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Button der diesjährigen GKR-Wahl in der EKBO für Berlin

GKR-Wahl in Berlin auch online

Berlin. In diesen Tagen erhalten die Kirchenmitglieder in Berlin, Brandenburg und der schlesischen Oberlausitz ihre Wahlbenachrichtigungen für die Wahlen der Kirchen-ältesten. Am 30. November ist es im Sprengel Berlin soweit. In den Sprengeln Potsdam und Görlitz können die Kirchenmitglieder bis einschließlich zum Dritten Advent an der Urne oder per Brief wählen – die Kirchengemeinde legt den Wahltag fest.

Für einen großen Teil der 370.000 Christinnen und Christen im Sprengel Berlin ist es eine besondere Wahl: Weil es einen einheitlichen Wahltag gibt, soll hier erstmalig eine Online-Wahl erprobt werden. Das erklärt Oberkonsistorialrätin Heike Koster, Ansprechpartnerin für die GKR-Wahlen im Konsistorium der EKBO.

Alle Kirchenmitglieder ab 14 Jahren finden in ihrer Wahlbenachrichtigung einen persönlichen Zugangscode. Über den Link www.ekbo.de/aeltstenwahl gelangen sie auf eine Webseite, auf der sie diesen Code eingeben. Danach öffnet sich der digitale Stimmzettel mit den Namen der Kandidierenden – und die Stimme kann abgegeben werden. Zwei Kirchenkreise im Sprengel Berlin nehmen an der Online-Wahl nicht teil: der Kirchenkreis Spandau und der Kirchenkreis Teltow-Zehlendorf.

Entlastung für Gemeinden

Die Online-Wahl sei ein „zeitgemäßes Angebot“, sagt Heike Koster. Die Zahl der Briefwählerinnen und -wähler steige seit Jahren, die Online-Wahl könne hier entlastend wirken. Aus anderen Landeskirchen wissen die Experten in Berlin: Die Wahlbeteiligung steige durch die digitale Stimmabgabe nicht zwangsläufig stark an – sie sinke aber auch nicht.

Die Evangelische Kirche in Kurhessen-Waldeck wählt seit 2013 online. Im Oktober wurden die Kirchenvorstände bereits zum dritten Mal digital gewählt. Dabei haben von den etwa 607.600 Gemeindegliedern ab 14 Jahren rund 80.000 online abgestimmt – das entspricht rund 13,2 Prozent aller Wahlberechtigten und 55,9 Prozent der tatsächlichen Wählerinnen und Wähler. „Wir erleben, dass die schnelle und unmittelbare Wahlmöglichkeit nicht nur für Jüngere, sondern für alle Wählergruppen attraktiv ist“, sagt Pfarrerin Ulrike Joachimi, Beauftragte für die Kirchenvorstandswahl 2025, laut Pressemitteilung. So sei die älteste Onlinewählerin 103 Jahre alt.

In der Landeskirche mit Sitz in Kassel hat die digitale Stimmabgabe zunehmend an Bedeutung gewonnen: Bei der vergangenen Kirchenvorstandswahl vor sechs Jahren gaben rund 43 Prozent der Wählerinnen und Wähler ihre Stimme auf diese Weise ab. 2013, bei der ersten Online-Wahl einer Landeskirche überhaupt, waren es rund 34 Prozent. Von diesen Erfahrungen profitieren auch weitere Landeskirchen. Die EKBO arbeitet zum Beispiel mit demselben Dienstleister zusammen, der die Online-Wahl technisch umsetzt.

Versiegelter Umschlag

Bis zum 23. November können die Kirchenmitglieder im Sprengel Berlin ihre Stimme digital abgeben. Damit das so möglich ist, war die Mitarbeit der Kirchlichen Verwaltungsämter (KVA) entscheidend. Im KVA Berlin Mitte-Nord haben vier Mitarbeitende die Online-Wahl für fünf Kirchenkreise und rund 100 Kirchengemeinden vorbereitet. „Wir haben für die Kirchengemeinden etwas über 1000 Kandidierende in die Datenbank eingepflegt“, sagt Johannes Barthen, Leiter des Mitgliedschaftsmanagements.

Nach dem 23. November schicken die KVAs in einem versiegelten Umschlag die Ergebnisse an die jeweiligen Kirchengemeinden. Erst am 30. November dürfen sie geöffnet werden. Auch erhalten die Kirchengemeinden eine Liste, die ihnen zeigt, wer bereits online gewählt hat, damit niemand seine Stimme zwei Mal abgeben kann. Mit der Online-Wahl wagt die EKBO einen Schritt in die digitale Zukunft – eine Auswertung soll es im Januar geben.

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