Kirche vor blauem Himmel
Kirche vor blauem Himmel

Neue Kunst im Kloster Lehnin

Der koreanische Künstler Hae Kim zieht für die Arbeit an einem Langzeitprojekt ins Kloster ein.

Von Hannes Langbein

Das Kloster Lehnin in Potsdam-Mittelmark ist längst kein Geheimtipp mehr: Das ehemalige Zisterzienserkloster und spätere Diakonissenstift mit seiner eindrücklichen Klosterkirche ist ein beliebtes Ziel von Brandenburg- und Konzertreisenden. Doch in diesem Sommer ist etwas anders: Ab Ende August wird der koreanische Künstler Hae Kim im Kloster leben und arbeiten.

Fast mönchische Arbeitsweise

Der in Seoul geborene Künstler ist Absolvent der Kunsthochschule in Braunschweig und bekannt für seine fast mönchische Arbeitsweise: Jeden Tag druckt er ein Wort aus seinem Tagebuch mit dem Staub von Büchern, deren Seiten er – nach dem Lesen – mit der Schleifmaschine abgeschliffen hat. Es entstehen eine Sammlung von Worten und eine Bibliothek leer geschliffener Bücher, die der Künstler im Rahmen seiner Ausstellungen als Kunstobjekte zeigt.

Die verschwundene Bibliothek

Während seiner Zeit in Lehnin wird Hae Kim an seinem Langzeitprojekt weiterarbeiten – und dabei an die verschwundene Bibliothek des ehemaligen Klosters erinnern. Die alte Klosterbibliothek, die mit rund 560 Bänden und knapp 1000 Titeln bereits um 1450 über einen außerordentlichen Bestand verfügte und deren Buchstaben gemäß den Ordensregeln frei von farbigen und figürlichen Darstellungen bleiben mussten, gibt es nicht mehr. Auf stille, unaufdringliche Weise erinnert Hae Kim an den verlorenen Schatz.
Das Projekt findet im Rahmen des Artist-in-Residence-Projektes „Wanderer zwischen den Welten“ statt:

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Ausstellungseröffnung: 28. September, 16 Uhr in der Klosterkirche Lehnin.

Hannes Langbein ist Pfarrer und Direktor der Kulturstiftung St. Matthäus der EKBO.
Foto: Copyright Museum Kloster Lehnin

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