Hohenseefeld. Günter Kreißler hat es nicht weit zur Kirche in Hohenseefeld, einem Ortsteil der Gemeinde Niederer Fläming. Der Ruheständler wohnt direkt gegenüber und ist schnell vor Ort, um das Gotteshaus für Gäste oder bei Veranstaltungen aufzuschließen – so wie erst kürzlich beim Gitarrenkonzert mit Kunstausstellung. Kirchengemeinde und Dorfklub hatten es zusammen organisiert. „Die Kirche ist mir wichtig“, sagt er, „und ich möchte dazu beitragen, dass sie lebendig bleibt.“
Neue Formate wagen
Lebendig – das heißt für Kreißler vor allem: offen für Neues. Nicht sture Rituale, sondern Formate, die Menschen ansprechen. „Ich bin für neue Wege“, sagt er überzeugt. So organisiert die Kirchengemeinde Kirchenradtouren, Ausstellungen, Konzerte und Gesprächsreihen.
Besonders am Herzen liegt ihm der lebendige Adventskalender. Bereits zweimal war am 24. Dezember die Kirche das „Türchen“. Dann lesen seine Enkel die Weihnachtsgeschichte, die Pfarrerin spricht ein Gebet und natürlich wird auch gesungen – später gibt es dann am improvisierten Tresen Glühwein für alle. „Da kommen auch Leute, die sonst nie in den Gottesdienst gehen“, freut sich Kreißler.
Als Mitglied im Ortsgemeindekirchenrat hat der 67-Jährige gerade mit seinen Mitstreiter*innen dafür gesorgt, dass das Gemeindehaus renoviert werden konnte. Inklusive Küche und Sanitärbereich – eine wichtige Voraussetzung, um die Kirche als Herbergskirche an der Flämingskate-Strecke zu nutzen, die nur 150 Meter an der Kirche vorbeiführt. Doch dafür braucht es noch einiges: Fördermittel – frühestens im Frühjahr 2026 zu beantragen – und eine gründliche Sanierung der Kirche, um Schlafplätze auf der Empore zu schaffen.
Als Mitglied des Bauausschusses der Gesamtkirchengemeinde im Niederen Fläming kennt er sich aus. Zudem ist er gut vernetzt – auch als Vorsitzender des Schützenvereins. „Wenn etwas ansteht, stelle ich das auch in die WhatsApp-Gruppe von allen Vereinen, in denen ich Mitglied bin.“ Im Herbst will Günter Kreißler wieder für den Ortskirchenrat kandidieren. „Die Kirche ist das älteste Gebäude am Ort. Das wollen wir hier alle zusammen erhalten.“