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Zwischen Wasser und Wald

Der Bernhardspfad rund um Kloster Lehnin ist auch für Menschen mit Behinderungen auf rund zehn Kilometern eine machbare Pilgerstrecke

Immer dem dicken B nach: Wegweiser auf dem Bernhardspfad bei Kloster Lehnin. Entlang der Strecke gibt es einige interessante Sehenswürdigkeiten wie das Backofenmuseum. Foto: Susanne Atzenroth

Von Susanne Atzenroth

Das große rote „B“ auf schwarzem Grund weist den Weg. Mal auf asphaltierten Wegen, mal über Stock und Stein führt der Bernhardspfad rund um das ehemalige Zisterzienserkloster Lehnin die Pilgernden entlang der Ufer stiller Seen und durch Kiefernwälder, deren Stämme sich abstrakt in den Himmel schlängeln. Kaum gerät der hohe Turm der Lehniner Klosterkirche St. Marien aus dem Blick, leuchtet von Ferne die nächste Kirchturmspitze. 

Wasser und eine Kirche sind im Verlauf des Pilgerweges fast immer in Sicht. Sieben größere Seen und unzählige kleine Fließgräben und Verbindungskanäle prägen die Landschaft rund um das Kloster Lehnin im Kirchenkreis Mittelmark-Brandenburg. Auf vier verschiedenen Routen schlängeln sich die Wege des Bernhardspfades mitten durch dieses Naturschutzgebiet. Wahlweise 14, 21 oder 35 Kilometer können bei einer Tagestour zurückgelegt werden. Eine Pilgerbroschüre vom Amt für kirchliche Dienste (AKD) gibt ­spirituelle Impulse und vermittelt Informationen zum Weg. 

Inklusives Pilgerangebot

Für Menschen mit Behinderungen eignet sich besonders eine Wegstrecke von 10,4 Kilometern über Rädel und Emstal, die in leichter Weise gepilgert werden kann. Die Beschreibung für dieses Angebot wurde von Mitarbeitenden des Evangelischen Diakonissenhauses Berlin Teltow Lehnin aus den Wohnstätten I und II für Erwachsene mit geistiger Behinderung erarbeitet. 

Von der Klosterkirche führt der Weg entlang des Gohlitzer Sees bis zur Kirche Emstal. Die Route kann alternativ auf Waldwegen oder entlang der anderen Uferseite auf asphaltierten Strecken gegangen werden, im Pilgerführer finden sich dazu eine Bastelanleitung für ein ­Lebenskreuz sowie Psalm-Impulse in leichter Sprache. 

„Ausdrücklich laden wir ein, den Bernhardspfad inklusiv zu begehen“, betont Stefan Beier, Museumsleiter am Kloster Lehnin. „Ziel war es, hier am Ort ein Pilgerangebot zu schaffen, das so vielfältig ist wie die Menschen, die das Kloster besuchen.“ 

Zusammen mit Kirchenmusiker 

Andreas Behrendt und Andrea Richter, Studienleiterin am AKD und Spiritualitätsbeauftragte der EKBO, entwickelte Beier den Bernhardspfad 2016. Häufig pilgerten Gruppen auf dem Weg, weiß eine der Kirchenöffner*innen am Bernhardspfad. „Doch seit dem vergangenen Jahr kommen die Pilgernden coronabedingt eher einzeln oder zu zweit, um sich die Kirche anzusehen oder einen Moment der Stille und Einkehr zu genießen“, so Barbara Kusserow aus Emstal. 

Wer eine Tour plant, kann seinen Besuch vorher ankündigen, rät sie – ansonsten lassen sich die Telefonnummern der Kirchenöffner*innen auch den Hinweisschildern an den jeweiligen Kirchen entnehmen. Wenn Barbara Kusserow „ihre“ Kirche aufschließt, weist sie gleich auf die weiteren Sehenswürdigkeiten am Pilgerrundweg hin: etwa auf das Emstaler Backofenmuseum oder auf das Vogelreservat mit Beobachtungsturm an der Westseite des Netzener Sees. 

Ankunft beim Kloster Lehnin

Der Höhepunkt des Bernhardspfades ist jedoch das ehemalige Zisterzienserkloster in Lehnin mit seinen historischen Gebäuden und der Klosterkirche, eingefasst von uralten Weißbuchen und Eichen. Von hier aus können Pilger*innen, vielleicht nach dem Morgengebet in der Torkapelle, ihren Weg beginnen. 

Seinen Namen verdankt der Pilgerrundweg dem berühmten Mystiker der Zisterzienser, Bernhard von Clairvaux. Seine Worte begleiten die Pilgernden im Pilgerführer, der digital oder gegen eine kleine Spende gedruckt vor Ort erworben werden kann. „Der Bernhardspfad ist ein gelungenes Beispiel dafür, wie Tourismus und Spiritualität gut zusammengehen können“, betont Museumsleiter Stefan Beier.

Das Pilgerheft zum Bernhardspfad sowie Informationen zum Pilgern in leichter Weise finden Sie hier: https://akd-ekbo.de/wp-content/uploads/Pilgerheft-Bernhardspfad.pdf

Kontakt: Stefan Beier, Leiter des Museums im Zisterzienserkloster Lehnin, Telefon: (03382)768841842 

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1. Recht auf teilhabe von Christina -Maria Bammel, Wv. Wochenzeitung :die Kirche,Nr.16, vom 14,04.2024 Wolfgang Banse Worten müssen Taten folgen
Teilhabe hin, Teilhabe her, Inklusion, Rerhabilitation wird nicht gelebt , was Menschen mit einem Handicap in Deutschland, im weltlichen, wie auch im kirchlichen Bereich betzrifft. so auch was die Gliedkirche EKBO betrifft.Integration m und Inklusion sieht anders aus, was was im Alltag erleb, erfahrbar wird.Nicht nur der Staat, s ondern auch die Kirche, die Kirchen dind w eit n fern vom Artikel 3, Absatz 3 des Grundgesetzes. "Niemand darf auf Grund...benachteiligt werden!:Homosexualität, Lesbilität wird chauffiert, Handicap nicht. Hier wird der Gleichheitsgrundsatz verworfen. Ouo vadis EKBO, wes Menschen mit einem Handicap betrifft.
2. Offen sein - für alle Menschen Gert Flessing Ja, eine Kirche, die auch für die Menschen weit offen ist. Ich glaube, dass wir das brachen. Die Idee der Forster Pfarrer ist gut. Natürlich gehört dazu, das man selbst auch bereit sein, sich für alle zu öffnen. Das Gespräch mit dem frustrierten Menschen, der AfD wählt, zeigt, wie nötig es ist - auch wenn man jemanden nicht überzeugen kann.
Die Flüchtlingspolitik polarisiert natürlich und - die Ängste der Menschen sind da. Dass sie gerade in der Nähe der polnischen Grenze besonders hoch sind, verstehe ich. Grenzregionen sind immer sensibel. Aber so wenig, wie wir die Migranten verteufeln dürfen, sollten wir sie zu sehr positiv betrachten. Sie sind Menschen und Menschen sind nicht per se gut. Jeder von uns weiß ja, das jemand, der neu in den Ort kommt, egal woher er ist, skeptisch betrachtet wird.
Schon von daher ist das offene Gespräch, das niemanden außen vor lässt, wichtig.
Ich habe es, zu meiner Zeit im Amt, immer wieder geführt. Auch in der Kneipe, wenn es sich anbot. Aber auch wir haben, als eine Flüchtlingsunterkunft in unserem Ort eröffnet wurde, die Kirche für eine große Bürgersprechstunde geöffnet, die sich, in jeder Hinsicht, bezahlt gemacht hat.
Bei alle dem dürfen wir nie vergessen, das wir Kirche sind und nicht Partei. Dann werden wir auch das für diese Arbeit notwendige Vertrauen bei allen Seiten finden.
3. Kontroverse über Potsdams Garnisionskirche hält an Wolfgang Banse Kein Platz für alle
Nicht jede, nicht jeder kam die Ehre zu Teil am Festgottesdienst am Ostermontag 2024 teil zu nehmen , mit zu feiern.Standesgesellschaft und Standesdünkel wurde hier, sonst auch was in kirchlichen Reihen praktiziert wird.Ausgrenzung, Stigmatisierung,Diskriminierung.Gotteshäuser sind für alle da. Hier sollte es keine Einladungskarten geben, gleich um welche Veranstaltung es sich handelt. Verärgerung trat auf bei Menschen, die keinen Zugang zur Nagelkreuzkapelle hatten.Aber nicht nur verärgerte Menschen gab es an diesem Ostermontag vor der Nagelkreuzkapelle, sondern auch Demonstration , von anders Denkenden, die eine Inbetriebnahme der Nagelkreuzkapelle befürworten.Ein großes Polizeigebot war zu gegen, um die Geladenen zu schützen.Was hat der Einsatz des Sicherheitskräfte, der Polizei dem Steuerzahler gekostet.Ein Gotteshaus wie die Nagelkreuzkapelle in Potsdam soll ein Ort des Gebetes, der Stille, Andacht sein.Garnison hört sich militärisch an-dies sollte es aber nicht sein.Die Stadtgesellschaft in Potsdam ist gespalten, nicht nur was die Nagelkreuzkapelle betrifft.Möge das Gotteshaus ein Ort des Segens sein.Offen und willkommen für Klein und Groß, Jung und Alt.

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