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Weihnachten wird trotzdem

Du, Tochter Zion, freue dich sehr, und du, Tochter Jerusalem, jauchze! Siehe, dein König kommt zu dir, ein Gerechter und ein Helfer, arm und reitet auf einem Esel, auf einem Füllen der Eselin. Sacharja 9,9

Esel Altes Testament
Foto. epd

Jedem Gottesdienst ist ein Abschnitt aus dem Alten Testament ­zugeordnet. Im Gedenkjahr „1700 Jahre ­jüdisches Leben in Deutschland“  fragen ­Autorinnen und Autoren im „angesagt“  ­danach, welche Schätze in der hebräischen ­Bibel, dem Tanach, zu heben sind.

Maike Schöfer zum Wochenpsalm 

Nun beginnt der Advent. Die freudige Zeit des Wartens auf Weihnachten. Alle Adventslieder singen ­davon. Normalerweise liest man im Advent oft Predigten und Gedanken dazu, dass der Advent viel zu trubelig ist und wir uns mehr Zeit für das Warten und Besinnlichkeit nehmen sollten. Doch in diesem Jahr ist alles anders. Wenn ich jetzt die Frage stelle: Ja, auf wen warten wir eigentlich?, schießt mir gleich die Antwort in den Sinn: In diesem Jahr darf doch eh keiner kommen. Besuche sind ­abgesagt. Genauso wie Weihnachtsmärkte, Adventsfeiern und Nikolauslaufen. Aber: Weihnachten ist nicht abgesagt. Weihnachten wird trotzdem kommen. Und ER auch. Daran erinnert der Sacharja-Text. „Freue dich sehr, jauchze!“ Wir dürfen uns freuen. Auch in der Krise. 

Allerdings: wir Christ*innen ­lesen den Text aus der österlichen Brille. Der Text richtet sich aber primär an Israel. Das müssen wir im Kopf behalten. Die Weite und das Verbindende liegen für mich im genannten Frieden und der Gerechtigkeit, einen Vers weiter. „Denn er wird Frieden gebieten den Völkern, und seine Herrschaft wird sein von einem Meer bis zum andern und vom Strom bis an die Enden der Erde.“ 

Mich fasziniert an der Textstelle vom Propheten Sacharja immer wieder die Ambivalenz. Der scheinbare Widerspruch. Ein armer König, der auf einem Esel geritten kommt. ­Welcher König, welcher Herrscher, kommt auf einem Esel, ohne großes Aufgebot, ohne Machtdemonstration angeritten? Für Christ*innen ist der Sacharja-Vers aus dem Ersten Testament eine Verheißung auf das Kommen Jesu. Jesus ist der Herrscher, der König, der Herrschaft und Macht umdreht. Der größte Friedensfürst kommt arm auf einem Esel. Und dadurch kommt er uns Menschen ganz nah. Jesus ist kein Herrscher, der aus der Ferne regiert – er kommt mitten zu den Menschen und bringt Frieden und Gerechtigkeit. Wir Christ*innen folgen Jesus nach, sind seine Friedensbringer. 

Maike Schöfer ist Vikarin in der EKBO und bloggt als @ja.und.amen bei Instagram. 

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1. Recht auf teilhabe von Christina -Maria Bammel, Wv. Wochenzeitung :die Kirche,Nr.16, vom 14,04.2024 Wolfgang Banse Worten müssen Taten folgen
Teilhabe hin, Teilhabe her, Inklusion, Rerhabilitation wird nicht gelebt , was Menschen mit einem Handicap in Deutschland, im weltlichen, wie auch im kirchlichen Bereich betzrifft. so auch was die Gliedkirche EKBO betrifft.Integration m und Inklusion sieht anders aus, was was im Alltag erleb, erfahrbar wird.Nicht nur der Staat, s ondern auch die Kirche, die Kirchen dind w eit n fern vom Artikel 3, Absatz 3 des Grundgesetzes. "Niemand darf auf Grund...benachteiligt werden!:Homosexualität, Lesbilität wird chauffiert, Handicap nicht. Hier wird der Gleichheitsgrundsatz verworfen. Ouo vadis EKBO, wes Menschen mit einem Handicap betrifft.
2. Offen sein - für alle Menschen Gert Flessing Ja, eine Kirche, die auch für die Menschen weit offen ist. Ich glaube, dass wir das brachen. Die Idee der Forster Pfarrer ist gut. Natürlich gehört dazu, das man selbst auch bereit sein, sich für alle zu öffnen. Das Gespräch mit dem frustrierten Menschen, der AfD wählt, zeigt, wie nötig es ist - auch wenn man jemanden nicht überzeugen kann.
Die Flüchtlingspolitik polarisiert natürlich und - die Ängste der Menschen sind da. Dass sie gerade in der Nähe der polnischen Grenze besonders hoch sind, verstehe ich. Grenzregionen sind immer sensibel. Aber so wenig, wie wir die Migranten verteufeln dürfen, sollten wir sie zu sehr positiv betrachten. Sie sind Menschen und Menschen sind nicht per se gut. Jeder von uns weiß ja, das jemand, der neu in den Ort kommt, egal woher er ist, skeptisch betrachtet wird.
Schon von daher ist das offene Gespräch, das niemanden außen vor lässt, wichtig.
Ich habe es, zu meiner Zeit im Amt, immer wieder geführt. Auch in der Kneipe, wenn es sich anbot. Aber auch wir haben, als eine Flüchtlingsunterkunft in unserem Ort eröffnet wurde, die Kirche für eine große Bürgersprechstunde geöffnet, die sich, in jeder Hinsicht, bezahlt gemacht hat.
Bei alle dem dürfen wir nie vergessen, das wir Kirche sind und nicht Partei. Dann werden wir auch das für diese Arbeit notwendige Vertrauen bei allen Seiten finden.
3. Kontroverse über Potsdams Garnisionskirche hält an Wolfgang Banse Kein Platz für alle
Nicht jede, nicht jeder kam die Ehre zu Teil am Festgottesdienst am Ostermontag 2024 teil zu nehmen , mit zu feiern.Standesgesellschaft und Standesdünkel wurde hier, sonst auch was in kirchlichen Reihen praktiziert wird.Ausgrenzung, Stigmatisierung,Diskriminierung.Gotteshäuser sind für alle da. Hier sollte es keine Einladungskarten geben, gleich um welche Veranstaltung es sich handelt. Verärgerung trat auf bei Menschen, die keinen Zugang zur Nagelkreuzkapelle hatten.Aber nicht nur verärgerte Menschen gab es an diesem Ostermontag vor der Nagelkreuzkapelle, sondern auch Demonstration , von anders Denkenden, die eine Inbetriebnahme der Nagelkreuzkapelle befürworten.Ein großes Polizeigebot war zu gegen, um die Geladenen zu schützen.Was hat der Einsatz des Sicherheitskräfte, der Polizei dem Steuerzahler gekostet.Ein Gotteshaus wie die Nagelkreuzkapelle in Potsdam soll ein Ort des Gebetes, der Stille, Andacht sein.Garnison hört sich militärisch an-dies sollte es aber nicht sein.Die Stadtgesellschaft in Potsdam ist gespalten, nicht nur was die Nagelkreuzkapelle betrifft.Möge das Gotteshaus ein Ort des Segens sein.Offen und willkommen für Klein und Groß, Jung und Alt.

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