Mann mit Hut verlegt Stolpersteine
Gunter Demnig hat kürzlich sechs Stolpersteine in Finsterwalde verlegt. Foto: Franziska Dorn/Kirchenkreis Niederlausitz

Finsterwalde: Stolpersteine für NS-Opfer

Am vergangenen Sonntag wurden in Finsterwalde in Erinnerung an die Opfer der NS-Diktatur sechs Stolpersteine verlegt. Die Initiative geht auf Pfarrer Markus Herrbruck von der Trinitatiskirchengemeinde Finsterwalde und Rainer Ernst, ehemaliger Leiter der Museen in Elbe-Elster, zurück.

Künstler Gunter Demnig, Urheber der Stolpersteinaktion, war selbst vor Ort, um die Stolpersteine einzusetzen. Zuvor feierte die Gemeinde einen Gottesdienst. Die Stolpersteine erinnern an die jüdische Familie Leo, Rosa, Ethel und Samuel Hensch. „Ein freundlicher Mensch, war der Herr Hensch“, erzählte eine hochbetagte Zeitzeugin Anfang des Jahres im Gespräch mit Pfarrer Markus Herrbruck. Sie habe sich gut daran erinnern können, wie sie als junges Mädchen bei Herrn Hensch „mit der Mutter die Weißwäsche kaufte“. Dann sei er auf einmal weg gewesen.

Ein Stein erinnert an Paul Liehr. Er wurde wegen Mitgliedschaft in einer illegalen Hörergemeinschaft verhaftet. Nach seiner Zuchthaushaft kam er ins KZ Mauthausen und starb dort im März 1945. Und ein weiterer Stein wurde eingesetzt für Max Schmidt. Er hatte 1943 in einer Kneipe Zweifel am Endsieg geäußert und wurde denunziert, ver­haftet und in Brandenburg (Havel) hingerichtet. Sein Gnadengesuch fand auch nach dem Suizid seiner Frau kein Gehör. dk

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