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Woche fünf: Mobilität während der Kontaktsperre

In den sieben Wochen der Fastenzeit üben sich Karola Kallweit und Vincent Pritsch abwechselnd im Klimafasten und berichten hier davon. Karola Kallweit schreibt über weniger Schadstoffe und leere Autobahnen.

Foto: pixabay

Von Karola Kallweit

Angekommen in Woche fünf lautet das Thema „Eine Woche Zeit … für eine andere Mobilität“. Doch die ­Autobahnen sind leer, die normale Taktung der öffentlichen Verkehrsmittel ausgesetzt, aufs Fahrrad ­müssen sich die Arbeitnehmer auch nicht mehr schwingen, weil viele ja ins unfreiwillige Homeoffice geschickt wurden und nun auch noch die sogenannte Kontaktsperre. Na dann kann ich ja auch gleich zu Hause bleiben.

Dieser Tage ist nichts mehr ­normal, selbst das Schreiben dieser Kolumne ist beeinflusst von den Geschehnissen um uns herum. Eigentlich wollte ich mich sieben Wochen lang im Klimafasten ausprobieren. Doch Corona hat mir ein Bein gestellt, mich immobil gemacht. Oder vielleicht doch nicht?

Hat die soziale Isolation, die physische Immobilität, die uns von unseren Regierungen verordnet wurde auch etwas Gutes? Laut dem Mitteldeutschen Rundfunk haben die Umweltsatelliten der NASA und der ESA einen klaren Rückgang von Luftschadstoffen über China gemessen, während das Land mit strengen Quarantänemaßnahmen Covid-19 bekämpft hat. Gilt das bald auch für Europa? Vielleicht führt der zurückgegangene Reiseverkehr in Luft und am Boden am Ende auch zu weniger CO2-Emissionen. Die Urlaubsplanung konzentriert sich aktuell zumeist auf Balkonien. Die Natur kann scheinbar für ein paar Monate durchatmen, denn weniger Reisen bedeuten auch weniger Müll, weniger Wasserverbrauch und Verschmutzung in den üblichen Touristen-Hotspots. Die Bilder von sich erholenden Kanälen in Venedig gingen letzte Woche um die Welt.

Und auch wenn wir physisch immobiler geworden sind, offenbaren sich gerade ganz neue Möglichkeiten geistiger Mobilität. Museen, Bibliotheken, Archive, öffentlich-recht­liche Sendeanstalten und die ­Kirchen entdecken und nutzen das Internet. Sie öffnen virtuell ihre Pforten und bieten online Romane zum Lesen, Filme zum Streamen oder Museumsrundgänge zum Durch­laufen an. Geistige Spaziergänge en masse. Manch einer macht jetzt vielleicht sogar mehr Kultur als in Vor-Corona-Zeiten.

Ab und an darf der Mensch ja auch noch raus an die frische Luft. Der Gang zum Supermarkt wird zum Highlight des Tages. Im Slalom bewege ich mich die Straße entlang, denn Abstand halten gilt weiter. Nur die Hunde halten sich nicht daran, die zählen allerdings auch nicht zur Risikogruppe. Mein Fahrrad werde ich demnächst für solo-selbstständige Touren auf Vordermann bringen. Und vielleicht werde ich trotz allem mit meiner alten VW-Möhre einmal über eine leere Autobahn brettern. Man möge es mir verzeihen.

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1. Recht auf teilhabe von Christina -Maria Bammel, Wv. Wochenzeitung :die Kirche,Nr.16, vom 14,04.2024 Wolfgang Banse Worten müssen Taten folgen
Teilhabe hin, Teilhabe her, Inklusion, Rerhabilitation wird nicht gelebt , was Menschen mit einem Handicap in Deutschland, im weltlichen, wie auch im kirchlichen Bereich betzrifft. so auch was die Gliedkirche EKBO betrifft.Integration m und Inklusion sieht anders aus, was was im Alltag erleb, erfahrbar wird.Nicht nur der Staat, s ondern auch die Kirche, die Kirchen dind w eit n fern vom Artikel 3, Absatz 3 des Grundgesetzes. "Niemand darf auf Grund...benachteiligt werden!:Homosexualität, Lesbilität wird chauffiert, Handicap nicht. Hier wird der Gleichheitsgrundsatz verworfen. Ouo vadis EKBO, wes Menschen mit einem Handicap betrifft.
2. Offen sein - für alle Menschen Gert Flessing Ja, eine Kirche, die auch für die Menschen weit offen ist. Ich glaube, dass wir das brachen. Die Idee der Forster Pfarrer ist gut. Natürlich gehört dazu, das man selbst auch bereit sein, sich für alle zu öffnen. Das Gespräch mit dem frustrierten Menschen, der AfD wählt, zeigt, wie nötig es ist - auch wenn man jemanden nicht überzeugen kann.
Die Flüchtlingspolitik polarisiert natürlich und - die Ängste der Menschen sind da. Dass sie gerade in der Nähe der polnischen Grenze besonders hoch sind, verstehe ich. Grenzregionen sind immer sensibel. Aber so wenig, wie wir die Migranten verteufeln dürfen, sollten wir sie zu sehr positiv betrachten. Sie sind Menschen und Menschen sind nicht per se gut. Jeder von uns weiß ja, das jemand, der neu in den Ort kommt, egal woher er ist, skeptisch betrachtet wird.
Schon von daher ist das offene Gespräch, das niemanden außen vor lässt, wichtig.
Ich habe es, zu meiner Zeit im Amt, immer wieder geführt. Auch in der Kneipe, wenn es sich anbot. Aber auch wir haben, als eine Flüchtlingsunterkunft in unserem Ort eröffnet wurde, die Kirche für eine große Bürgersprechstunde geöffnet, die sich, in jeder Hinsicht, bezahlt gemacht hat.
Bei alle dem dürfen wir nie vergessen, das wir Kirche sind und nicht Partei. Dann werden wir auch das für diese Arbeit notwendige Vertrauen bei allen Seiten finden.
3. Kontroverse über Potsdams Garnisionskirche hält an Wolfgang Banse Kein Platz für alle
Nicht jede, nicht jeder kam die Ehre zu Teil am Festgottesdienst am Ostermontag 2024 teil zu nehmen , mit zu feiern.Standesgesellschaft und Standesdünkel wurde hier, sonst auch was in kirchlichen Reihen praktiziert wird.Ausgrenzung, Stigmatisierung,Diskriminierung.Gotteshäuser sind für alle da. Hier sollte es keine Einladungskarten geben, gleich um welche Veranstaltung es sich handelt. Verärgerung trat auf bei Menschen, die keinen Zugang zur Nagelkreuzkapelle hatten.Aber nicht nur verärgerte Menschen gab es an diesem Ostermontag vor der Nagelkreuzkapelle, sondern auch Demonstration , von anders Denkenden, die eine Inbetriebnahme der Nagelkreuzkapelle befürworten.Ein großes Polizeigebot war zu gegen, um die Geladenen zu schützen.Was hat der Einsatz des Sicherheitskräfte, der Polizei dem Steuerzahler gekostet.Ein Gotteshaus wie die Nagelkreuzkapelle in Potsdam soll ein Ort des Gebetes, der Stille, Andacht sein.Garnison hört sich militärisch an-dies sollte es aber nicht sein.Die Stadtgesellschaft in Potsdam ist gespalten, nicht nur was die Nagelkreuzkapelle betrifft.Möge das Gotteshaus ein Ort des Segens sein.Offen und willkommen für Klein und Groß, Jung und Alt.

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