Kolumne zu den GKR-Wahlen am 30. November 2025 in der EKBO: Silvia Kaphengst lebt ihren Glauben – und schafft Orte, an denen Menschen sich begegnen.
Von Susanne Atzenroth
Wittenberge. Erst im Erwachsenenalter fand Silvia Kaphengst zum Glauben – dann aber verschrieb sie sich der Kirche mit voller Hingabe. „Ich glaube an den Heiligen Geist, und dass er im Alltag wirkt“, davon ist sie zutiefst überzeugt. In einer schwierigen Zeit ihres Lebens und alleinerziehend mit drei kleinen Kindern fand die heute 64-jährige Kinderkrankenschwester durch eine befreundete Katechetin ihren Weg mit Jesus und ließ sich taufen. Seither ist die gebürtige Wittenbergerin aus ihrer Kirchengemeinde nicht mehr wegzudenken und fühlt sich in der kirchlichen Gemeinschaft zuhause.
Gemeinschaft in der Begegnung
Sie singt im Chor und engagiert sich seit dessen Gründung im Wittenberger Weltladen. 1997 startete sie im kleinen Team mit der damaligen Pfarrerin Dorothea Wauer und einem überschaubaren Angebot. Heute ist der Weltladen zusammen mit „Marthas Tisch“ ein wichtiger Anlaufpunkt in der Wittenberger Bahnstraße geworden.
„Marthas Tisch“ ist ein offener Begegnungsort
Im ehemaligen Bäckerladen lädt im einstigen Verkaufsraum der offene Bereich des Begegnungsortes ein. Hier können Menschen Platz nehmen und Kaffee oder Tee trinken und ins Gespräch kommen. Die Getränke werden auf Spendenbasis angeboten, die Räumlichkeiten sind zudem (fast) barrierefrei gestaltet, sodass Menschen mit kognitiven oder physischen Beeinträchtigungen willkommen sind. Auch Gruppen und Initiativen wie dem Trauercafé oder Seniorenbeirat bietet Marthas Tisch einen Ort für ihre Treffen.
Am Verkaufstresen im Weltladen
Der Begegnungsort ist mit dem Weltladen direkt verbunden. Dort steht Silvia Kaphengst etwa zweimal im Monat hinter dem Tresen und berät Kundinnen und Kunden. Der Kontakt mit Menschen macht ihr dabei viel Freude. „Ich freue mich immer, wie viel wir verkaufen – besonders Kaffee und Schokolade sind beliebt.“
Im Sommer unterstützt sie auch das Team der offenen Kirche. „Die Wittenberger Kirche ist ein wunderschöner Ort, wir sollten sie unbedingt offenhalten“, findet sie. Silvia Kaphengst ist zudem Kirchenälteste und Synodale. „Wer Demokratie ernst nimmt, muss selbst aktiv werden“, findet sie. Im Gemeindekirchenrat will sie sich weiterhin engagieren: „Ich bleibe auf jeden Fall am Ball.“