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Woche Eins: Die Stunde der Wahrheit – mein ökologischer Fußabdruck

In den nächsten sieben Wochen werden Karola Kallweit und Vincent Pritsch sich im ­Klimafasten üben und davon in dieser Kolumne berichten. Los geht es mit „Eine Woche Zeit für den ökologischen Fußabdruck“.

Foto:Gerd Altmann/Pixabay

Von Karola Kallweit

Den Anfang mache ich mit einer Selbsteinschätzung per Fragebogen. Je weniger Punkte, desto besser.

60 Punkte sind mein amtliches Endergebnis. Mein ökologischer Fußabdruck in Zahlen. Und um es vorweg  zu nehmen, das ist kein gutes Ergebnis. Schockiert mich das? Eher nicht.

In Deutschland verursacht ein Mensch im Durchschnitt elf Tonnen Klimagase im Jahr. Wohlgemerkt, das ist ein Durchschnittswert. Er setzt sich unter anderem zusammen aus Flugreisen, der Nutzung von Heizung und Auto, alles rund um elektronische Geräte und Alltägliches wie Lebensmittel und Kleidung.

Ich sitze also mit dem Verlobten im Wohnzimmer zusammen und mache den Test. Naja, die Energiesparlampen machten ein sehr kaltes Licht, deswegen hole er die nicht, sagt der Mann. Ich finde das Argument einleuchtend. Wer mag’s schon ungemütlich haben im Winter? Und im Sommer haben wir eh selten Lampen an.

Beim Thema Flugreisen kann ich punkten. Stolz mache ich mein Kreuzchen in der Gewinnersektion. Ich fliege selten. In den letzten drei Jahren einmal nach Mallorca und einmal nach Barcelona. Beim zweiten Reiseziel habe ich wirklich versucht, ein Bahnticket zu buchen. Ein Ding der Unmöglichkeit. Ein Flugticket zu buchen, dauert im Internet gerade einmal fünf Minuten. Versuchen  Sie das mal im europäischen Schienenverkehr. Preisauskünfte, Zugverbindungen … ich warte immer noch auf das Start-up, dass diesen Service in einem Onlinetool anbietet. Die Deutsche Bahn zumindest scheint kein ­Interesse zu haben.

Wir machen weiter und kommen zu dem Teil des Tests, in dem es um nachhaltiges Einkaufen und saisonale Lebensmittel geht. Wir finden, dass Verzicht und bewusstes Einkaufen oft an Privilegien geknüpft ist: Bildung, sozialer Status, finanzielle Möglichkeiten. Es ist diese Mischung, die man sehr häufig im deutschen Bürgertum, aber auch in der Studierendenszene antrifft, die sich besonders für diese Themen einsetzt. Ich tue mich schwer damit, einem ehemaligen Gastarbeiter das Fliegen zu verbieten, wenn er es sich endlich leisten kann.

Und wer schon mal im Bioladen oder im Unverpackt-Laden eingekauft hat, weiß, dass Qualität und Regionalität kostet. Für viele Menschen ist eben nur der Discounter bezahlbar. Auf dem Markt habe ich am Samstag 40 Euro für Fleisch, Gemüse, Brot und ein gutes Gewissen ausgegeben. Moderner Ablass, wie der Mann sagen würde. Sie merken schon, ich stehe dem Klimafasten eher kritisch gegenüber. Aber ich lasse mich gerne überraschen.

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1. Recht auf teilhabe von Christina -Maria Bammel, Wv. Wochenzeitung :die Kirche,Nr.16, vom 14,04.2024 Wolfgang Banse Worten müssen Taten folgen
Teilhabe hin, Teilhabe her, Inklusion, Rerhabilitation wird nicht gelebt , was Menschen mit einem Handicap in Deutschland, im weltlichen, wie auch im kirchlichen Bereich betzrifft. so auch was die Gliedkirche EKBO betrifft.Integration m und Inklusion sieht anders aus, was was im Alltag erleb, erfahrbar wird.Nicht nur der Staat, s ondern auch die Kirche, die Kirchen dind w eit n fern vom Artikel 3, Absatz 3 des Grundgesetzes. "Niemand darf auf Grund...benachteiligt werden!:Homosexualität, Lesbilität wird chauffiert, Handicap nicht. Hier wird der Gleichheitsgrundsatz verworfen. Ouo vadis EKBO, wes Menschen mit einem Handicap betrifft.
2. Offen sein - für alle Menschen Gert Flessing Ja, eine Kirche, die auch für die Menschen weit offen ist. Ich glaube, dass wir das brachen. Die Idee der Forster Pfarrer ist gut. Natürlich gehört dazu, das man selbst auch bereit sein, sich für alle zu öffnen. Das Gespräch mit dem frustrierten Menschen, der AfD wählt, zeigt, wie nötig es ist - auch wenn man jemanden nicht überzeugen kann.
Die Flüchtlingspolitik polarisiert natürlich und - die Ängste der Menschen sind da. Dass sie gerade in der Nähe der polnischen Grenze besonders hoch sind, verstehe ich. Grenzregionen sind immer sensibel. Aber so wenig, wie wir die Migranten verteufeln dürfen, sollten wir sie zu sehr positiv betrachten. Sie sind Menschen und Menschen sind nicht per se gut. Jeder von uns weiß ja, das jemand, der neu in den Ort kommt, egal woher er ist, skeptisch betrachtet wird.
Schon von daher ist das offene Gespräch, das niemanden außen vor lässt, wichtig.
Ich habe es, zu meiner Zeit im Amt, immer wieder geführt. Auch in der Kneipe, wenn es sich anbot. Aber auch wir haben, als eine Flüchtlingsunterkunft in unserem Ort eröffnet wurde, die Kirche für eine große Bürgersprechstunde geöffnet, die sich, in jeder Hinsicht, bezahlt gemacht hat.
Bei alle dem dürfen wir nie vergessen, das wir Kirche sind und nicht Partei. Dann werden wir auch das für diese Arbeit notwendige Vertrauen bei allen Seiten finden.
3. Kontroverse über Potsdams Garnisionskirche hält an Wolfgang Banse Kein Platz für alle
Nicht jede, nicht jeder kam die Ehre zu Teil am Festgottesdienst am Ostermontag 2024 teil zu nehmen , mit zu feiern.Standesgesellschaft und Standesdünkel wurde hier, sonst auch was in kirchlichen Reihen praktiziert wird.Ausgrenzung, Stigmatisierung,Diskriminierung.Gotteshäuser sind für alle da. Hier sollte es keine Einladungskarten geben, gleich um welche Veranstaltung es sich handelt. Verärgerung trat auf bei Menschen, die keinen Zugang zur Nagelkreuzkapelle hatten.Aber nicht nur verärgerte Menschen gab es an diesem Ostermontag vor der Nagelkreuzkapelle, sondern auch Demonstration , von anders Denkenden, die eine Inbetriebnahme der Nagelkreuzkapelle befürworten.Ein großes Polizeigebot war zu gegen, um die Geladenen zu schützen.Was hat der Einsatz des Sicherheitskräfte, der Polizei dem Steuerzahler gekostet.Ein Gotteshaus wie die Nagelkreuzkapelle in Potsdam soll ein Ort des Gebetes, der Stille, Andacht sein.Garnison hört sich militärisch an-dies sollte es aber nicht sein.Die Stadtgesellschaft in Potsdam ist gespalten, nicht nur was die Nagelkreuzkapelle betrifft.Möge das Gotteshaus ein Ort des Segens sein.Offen und willkommen für Klein und Groß, Jung und Alt.

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