Zur Hauptnavigation springen Zur Suche springen Zum Inhalt springen
RSSPrint

Wege, die zueinander führen

„VON WEGEN“ heißt das Motto des Lausitz-Kirchentages vom 24. bis 26. Juni in Görlitz

Screenshot: Werbevideo Lausitz-Kirchentag

Das Großereignis findet zum ersten Mal statt. EKBO und sächsische Landeskirche veranstalten ihn ­gemeinsam. Gäste aus der Region, aber auch aus Polen und Tschechien, aus Jerusalem und Berlin sind dabei. Was erwartet sie?

Von Theresa Rinecker

Laura reist an aus der Niederlausitz. Sie ist eine von 15 Pfadfinderinnen. Laura ist dabei, um auf dem Lausitz-Kirchentag zu helfen. Sie macht konkret, was mit einer Idee begann. Und viele machen es wie Laura. Werden konkret, reisen an oder sind schon da und machen mit. Bei den mehr als 150 Veranstaltungen werden 2000 Mitwirkende konkret. Zeigen sich hier mit ihren Instrumenten und Stimmen, ihrem Glauben und ihrer Meinung, ihrer Zeit und ihrem Engagement. Für die ­Kirche und sich selbst, für unsere Region und Gemeinschaft. Und nicht zuletzt für die Besucherinnen und Besucher. 

Öffentlich und lautstark wird es zugehen auf dem Görlitzer Obermarkt und im Stadtpark, im Serbski Centrum und auf dem Marienplatz, auf der Altstadtbrücke und in der Synagoge, auf dem Markt der ­Möglichkeiten und an vielen anderen wunderbaren Orten. Öffentlich sichtbar und doch auch leise wird es immer wieder werden, bei den Gottesdiensten und Tagzeitengebeten, beim Beten und Zuhören und Innehalten, auch am Heiligen Grab. 

Alles das macht Kirchentag aus. Aber der hier ist Neuland. Was wäre, wir würden uns einmal ­zusammentun? Wie könnte das ­aussehen, hier in den Lausitzer Kirchgemeinden und Kirchenkreisen und Landeskirchen? Würden mal nicht zuerst Nieder- und Oberlausitz sagen und denken, sondern Lausitz. Würden anknüpfen an die Kirchentage der vergangenen ­Jahrzehnte und sie anders und neu weiter führen? Eben zusammen in der Gemeinschaft Erfahrungsstarker und Glaubensheiterer. 

Als wir damit anfingen, war es so etwas wie ein Traum. Von Wegen, die aufeinander zu führen. Von Menschen, die mit träumen. Und die dann auch mit gestalten wollen. Die fröhlich Ernst machen mit dem bunten vielfältigen und manchmal auch anstrengenden Leben in der Lausitz. Die ihre Orte lieben und ihre Zukunft angehen. Die über ­bisher Gewesenes hinausdenken und so neues Land unter die Füße nehmen. Also mit Menschen, deren Neugier größer ist als ihre Skepsis. Als wir anfingen, war es ein Schritt über alles „hätte, wenn und aber“ hinweg. Und es hat angesteckt. 

Laura macht sich auf den Weg in die Stadt an der Via Regia, die eigentlich zwei ist: Görlitz-Zgorzelec. Hier kennen sich die Leute aus mit dem Gestalten guter Wege in der Nachbarschaft. Hier sind sie Expertinnen für „Randlage“ mit Herz. Hier nun also gestalten Christinnen und Christen aus fünf Kirchenkreisen, zwei Landeskirchen und Nachbarschaften ein Glaubensfest in besorgten Zeiten. Tun sich zusammen im Glauben und mit ihren Unsicher­heiten. Vor allem aber mit Liebe und Kraft. 

Auf Görlitzer Pilgerwegen waren 22 Weg-Sucherinnen und -Sucher im Herbst 2020 unterwegs und sind mit den schließlich müden Füßen gewissermaßen gestolpert über das Motto für einen gemeinsamen ­Kirchentag. Worüber sonst ist hier zu erzählen als von Wegen? Wie anders als mit einem kleinen trotzigen Dennoch wollen wir leben? Von ­wegen abgehängt. Von wegen weit weg. Wir sind doch mittendrin in Europa und im Leben sowieso. Und halten alles dem Allmächtigen hin. Vertrauen ihm an, woher wir kommen und wohin wir gehen, wer wir sind und wen wir treffen, was wir glauben und woran wir zweifeln. Wir feiern Lausitz-Kirchentag „VON WEGEN“ in Görlitz und freuen uns auf die Gäste, die sich dafür auch aus Polen und Tschechien, aus Jerusalem und Berlin auf den Weg ­machen, so wie Laura. 

Wanderndes Gottesvolk ist unterwegs mit dem EINEN, der immer wieder auch ins neue Land ruft. Der uns lockt mit seinen Verheißungen und den Bildern vom großen ­Schalom. Unter seinem Segen sind wir unterwegs, auf dem Weg zu VON WEGEN, gerufen von ihm und als sichtbare Zeichen lebendigen Glaubens.

­­­Theresa Rinecker ist Generalsuperintendentin des Sprengels Görlitz. 

Artikelkommentar

Artikelkommentar
captcha
Bitte tragen Sie das Ergebnis der Rechenaufgabe in das Feld ein.
Hinweis: Die von Ihnen ausgefüllten Formulardaten werden lediglich für die Zwecke des Formulars genutzt. Eine andere Verwendung oder Weitergabe an Dritte erfolgt nicht.

Artikelkommentare

(3) Artikel Name Ihr Kommentar
1. Recht auf teilhabe von Christina -Maria Bammel, Wv. Wochenzeitung :die Kirche,Nr.16, vom 14,04.2024 Wolfgang Banse Worten müssen Taten folgen
Teilhabe hin, Teilhabe her, Inklusion, Rerhabilitation wird nicht gelebt , was Menschen mit einem Handicap in Deutschland, im weltlichen, wie auch im kirchlichen Bereich betzrifft. so auch was die Gliedkirche EKBO betrifft.Integration m und Inklusion sieht anders aus, was was im Alltag erleb, erfahrbar wird.Nicht nur der Staat, s ondern auch die Kirche, die Kirchen dind w eit n fern vom Artikel 3, Absatz 3 des Grundgesetzes. "Niemand darf auf Grund...benachteiligt werden!:Homosexualität, Lesbilität wird chauffiert, Handicap nicht. Hier wird der Gleichheitsgrundsatz verworfen. Ouo vadis EKBO, wes Menschen mit einem Handicap betrifft.
2. Offen sein - für alle Menschen Gert Flessing Ja, eine Kirche, die auch für die Menschen weit offen ist. Ich glaube, dass wir das brachen. Die Idee der Forster Pfarrer ist gut. Natürlich gehört dazu, das man selbst auch bereit sein, sich für alle zu öffnen. Das Gespräch mit dem frustrierten Menschen, der AfD wählt, zeigt, wie nötig es ist - auch wenn man jemanden nicht überzeugen kann.
Die Flüchtlingspolitik polarisiert natürlich und - die Ängste der Menschen sind da. Dass sie gerade in der Nähe der polnischen Grenze besonders hoch sind, verstehe ich. Grenzregionen sind immer sensibel. Aber so wenig, wie wir die Migranten verteufeln dürfen, sollten wir sie zu sehr positiv betrachten. Sie sind Menschen und Menschen sind nicht per se gut. Jeder von uns weiß ja, das jemand, der neu in den Ort kommt, egal woher er ist, skeptisch betrachtet wird.
Schon von daher ist das offene Gespräch, das niemanden außen vor lässt, wichtig.
Ich habe es, zu meiner Zeit im Amt, immer wieder geführt. Auch in der Kneipe, wenn es sich anbot. Aber auch wir haben, als eine Flüchtlingsunterkunft in unserem Ort eröffnet wurde, die Kirche für eine große Bürgersprechstunde geöffnet, die sich, in jeder Hinsicht, bezahlt gemacht hat.
Bei alle dem dürfen wir nie vergessen, das wir Kirche sind und nicht Partei. Dann werden wir auch das für diese Arbeit notwendige Vertrauen bei allen Seiten finden.
3. Kontroverse über Potsdams Garnisionskirche hält an Wolfgang Banse Kein Platz für alle
Nicht jede, nicht jeder kam die Ehre zu Teil am Festgottesdienst am Ostermontag 2024 teil zu nehmen , mit zu feiern.Standesgesellschaft und Standesdünkel wurde hier, sonst auch was in kirchlichen Reihen praktiziert wird.Ausgrenzung, Stigmatisierung,Diskriminierung.Gotteshäuser sind für alle da. Hier sollte es keine Einladungskarten geben, gleich um welche Veranstaltung es sich handelt. Verärgerung trat auf bei Menschen, die keinen Zugang zur Nagelkreuzkapelle hatten.Aber nicht nur verärgerte Menschen gab es an diesem Ostermontag vor der Nagelkreuzkapelle, sondern auch Demonstration , von anders Denkenden, die eine Inbetriebnahme der Nagelkreuzkapelle befürworten.Ein großes Polizeigebot war zu gegen, um die Geladenen zu schützen.Was hat der Einsatz des Sicherheitskräfte, der Polizei dem Steuerzahler gekostet.Ein Gotteshaus wie die Nagelkreuzkapelle in Potsdam soll ein Ort des Gebetes, der Stille, Andacht sein.Garnison hört sich militärisch an-dies sollte es aber nicht sein.Die Stadtgesellschaft in Potsdam ist gespalten, nicht nur was die Nagelkreuzkapelle betrifft.Möge das Gotteshaus ein Ort des Segens sein.Offen und willkommen für Klein und Groß, Jung und Alt.

Hier gelangen Sie zur Übersicht über alle Kommentare.