Berlin/epd Die Zahl der Rechtsextremisten in Deutschland ist in diesem Jahr einem Zeitungsbericht zufolge deutlich gestiegen. Der Verfassungsschutz in Bund und Ländern hat nach Informationen des "Tagesspiegels" (Dienstag) in dem Spektrum insgesamt mehr als 32 200 Personen festgestellt. Das sei eine Zunahme um ein Drittel. Im vergangenen Jahr hatte das Bundesamt für Verfassungsschutz (BfV) den Angaben zufolge von 24 100 Rechten berichtet.
Ein wesentlicher Grund für die Zunahme sei, dass der Verfassungsschutz erstmals die Mitglieder der AfD-Vereinigungen "Der Flügel" und "Junge Alternative (JA)" dem rechtsextremen Spektrum zurechne, heißt es in Sicherheitskreisen laut Zeitung weiter. Beim "Flügel" komme der Nachrichtendienst auf 7 000 Personen, bei der JA auf mehr als 1 000 Angehörige.
Das BfV hatte demnach die beiden Vereinigungen im Januar zu "Verdachtsfällen" erklärt und die Beobachtung begonnen. Es lägen "hinreichend gewichtige Anhaltspunkte" vor, dass es sich bei "Flügel" und JA um extremistische Bestrebungen handele, zitiert die Zeitung den Präsidenten des Bundesamtes, Thomas Haldenwang. Mit der Einstufung als Verdachtsfall wurde dem BfV die Speicherung personenbezogener Daten von Mitgliedern der Vereinigungen möglich, dazu auch der Einsatz von V-Leuten und anderer nachrichtendienstlicher Mittel, hieß es weiter. Die AfD als Gesamtpartei wurde damals vom BfV als "Prüffall" bewertet.