Menschen weltweit heißt das: Ich bekenne mich zu einer Religion. Aber drei von vier Gläubigen leben in einem Land, das ihr Menschenrecht auf Religions- und Welt­anschauungsfreiheit einschränkt. 2018 galt das für 56 Staaten, 2007 war dies „nur“ in 40 Ländern der Fall. Religionsfreiheit ist ein ­Menschenrecht, das zunehmend eingeschränkt wird.

Religionen können viel – das gilt im Guten wie im Schlechten. Gut ist: Gläubige engagieren sich für Schwache an den Rändern der ­Gesellschaft, interreligiöse Räte ­genießen Vertrauen und bereiten der Versöhnung einen Weg. Schlecht ist: Religionen werden von Fundamentalisten als Brand­beschleuniger in Konflikten missbraucht. Das Entwicklungsministerium (BMZ) arbeitet in seinem Programm „Religion und Entwicklung“ zusammen mit religiösen Partnern, denn: Religionen können mit ihrer Spiritualität eine nachhaltige ­Entwicklung im Sinne der Agenda 2030 fördern. Auch damit das überall möglich ist, müssen wir uns für die Stärkung der Religionsfreiheit einsetzen! 

In China machen Gläubige nach offiziellen Angaben 14 Prozent der Bevölkerung aus. Sie sind wie politisch Andersdenkende staatlichen Repressionen unterworfen. Dramatisch ist die Lage der muslimischen Uiguren in Xingjiang aber auch die der buddhistischen Tibeter. Umerziehungslager, erzwungene Geburtenkontrollen und exzessive Überwachung sind Menschenrechtsverletzungen. Moscheen und Kirchen werden abgerissen, Kreuze entfernt, Christen und Falun Gong-Praktizierende, eine auf dem ­Qigong beruhende Schule des chinesischen Buddhismus, verfolgt. Auch die Lage der aus Myanmar geflüchteten muslimischen Rohingya ist dramatisch. Diese Menschen sind in ihrer Heimat nicht vor ­Verfolgung und Diskriminierung geschützt. Ihre Staatsbürgerschaft wird nicht anerkannt und es fehlen ihnen die wirtschaftlichen Grundlagen für die Rückkehr. Christen werden in vielen ­Län dern an der Ausübung ihrer Religion gehindert. In Nigeria haben die Terrororganisation Boko Haram und der lokale Ableger des ­sogenannten Islamischen Staates Tausende von Andersdenkenden ­ermordet, darunter Christen und Muslime. Der Konflikt zwischen den mehrheitlich muslimischen Fulani-Hirten und den meist christlichen Bauern­ ­fordert immer wieder ­Todesopfer. Er hat seine Wurzeln in sozialen Spannungen und wirtschaftlichen Faktoren, etwa wo es um fruchtbares Acker- und Weideland geht. Bevölkerungswachstum und Klimawandel verschärfen hier die Lage. 

In über 70 Ländern gibt es ­Blasphemie- und Anti-Konversionsgesetze und sie erweisen sich oft als in Paragraphen gegossene ­Menschenrechtsverletzungen. Das Recht auf Konversion, also der Wechsel des Glaubens oder der Weltanschauung, ist die Herz­kammer der Religions- und Weltanschauungsfreiheit. Aber in Afghanistan, Iran, Jemen, Katar, Malaysia, Malediven, Mauretanien, Nigeria, Saudi-Arabien, Somalia und den Vereinigten Arabischen Emiraten kann Konversion mit der Todesstrafe bestraft werden. 

Nachhaltige Entwicklung und Frieden brauchen Werte! Religions- und Weltanschauungsfreiheit ist die Voraussetzung dafür, dass Menschen sich mit ihren Werten für eine sozial, ökologisch, politisch und ökonomisch nachhaltige ­Entwicklung einsetzen können. 

In Indonesien unterstützt das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) Glaubensgemeinschaften ­darin, Teil der nationalen Nachhaltigkeits­strategie zu werden und zur Umsetzung der Agenda 2030 beizutragen. In Afrika und Asien verbindet das Leuchtturmvorhaben „iDove“ (Interfaith Dialogue on Violent Extremism) junge Menschen im Engagement gegen religiös motivierten Extremismus.  In Mali unterstützt das BMZ die Arbeit muslimischer und christlicher Gemeinschaften bei der Bekämpfung der Genitalverstümmelung.

Die Bundesregierung setzt auf das Potential der Religionen, Gutes in der Welt zu bewirken! Dass ­Religionen sich für Frieden und Versöhnung, die Bewahrung der Schöpfung und den Zusammenhalt von Gesellschaften einsetzen, das ist wahrlich notwendig.

Mehr Informationen finden Sie in der Broschüre: Glaub, was Du willst: Religionsfreiheit weltweit stärken, herausgegeben vom Beauftragten der Bundesregierung für weltweite Religionsfreiheit, Markus Grübel, 38 Seiten, als PDF zum Download unter Glaub, was Du willst: Religionsfreiheit weltweit stärken (bmz.de)

Markus Grübel, MdB, ist Beauftragter der Bundesregierung für weltweite Religionsfreiheit im Bundesministerium für wirtschaftliche ­Zusammenarbeit und Entwicklung     .      

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1. Kirchen erhalten.... Heinz-Walter Knackmuss Lieber Herr Röger,die Kulturministerin des Landes Brandenburg, Dr. Manja Schüle, hat auf meine Anregung eine Verordnung erlassen, dass mit Zustimmung des Denkmalschtzes und des Konsistoriums Photovoltaik auf Kirchen der Normalfall sein soll. Das wäre eine Möglichkeit die Stromversorgung der Kirchengebäude autark zu machen, denn die Akkus erlauben eine Versorgung bei Tag und Nacht und durch die Einspeisungen noch Geld zu Verdienen und evtl. eine Heizung zu betreiben. Nun sind aber die Pfarrer dagegen und blockieren solche Maßnahmen. Sie haben im voauseilenden Gehorsam Angst, dass der Denkmalschutz das Projekt für Ihre Kirche ablehnen würden oder führen ästhetische Gründe an. Ich würde gern für die SMA in Rathenow dafür eine Spenenaktion starten, aber es fehlt die Zustimmung des Pfarrers. Ich finde, die Kirchenleitung müsste auch die Pfarrer motivieren, solche Projekte zu unterstützen.Wenn es den Christen mit dem Erhalt der Schöpfung Gottes wirklich ernst ist, müssten Photovoltaikanlagen auf alle Kirchendächer.
2. Die Kirche weiter umbauen Wolfgang Banse Nicht immer denkt eine Konsistorialpräsidentin.hier EKBO, Viola Vogel in den richtigen Kategorien.Ist sie eine Prophetin, Hellseherin, was den Zustand der EKBO betrifft.Bei grundsätzlichen Entscheidungen, sollte die Basisdemokratie angewendet w erden, hier Anhörung, Beteiligung der Kirchenglieder, im Bezug:"Wir sind das Kirchenvolk"Einsparungen, was das aufgeblähte Personal im Konsistorium betrifft.Der Rotstift sollte was das Personal anbetrifft, nicht das Bischofsbüro aussperren.Verabschiedung vom Beamtentum, Fahrer abschaffen,Mittelklasse PKw sich zu wenden.Pfarrwohnungen und Pfarrhäuser entsprechend zu aktuellem Mietzins vermieten.Die Kirche unterliegt keinem Modetrend, der wechselt.Gläubige identifizieren sich mit der Kirche, hier Kirchengemeinden, mit denen sie sich verbunden fühlen, beheimatet sind.Sie Familienkirchen , von der Taufe, über Konfirmation, Trauung bis zur Beerdigung für die Familie sind. Gemeindeglieder möchten nicht alle ein paar Jahre ein neues Gesangbuch...Dem Volk, hier Kirchenvolk auf`s Maul schauen, hier Reformator Martin Luther, sollte das Konsistorium beherzigen.Es ist nicht alle gut, was in der EKBO angedacht, umgesetzt wird.Kirchernmitgliedsaustritte zu Hauf belegen dies.
3. "Kontrast könnte nicht größer sein" Wolfgang Banse Die evangelische, protestantische Kirche sollte eindeutig Stellung, Position beziehen, wo sie steht im Bezug was die AFD betrifft.Lippenbekenntnisse sind nicht gefragt, sind fehl am Platz.Die Kirchen sollten sich intensiv beteiligen Ausländerfeindlichkeit, im Bezug:"Suchet der Stadt Bestes" Das Wächteramt, welches die Kirchen inne haben, sollte zum Vorschein kommen, im Bezug Antisemitismus, Rechtsextremismus, Ausländerfeindlichkeit,Behindertenfeindlichkeit.Aus der jüngsten deutschen Geschichte, hier 1933 bis 1945 sollten Lehren gezogen werden.Die Kirchen sind KPÖR, dieses sollten sie leben, erfahrbar werden lassen, im Bezug AFD. In drei neuen Bundesländern finden 2024 Landtagswahlen statt.Beide Amtskirchen sollten ein gemeinsames Wort zu den jeweiligen anstehenden Landtagswahlen herausgeben, im Hinblick auf die AFD.Flagge,Gesicht zeigen,wo für die Kirche, die Kirchen im Jahr 2024 stehen.

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