Eine naturnahe und nachhaltige Bestattungsmethode: In abgegrenzten Waldstücken bekommen kompostierbare Urnen eine Baumgrabstätte. Sabine Hoffmann erklärt, wie die Prozedur abläuft und warum keine Kränze oder Grabgestecke erlaubt sind.
Von Sabine Hoffmann
Berlin. Friedwaldbestattungen finden in einem abgegrenzten Teilstück eines Waldes statt. Der Friedwaldförster holt die Trauergemeinde am Eingang ab und zum Sammelpunkt mit überdachten Sitzplätzen gebracht. Dort kann die Urne aufgestellt werden und sich feierlich von der oder dem Verstorbenen verabschiedet werden. Ein Geistlicher oder eine konfessionslose Trauerbegleiterin können die Bestattung durchführen.. Die Urne wird dann erneut aufgenommen und der Friedwaldförster geht mit der Trauergruppe zum zugewiesenen Baum. Die kompostierbaren Urnen werden an einem Baum bestattet. Im Friedwald ist nur komplett kompostierbarer Grabschmuck gestattet, daher sind Kränze oder Grabgestecke nicht erlaubt. Es ist eine naturnahe und zu jeder Jahreszeit sehr ergreifende Umgebung.
Der Weg zum Bestattungsbaum
Die Bäume sind mit Schildern versehen, auf denen die Namen der Verstorbenen stehen, die dort ihre letzte Ruhe fanden. Es gibt auch „Familienbäume“, die nur für Angehörige einer Familie bestimmt sind. Die Strecken zum Sammelpunkt und auch zum Baum durch den Friedwald können für die Trauernden eine Zeit der Sammlung und Erinnerung sein. Es geht über naturnahe Waldwege und weiter dann zum Bestattungsbaum. Das kann für Menschen mit Geheinschränkungen eine Herausforderung sein.
Durchschnittlich werden für eine Friedwaldbestattung 3000 Euro gezahlt. Alle Bestattungs-unternehmen bieten eine Übersicht aller Friedwälder.
Friedwälder in der EKBO:
Friedwald Nuthetal-Parforceheide
Friedwald Bernau
Friedwald Mühlenbecker Land
Friedwald Fürstenwalde
Friedwald Brandenburg
Friedwald Markersdorf/ OL