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Veränderungen: durchdacht

Wie viele Jahre soll zukünftig die Amtsperiode im Gemeindekirchenrat dauern? Darüber diskutierte kürzlich der Ausschuss Theologie, Liturgie und Kirchenmusik. Michael Häusler, stellvertretender Vorsitzender des Ausschusses, berichtet

Von Michael Häusler

Wenn Mitte November die Landessynode tagt, muss wieder alles ganz zügig gehen. Die Tagesordnung ist umfangreich, die Beschlussvorlagen sind meist sehr lang und detailliert. Für die einzelnen Resolutionen und Kirchengesetze, die es zu beschließen gilt, bleibt nur begrenzte Zeit zum Diskutieren möglicher Änderungsanträge. 

In unserem Ausschuss werden sämtliche Beschlüsse vorab beraten, die Auswirkungen auf Theologie, ­Liturgie oder Kirchenmusik in unserer Kirche haben. Zu den Mitgliedern gehören nicht nur Pfarrpersonen, sondern auch eine Theologieprofessorin, einige Nicht-Theologen und natürlich Kirchenmusiker*innen. 

Gerade haben wir den aktuellen Entwurf des Ältestenwahlgesetzes behandelt. Die letzte Synode hat ­beschlossen, dass nicht mehr alle drei Jahre Gemeindekirchenratswahlen stattfinden, weil das zu aufwändig für die Gemeinden ist. Nach diesem Grundsatzbeschluss ist zu klären, wie das Gesetz geändert wird. Soll es bei der sechsjährigen Amtsperiode der Ältesten bleiben?

Viele sind nicht mehr bereit, sich für eine so lange Zeit für ein Ehrenamt festzulegen. Vier Jahre wäre vielleicht besser – aber das würde kaum Entlastung beim Wahlaufwand bringen. Der Ausschuss diskutiert das Für und Wider und kann so für Verbesserungen im Gesetzentwurf sorgen, der dann in der Synode schneller beschlossen werden kann. Die Tendenz geht in Richtung sechs Jahre.

Ein Langzeitvorhaben, das der Ausschuss begleitet, ist die Reform unseres Gesangbuches. Seit zwei ­Jahren läuft dieser Prozess auf EKD-Ebene und soll zum Ende des Jahrzehnts In eine Neuausgabe münden; dann ist das jetzige Gesangbuch immerhin schon fast 40 Jahre alt. Dabei geht es nicht nur um die Aufnahme neuer Lieder, sondern auch um ­Fragen einer behutsamen sprach­lichen Anpassung der Liedtexte und der Ausgestaltung der geplanten ­digitalen Gesangbuchausgabe. 

Tendenziell sind die Synodalen aus dem Gemeinden in dieser Hinsicht etwas konservativer als die hauptamtlichen Kirchenmusiker*-innen. Einig sind sich alle, dass neben der Ergänzung um bereits ­bewährter neue Lieder die tief ­verwurzelten Texte und Melodien zu bewahren sind, die wie kaum etwas anderes die Tradition des ­protestantischen Glaubenslebens ausdrücken. Wie so oft in unserer Kirche geht es darum, sich Neuem zu öffnen, ohne das Alte ganz über Bord zu werfen.

Michael Häusler leitet das Archiv und die Bibliothek für Diakonie und Entwicklung in Berlin. 

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1. Recht auf teilhabe von Christina -Maria Bammel, Wv. Wochenzeitung :die Kirche,Nr.16, vom 14,04.2024 Wolfgang Banse Worten müssen Taten folgen
Teilhabe hin, Teilhabe her, Inklusion, Rerhabilitation wird nicht gelebt , was Menschen mit einem Handicap in Deutschland, im weltlichen, wie auch im kirchlichen Bereich betzrifft. so auch was die Gliedkirche EKBO betrifft.Integration m und Inklusion sieht anders aus, was was im Alltag erleb, erfahrbar wird.Nicht nur der Staat, s ondern auch die Kirche, die Kirchen dind w eit n fern vom Artikel 3, Absatz 3 des Grundgesetzes. "Niemand darf auf Grund...benachteiligt werden!:Homosexualität, Lesbilität wird chauffiert, Handicap nicht. Hier wird der Gleichheitsgrundsatz verworfen. Ouo vadis EKBO, wes Menschen mit einem Handicap betrifft.
2. Offen sein - für alle Menschen Gert Flessing Ja, eine Kirche, die auch für die Menschen weit offen ist. Ich glaube, dass wir das brachen. Die Idee der Forster Pfarrer ist gut. Natürlich gehört dazu, das man selbst auch bereit sein, sich für alle zu öffnen. Das Gespräch mit dem frustrierten Menschen, der AfD wählt, zeigt, wie nötig es ist - auch wenn man jemanden nicht überzeugen kann.
Die Flüchtlingspolitik polarisiert natürlich und - die Ängste der Menschen sind da. Dass sie gerade in der Nähe der polnischen Grenze besonders hoch sind, verstehe ich. Grenzregionen sind immer sensibel. Aber so wenig, wie wir die Migranten verteufeln dürfen, sollten wir sie zu sehr positiv betrachten. Sie sind Menschen und Menschen sind nicht per se gut. Jeder von uns weiß ja, das jemand, der neu in den Ort kommt, egal woher er ist, skeptisch betrachtet wird.
Schon von daher ist das offene Gespräch, das niemanden außen vor lässt, wichtig.
Ich habe es, zu meiner Zeit im Amt, immer wieder geführt. Auch in der Kneipe, wenn es sich anbot. Aber auch wir haben, als eine Flüchtlingsunterkunft in unserem Ort eröffnet wurde, die Kirche für eine große Bürgersprechstunde geöffnet, die sich, in jeder Hinsicht, bezahlt gemacht hat.
Bei alle dem dürfen wir nie vergessen, das wir Kirche sind und nicht Partei. Dann werden wir auch das für diese Arbeit notwendige Vertrauen bei allen Seiten finden.
3. Kontroverse über Potsdams Garnisionskirche hält an Wolfgang Banse Kein Platz für alle
Nicht jede, nicht jeder kam die Ehre zu Teil am Festgottesdienst am Ostermontag 2024 teil zu nehmen , mit zu feiern.Standesgesellschaft und Standesdünkel wurde hier, sonst auch was in kirchlichen Reihen praktiziert wird.Ausgrenzung, Stigmatisierung,Diskriminierung.Gotteshäuser sind für alle da. Hier sollte es keine Einladungskarten geben, gleich um welche Veranstaltung es sich handelt. Verärgerung trat auf bei Menschen, die keinen Zugang zur Nagelkreuzkapelle hatten.Aber nicht nur verärgerte Menschen gab es an diesem Ostermontag vor der Nagelkreuzkapelle, sondern auch Demonstration , von anders Denkenden, die eine Inbetriebnahme der Nagelkreuzkapelle befürworten.Ein großes Polizeigebot war zu gegen, um die Geladenen zu schützen.Was hat der Einsatz des Sicherheitskräfte, der Polizei dem Steuerzahler gekostet.Ein Gotteshaus wie die Nagelkreuzkapelle in Potsdam soll ein Ort des Gebetes, der Stille, Andacht sein.Garnison hört sich militärisch an-dies sollte es aber nicht sein.Die Stadtgesellschaft in Potsdam ist gespalten, nicht nur was die Nagelkreuzkapelle betrifft.Möge das Gotteshaus ein Ort des Segens sein.Offen und willkommen für Klein und Groß, Jung und Alt.

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