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„Wir lassen von uns hören!“

Über die UKW-Radiofrequenz 90,6 ist seit wenigen Monaten der Kirchenfunk Jüterbog zu empfangen – ausgestrahlt von engagierten Mitgliedern der Kirchengemeinde St. Nikolai.

Radio Kirchengemeinde Jüterbog
Pfarrer Tilemann Wiarda und die Theologiestudentin Christiane Zscherpel am Notebook. Auf dem Rechner stellen sie Musik- und Textbeiträge für das Kirchenradio zusammen, die vom Turm der Kirche St. Nikolai für Jüterbog und Umgebung ausgestrahlt werden. Foto: usd

Von Uli Schulte Döinghaus

Eine kleine Weile hat es gebraucht, bis sich das neue Angebot herum­gesprochen hat. „Wir lassen von uns hören!“  war auf Litfaßsäulen in Jüterbog (Kirchenkreis Zossen-Fläming) zu lesen. Dort ging im Juli 2020 das Kirchenradio auf Sendung. Auf der Frequenz 90,6 gibt es für die Stadt und das nähere Umland rund um die Uhr Programm.

Fans in nah und fern

Neben den auffälligen Plakaten halfen Zeitungsberichte in den lokalen Medien und vor allem Mund-zu-Mund-Propaganda, um das Kirchenradio bekannt zu machen. „Ältere Menschen hören uns gerne zu; wir haben viele Stammhörer in Senioren- und Pflegeeinrichtungen“, erzählt Pfarrer Tilemann Wiarda von der Kirchengemeinde St. Nikolai in Jüterbog. „Ihnen fällt es leicht, die Frequenz 90,6 auf ihrem Empfänger zu finden und zu programmieren. Und sie freuen sich, auf diese Weise die Predigten ‚ihres‘ Pfarrers zu hören.“ Wem ein UKW- oder ein Autoradio zu altmodisch ist, der kann das Kirchenradio auch übers Internet empfangen. 

„Über das Internet hören uns auch Fans in Israel und in den Niederlanden zu“, freut sich die Theologiestudentin Christiane Zscherpel. „Und über die normale UKW-Radiofrequenz 90,6 erreichen wir Zuhörer in Jüterbog und Umgebung, die jetzt, in Pandemiezeiten, keine Gottesdienste oder Andachten in der Kirche besuchen können oder wollen“, ergänzt Pfarrer Wiarda. Die beiden gehören zu einem kleinen Team von engagierten Radiomachern. Sie stellen das Programm zusammen, übertragen Gottesdienste, lesen Psalmen und Gedanken vor, verbreiten Andachten über den Sender und singen Kirchenlieder unter der musikalischen Leitung von Kantor Peter-Michael Seifried. 

Für die Technik sorgen Experten der örtlichen Firma OS-VT Veranstaltungstechnik unter Leitung von Oliver Schulze. Sie sind Betreiber einer kleinen Sendes­tation, die hoch oben im Turm der Nikolaikirche eingerichtet ist und über eine Antenne ein Programm ausstrahlt, das potenziell von 12000 Menschen empfangen werden kann. Das Kirchenradio ist in Jüterbog und in den Dörfern Markendorf und Fröhnden, die zur Kirchengemeinde gehören, zu empfangen sowie in Kloster Zinna, Niedergörsdorf, Borsigdorf und Oehna, mit denen künftig ein Pfarrsprengel gebildet wird.

Rund um die Uhr werden die Programminhalte als Sendeschleife („Loop“) immer wieder ausgestrahlt. Erstaunlich zügig wurden die Sendelizenzen (mit Auflagen) für diesen sogenannten Veranstaltungsrundfunk durch die Medienanstalt Berlin Brandenburg (MABB) und die Bundesnetzagentur genehmigt. Das war in diesem Sommer.

Neben dem kleinen Kernteam helfen auch andere Gemeindemitglieder mit; sie lesen nach und nach alle 150 Psalmen ein und sprechen ein paar persönliche Gedanken dazu Das Redaktionsteam bereitet es dann auf zur Ausstrahlung.

Wie geht die Finanzierung ab Februar weiter?

Wer als Konfirmandin oder Konfirmand mitmacht, kann das Punktekonto füllen – Punkte, die ansonsten etwa im Bereich Engagement mit dem Verteilen des Gemeindebriefes oder in der Mitarbeit im Verkündigungsdienst gesammelt werden. Neuerdings ist auch der Pfarrer der Nachbarkirchengemeinde Luckenwalde, Jonathan Steinker, immer mal wieder zu hören. Er hat mit anderen bereits die „Zahnputzandachten“ via Youtube ins Leben gerufen – kurze, aber intensive Gebete und Betrachtungen, die nicht länger dauern als ein paar Zahnputzminuten.

Die Finanzierung des klassischen UKW-Kirchenradios Jüterbog 90,6 (rund 50000 Euro) reicht zunächst noch ein paar Wochen, bis Ende Januar. Bis dahin wollen die Radiomacher rund um Pfarrer Wiarda neue Geldquellen erschließen, um mindestens bis zum Ende der Pandemie ein Programme über den Äther hörbar zu machen. In jedem Fall soll der Sendebetrieb über das Internet fortgesetzt werden. 

Zum Livestream:

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1. Recht auf teilhabe von Christina -Maria Bammel, Wv. Wochenzeitung :die Kirche,Nr.16, vom 14,04.2024 Wolfgang Banse Worten müssen Taten folgen
Teilhabe hin, Teilhabe her, Inklusion, Rerhabilitation wird nicht gelebt , was Menschen mit einem Handicap in Deutschland, im weltlichen, wie auch im kirchlichen Bereich betzrifft. so auch was die Gliedkirche EKBO betrifft.Integration m und Inklusion sieht anders aus, was was im Alltag erleb, erfahrbar wird.Nicht nur der Staat, s ondern auch die Kirche, die Kirchen dind w eit n fern vom Artikel 3, Absatz 3 des Grundgesetzes. "Niemand darf auf Grund...benachteiligt werden!:Homosexualität, Lesbilität wird chauffiert, Handicap nicht. Hier wird der Gleichheitsgrundsatz verworfen. Ouo vadis EKBO, wes Menschen mit einem Handicap betrifft.
2. Offen sein - für alle Menschen Gert Flessing Ja, eine Kirche, die auch für die Menschen weit offen ist. Ich glaube, dass wir das brachen. Die Idee der Forster Pfarrer ist gut. Natürlich gehört dazu, das man selbst auch bereit sein, sich für alle zu öffnen. Das Gespräch mit dem frustrierten Menschen, der AfD wählt, zeigt, wie nötig es ist - auch wenn man jemanden nicht überzeugen kann.
Die Flüchtlingspolitik polarisiert natürlich und - die Ängste der Menschen sind da. Dass sie gerade in der Nähe der polnischen Grenze besonders hoch sind, verstehe ich. Grenzregionen sind immer sensibel. Aber so wenig, wie wir die Migranten verteufeln dürfen, sollten wir sie zu sehr positiv betrachten. Sie sind Menschen und Menschen sind nicht per se gut. Jeder von uns weiß ja, das jemand, der neu in den Ort kommt, egal woher er ist, skeptisch betrachtet wird.
Schon von daher ist das offene Gespräch, das niemanden außen vor lässt, wichtig.
Ich habe es, zu meiner Zeit im Amt, immer wieder geführt. Auch in der Kneipe, wenn es sich anbot. Aber auch wir haben, als eine Flüchtlingsunterkunft in unserem Ort eröffnet wurde, die Kirche für eine große Bürgersprechstunde geöffnet, die sich, in jeder Hinsicht, bezahlt gemacht hat.
Bei alle dem dürfen wir nie vergessen, das wir Kirche sind und nicht Partei. Dann werden wir auch das für diese Arbeit notwendige Vertrauen bei allen Seiten finden.
3. Kontroverse über Potsdams Garnisionskirche hält an Wolfgang Banse Kein Platz für alle
Nicht jede, nicht jeder kam die Ehre zu Teil am Festgottesdienst am Ostermontag 2024 teil zu nehmen , mit zu feiern.Standesgesellschaft und Standesdünkel wurde hier, sonst auch was in kirchlichen Reihen praktiziert wird.Ausgrenzung, Stigmatisierung,Diskriminierung.Gotteshäuser sind für alle da. Hier sollte es keine Einladungskarten geben, gleich um welche Veranstaltung es sich handelt. Verärgerung trat auf bei Menschen, die keinen Zugang zur Nagelkreuzkapelle hatten.Aber nicht nur verärgerte Menschen gab es an diesem Ostermontag vor der Nagelkreuzkapelle, sondern auch Demonstration , von anders Denkenden, die eine Inbetriebnahme der Nagelkreuzkapelle befürworten.Ein großes Polizeigebot war zu gegen, um die Geladenen zu schützen.Was hat der Einsatz des Sicherheitskräfte, der Polizei dem Steuerzahler gekostet.Ein Gotteshaus wie die Nagelkreuzkapelle in Potsdam soll ein Ort des Gebetes, der Stille, Andacht sein.Garnison hört sich militärisch an-dies sollte es aber nicht sein.Die Stadtgesellschaft in Potsdam ist gespalten, nicht nur was die Nagelkreuzkapelle betrifft.Möge das Gotteshaus ein Ort des Segens sein.Offen und willkommen für Klein und Groß, Jung und Alt.

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