Predigttext am zweiten Sonntag nach Epiphanias: Jeremia 14,1 (2) 3–4 (5-6) 7-9
Dies ist das Wort, das der Herr zu Jeremia sagte über die große Dürre: Juda liegt jämmerlich da, seine Städte verschmachten. Sie sinken trauernd zu Boden, und Jerusalems Wehklage steigt empor. Die Großen schicken ihre Diener nach Wasser; aber wenn sie zum Brunnen kommen, finden sie kein Wasser und bringen ihre Gefäße leer zurück. Sie sind traurig und betrübt und verhüllen ihre Häupter. Die Erde ist rissig, weil es nicht regnet auf das Land. Darum sind die Ackerleute traurig und verhüllen ihre Häupter. Ach, Herr, wenn unsre Sünden uns verklagen, so hilf doch um deines Namens willen! Denn unser Ungehorsam ist groß, womit wir wider dich gesündigt haben. Du bist der Trost Israels und sein Nothelfer. Warum stellst du dich, als wärst du ein Fremdling im Lande und ein Wanderer, der nur über Nacht bleibt? Warum bist du wie einer, der verzagt ist, und wie ein Held, der nicht helfen kann? Du bist ja doch unter uns, Herr, und wir heißen nach deinem Namen; verlass uns nicht!
Predigtgedanken von Sibylle Sterzik
Eine große Dürre liegt über Juda. Was Dürre heißt, erleben die Menschen in Australien auch. Der Klimawandel führt zu hohen Temperaturen. Die fachen Funken und Brände an. Wo Wälder verbrannt und Tiere verendet sind, bleibt dürres Land. Verwüstung droht.
Nicht fremd ist das, worunter das Volk Israel leidet, obwohl Jahrtausende dazwischen liegen. Wie bei so vielem in der Bibel. Die Verantwortlichen wissen keinen Rat, schicken Leute los, aber auch die kommen ohne Lösung, ohne Wasser wieder. Die Brunnen sind versiegt, die Erde ist rissig, weil es nicht regnet. Die Leute, die das Feld bestellen, sehen nur, wie die Pflanzen verwelken. Hunger droht.
Die Erde ist im Eimer, meinte der Krankenwagenfahrer zu mir, neben dem ich vorige Woche in die Arztpraxis fuhr. Was solle es da bringen, wenn ein Einzelner seine Lebensweise ändere? Ich stutzte. So kann man auch auf die drohende Umweltkatastrophe reagieren? Nichts tun, weil sowieso alles sinnlos ist. Ich war sprachlos. ...