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Von Hase, Lamm und Esel

Wie Tiere Einzug ins Osterbrauchtum hielten

Tiere Ostern, Osterhase
Die Tiere eint, dass sie auch im Alltag der Menschen eine große Rolle spielten und das zum Teil noch heute tun. Foto: Steffen Schellhorn/epd

Von Karen Miether (epd)

Ostern geht es meist auch tierisch zu. Der Hase bringt Hühner-Eier, und mancherorts wird Kuchen in Lammform gebacken. Einige der Bräuche haben ihre Wurzeln in den biblischen Geschichten, andere entwickelten sich später, und nicht immer sei ihre Entstehung eindeutig, sagt der Theologe und Brauchtums­experte Manfred Becker-Huberti. 

Lamm

Schon im Judentum hat das Lamm eine kultische Bedeutung. So werde es bis heute zum Pessachfest gegessen, das an den Auszug der Israeliten aus Ägypten erinnert, erläutert Becker-Huberti. Im Johannes-Evangelium wird das Lamm erstmals mit Jesus gleichgesetzt.“ Er wird als Lamm Gottes bezeichnet, der sich selbst um der Menschen Willen geopfert hat“, erläutert der katholische Honorarprofessor der Hochschule Vallendar. Anders als beim Pessach-Fest sei das Lamm aber kein traditionelles Osteressen.“ In früheren Zeiten war das Lamm dafür zu kostbar. Man wollte die Wolle haben.“ So kommt bis heute eher Gebäck in Lammform auf den Tisch, oft mit Puderzucker weiß bestäubt als Zeichen der Reinheit. 

Esel

Der Esel spielt schon im frühen Leben Jesu eine Rolle, wie Becker-Huberti erläutert: bei der Flucht von Maria, Josef und dem Kind nach Ägypten. Zum Beginn der Karwoche, am Palmsonntag, ritt Jesus auf einem Esel nach Jerusalem ein, wo er ­jubelnd empfangen wurde.“ Heute wird das oft als ein Zeichen der Demut gedeutet“, sagt der Theologe. Früher sei das anders gewesen. „Der Esel war ein Tier, auf dem durchaus auch Hochgestellte ritten, wenn auch keine Herrscher.“

Das Bild vom sturen Esel ­korrigiert Lisa Peter von der ­Interessengemeinschaft für Esel- und Mulifreunde. Esel seien ­vielmehr vorsichtig. Anders als Pferde stammen sie ursprünglich aus Stein- und Geröllwüsten. Sie laufen Peter zufolge ­deshalb nicht einfach los, sondern fliehen nur über kurze Distanzen oder bleiben stehen, um die Gefahr einzuschätzen. „Immer mehr Menschen lernen die Besonderheiten der Esel schätzen und lieben“, sagt sie. „Insbesondere das Wandern mit Esel stößt auf große Resonanz.“

Hase

„Der Hase ist der späte Quereinsteiger zu Ostern“, sagt Becker-Huberti. Im 17. Jahrhundert tauchte er als ­Eierbringer auf, wohl deshalb, weil die Protestanten den katholischen Brauch rund ums Ei zwar ablehnten, dies allerdings einen dann säkularen Brauch um Ostereier bei evange­lischen Christen nicht verhinderte. So wurden die Eier versteckt. „Schon ab dem 16. Jahrhundert findet man etliche Tiere, die als Täter hingestellt wurden“, sagt der Brauchtumsexperte. Neben dem Hasen war das auch das Huhn oder der Fuchs – doch Meister Lampe setzte sich durch und wurde später auch in ­katholischen Gegenden akzeptiert. Auch die Erfindung der Schokolade, die in Hasen-Form gegossen wurde, trug dazu bei.

Mit mehr als 14 Feldhasen pro Quadratkilometer Feld und Wiese sieht der Deutsche Jagdverband in Berlin die Tiere aktuell im Aufwind. „Begünstigt wurde der ursprüng­liche Steppenbewohner durch ­warmes, sonniges Wetter“, wie der Verband mitteilt. Etwas anders als die Jäger zählt „Wildtierschutz Deutschland“. Der Verein hält die Statistik des Fallwildes, also der verunfallten Feldhasen für ausschlag­gebend. Sie sei lange rückläufig ­gewesen. In den vergangenen drei Jahren habe ­jedoch der Feldhasen­bestand mög­licherweise aufgrund der extrem trockenen Witterung leicht zugenommen.

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1. Recht auf teilhabe von Christina -Maria Bammel, Wv. Wochenzeitung :die Kirche,Nr.16, vom 14,04.2024 Wolfgang Banse Worten müssen Taten folgen
Teilhabe hin, Teilhabe her, Inklusion, Rerhabilitation wird nicht gelebt , was Menschen mit einem Handicap in Deutschland, im weltlichen, wie auch im kirchlichen Bereich betzrifft. so auch was die Gliedkirche EKBO betrifft.Integration m und Inklusion sieht anders aus, was was im Alltag erleb, erfahrbar wird.Nicht nur der Staat, s ondern auch die Kirche, die Kirchen dind w eit n fern vom Artikel 3, Absatz 3 des Grundgesetzes. "Niemand darf auf Grund...benachteiligt werden!:Homosexualität, Lesbilität wird chauffiert, Handicap nicht. Hier wird der Gleichheitsgrundsatz verworfen. Ouo vadis EKBO, wes Menschen mit einem Handicap betrifft.
2. Offen sein - für alle Menschen Gert Flessing Ja, eine Kirche, die auch für die Menschen weit offen ist. Ich glaube, dass wir das brachen. Die Idee der Forster Pfarrer ist gut. Natürlich gehört dazu, das man selbst auch bereit sein, sich für alle zu öffnen. Das Gespräch mit dem frustrierten Menschen, der AfD wählt, zeigt, wie nötig es ist - auch wenn man jemanden nicht überzeugen kann.
Die Flüchtlingspolitik polarisiert natürlich und - die Ängste der Menschen sind da. Dass sie gerade in der Nähe der polnischen Grenze besonders hoch sind, verstehe ich. Grenzregionen sind immer sensibel. Aber so wenig, wie wir die Migranten verteufeln dürfen, sollten wir sie zu sehr positiv betrachten. Sie sind Menschen und Menschen sind nicht per se gut. Jeder von uns weiß ja, das jemand, der neu in den Ort kommt, egal woher er ist, skeptisch betrachtet wird.
Schon von daher ist das offene Gespräch, das niemanden außen vor lässt, wichtig.
Ich habe es, zu meiner Zeit im Amt, immer wieder geführt. Auch in der Kneipe, wenn es sich anbot. Aber auch wir haben, als eine Flüchtlingsunterkunft in unserem Ort eröffnet wurde, die Kirche für eine große Bürgersprechstunde geöffnet, die sich, in jeder Hinsicht, bezahlt gemacht hat.
Bei alle dem dürfen wir nie vergessen, das wir Kirche sind und nicht Partei. Dann werden wir auch das für diese Arbeit notwendige Vertrauen bei allen Seiten finden.
3. Kontroverse über Potsdams Garnisionskirche hält an Wolfgang Banse Kein Platz für alle
Nicht jede, nicht jeder kam die Ehre zu Teil am Festgottesdienst am Ostermontag 2024 teil zu nehmen , mit zu feiern.Standesgesellschaft und Standesdünkel wurde hier, sonst auch was in kirchlichen Reihen praktiziert wird.Ausgrenzung, Stigmatisierung,Diskriminierung.Gotteshäuser sind für alle da. Hier sollte es keine Einladungskarten geben, gleich um welche Veranstaltung es sich handelt. Verärgerung trat auf bei Menschen, die keinen Zugang zur Nagelkreuzkapelle hatten.Aber nicht nur verärgerte Menschen gab es an diesem Ostermontag vor der Nagelkreuzkapelle, sondern auch Demonstration , von anders Denkenden, die eine Inbetriebnahme der Nagelkreuzkapelle befürworten.Ein großes Polizeigebot war zu gegen, um die Geladenen zu schützen.Was hat der Einsatz des Sicherheitskräfte, der Polizei dem Steuerzahler gekostet.Ein Gotteshaus wie die Nagelkreuzkapelle in Potsdam soll ein Ort des Gebetes, der Stille, Andacht sein.Garnison hört sich militärisch an-dies sollte es aber nicht sein.Die Stadtgesellschaft in Potsdam ist gespalten, nicht nur was die Nagelkreuzkapelle betrifft.Möge das Gotteshaus ein Ort des Segens sein.Offen und willkommen für Klein und Groß, Jung und Alt.

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