Zur Hauptnavigation springen Zur Suche springen Zum Inhalt springen
RSSPrint

Hingucken und aufbrechen

Mit Stäblein hingeguckt ... nach Worms

Stäblein, Synode, Luther, Worms
Foto: Matthias Kaufmann/EKBO

Von Bischof Christian Stäblein

Die Kirche der Reformation im Aufbruch – das war ein leitendes Motiv der Frühjahrstagung der Landes­synode der EKBO in der vergangenen Woche. Dabei stand den Synodalen und mir das Bild von Martin Luther in Worms vor Augen, sein Auftritt auf dem Reichstag am 18. April 1521, also vor 500 Jahren. Luthers Standhaftigkeit bringt entscheidende ­Bewegung in die evangelische Sache. Man wird den Mut des Mönches, aber auch die Bedeutung des Ereignisses vermutlich kaum hoch genug schätzen können. Der 18. April ist mit Fug und Recht ein heimlicher ­Reformationstag, eben weil der ­öffentliche, gesellschaftliche Faktor reformatorische Kirche da – im Wortsinn – unwiderruflich geworden ist. Das ist bis heute so. 

Der Anspruch, dass die evangelische Kirche in den gesellschaftlichen Realitäten erkennbar wird, wurde auf der vergangenen Synodentagung nicht zuletzt durch das Grußwort der Bundesfamilienministerin Franziska Giffey sichtbar. Dabei geht es nicht um Parteipolitik, es geht um eine der zentralen Aufgaben in der Pandemie und nach der Pandemie: die Wahrnehmung der Kinder und Jugend­lichen, ihre Chancen zu Bildung und Lebensentfaltung. Das liegt uns als Kirche am Herzen. 

Gesellschaftlich hingucken – „nach Worms“ gehört auch das zur DNA unserer Kirche. In den 20er Jahren des 16. Jahrhunderts waren es nicht selten soziale Fragen, die das kirchliche Gefüge herausgefordert und auch geformt haben. Und es sind – wenn wir nur richtig hingucken – gerade wieder die sozialen Fragen, die uns in besonderer Weise umtreiben sollten. Die nach bezahlbarem Wohnraum etwa. 

Pandemie und Armut

Besonders aufrütteln müssen uns derzeit Nachrichten, dass das ­Corona-Virus gerade die sozial Schwächeren trifft, weil: enge ­Lebensräume, wenig Ausweichmöglichkeiten. Dass es auch in unserem ­reichen Land Armut gibt, in der ­Metropole, aber auch auf dem Land, das wissen wir zwar, berührt uns aber oft erst, wenn wir die verschämten Bewegungen derer wahrnehmen, die in den Abfalleimern nach ­Verwertbarem suchen. Die Pandemie macht noch mal deutlich: Armut ist oft genug ein Gesundheitsrisiko. 

Hingucken und aufbrechen

„Nach Worms“ lagen für die Kirchen der Reformation auch die gesellschaftlichen Fragen auf dem Tisch – mit der sozialen Erhebung der Bauern im ersten Drittel des 16. Jahrhunderts und den steten ­Fragen nach Machtgefügen in und außerhalb der Kirche. Wenn ich also am vergangenen Wochenende an den Aufbruch und die Standhaftigkeit vor Kaiser und Fürsten in Worms erinnert habe, so will ich unterstreichen, dass eine evangelische Kirche „nach Worms“ über die gesellschaftlichen und sozialen Fragen nicht mehr hinweggucken kann und darf. Also hingucken und aufbrechen.

Artikelkommentar

Artikelkommentar
captcha
Bitte tragen Sie das Ergebnis der Rechenaufgabe in das Feld ein.
Hinweis: Die von Ihnen ausgefüllten Formulardaten werden lediglich für die Zwecke des Formulars genutzt. Eine andere Verwendung oder Weitergabe an Dritte erfolgt nicht.

Artikelkommentare

(3) Artikel Name Ihr Kommentar
1. "Jeder einzelne Austritt schmerzt" Wolfgang Banse Die Kirchenaustritte sind hausgemacht.Hauptamtlich Tätige tragen zum größten Teil dazu bei.Die Aussage von Herrn Stäblein:"Jeder einzelne Austritt schmerzt", sind hohl und bleiben es.Frau Christina Bammel, Herr Christian Stäblein vertreten die EKBO nach innen , wie nach außen, im Bezug KdÖR, ihnen ist die Austrittszahlen zu zu schreiben, ohne wenn und aber.Der EKBO kann man eine gewisse Unfreundlichkeit bezeichnen, gegenüber Glieder, die Kunden sind. Effizient, Qualität kommen nicht tragen.WSie auch.Volkskirche war en die Gliedkirchen in der EKD nie, im Bezug Staatskirche.Menschen, gläubige Menschen leiden unter den Strukturen der Kirche, unter Arbeitnehmende, die in der Kirche ihren Dienst versehen.Dies und jenes wird experimentiert, Gläubige werden als Marionetten geführt, an Fäden gezogen.Demokratie ist nicht erleb, erfahrbar!Um 360Grad müßten sich die Kirchen innerhalb der EKD drehen, damit sie wieder Salonfähig werden.Wertschätzung erfährt nicht jede und jeder.Standesdünkel, Klassengesellschaft innerhalb der Kitrche ist erleb, erfahrbar.YAuch der Gleichheitsgrundsatz kommt nicht immer in den Kirchen zum Tragen."Haste was, bist de was", dies wird gelebt.Nicht identifizierbar ist es, wenn ein leitender Geistlicher, hier Bischof Stäblein, auf eien Podium aggressiv wird, im Bezug auf einen Pastor der SELK, hier Pastor.Dr.Dr.hc. Martens.Laut Ausgabe eines Gemeindebriefes, soll Herr Stäblein folgendes gessagt haben:"Der AltLutheraner nimmt uns alle Asylanten weg".Dies ist zu missbilligen!Der besagte Pfarrer tut etwas, mehr, als andere.Er arbeitet für vier.Seine Leistungen lassen sich sehen, zu würdfigen, was ertut, auch mit großen gesundheitlichen Problemem, wie Fieber.Nicht umsonst hat die Nachrichten Agentur IDEA Herrr Pfarrer Dr. Dr.hc Gottfried Martens vor Jahren als Pfarrer des Jahres gewählt. Kann Herr Stäblein, auch damit auf warten?!Der Zusammenhalt in den SELK Kirchengemeinden ist größer, als in den Kirchengemeinden der Amtskirche.Wo Anonymität vorhanden ist.Ein Ruck muss gehen, was die Kirchenleitung der EKBO betrifft. Nicht weiter so, wie bisher, sondern anders, mit Herz.Wieviel Kirchenglieder hatte die EKBO zu Beginn der ASmtszeit von Herrn Stäblein.Wieviel hat sie jetzt?Nicht ab, um aussitzen ist gefragt, sondern pastoralen Dienst.KLirche für andere sein, wie Dietrich Bonhoeffer es formulierte, dann hat die Kirche eine relle Überlebenschance.
2. Taufe Konfrimation Horst H. Krüger Mein Vorschlag: Verzcht auf die Konfirmation und statt dessen eine Kindersegnung und die Taufe dann Statt der Konfirmation. Taufe als Glaubenstaufe und Aufnahme in die Kirche, da spielt dann das Alter keine Rolle mehr wenn der Wunsch des Gläubigen vorhanden ist.
3. Recht auf teilhabe von Christina -Maria Bammel, Wv. Wochenzeitung :die Kirche,Nr.16, vom 14,04.2024 Wolfgang Banse Worten müssen Taten folgen
Teilhabe hin, Teilhabe her, Inklusion, Rerhabilitation wird nicht gelebt , was Menschen mit einem Handicap in Deutschland, im weltlichen, wie auch im kirchlichen Bereich betzrifft. so auch was die Gliedkirche EKBO betrifft.Integration m und Inklusion sieht anders aus, was was im Alltag erleb, erfahrbar wird.Nicht nur der Staat, s ondern auch die Kirche, die Kirchen dind w eit n fern vom Artikel 3, Absatz 3 des Grundgesetzes. "Niemand darf auf Grund...benachteiligt werden!:Homosexualität, Lesbilität wird chauffiert, Handicap nicht. Hier wird der Gleichheitsgrundsatz verworfen. Ouo vadis EKBO, wes Menschen mit einem Handicap betrifft.

Hier gelangen Sie zur Übersicht über alle Kommentare.