Kinder in grüner Bekleidung auf einem Weg

Ökumenischer Tag der Schöpfung in Eberswalde

„Lass jubeln alle Bäume des Waldes“ In der Waldstadt Eberswalde findet am 6. September 2024 die zentrale Feier zum bundesweiten Ökumenischen Tag der Schöpfung statt.

von Susanne Atzenroth

„Erfreue dich, Himmel“, „Himmel, Erde, Luft und Meer“ oder „Auf, Seele Gott zu loben“ So lauten die Lieder im Gottesdienstheft zum Ökumenischen Tag der Schöpfung. Dazu lädt die Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Deutschland (ACK) in diesem Jahr am 6. September mit einem Fest in den Familiengarten Eberswalde ein.

Motto: „Lass jubeln alle Bäume des Waldes“(Psalm 96,12)

Nicht minder begeisternd klingt das Motto, unter dem dieser Tag steht: „Lass jubeln alle Bäume des Waldes“ (Psalm 96,12). Wunderbar passt dieser Vers nicht nur zum Anlass des Festes, sondern auch zum Ort der Veranstaltung. Die Stadt Eberswalde, die von der ACK als Ausrichtungsort ausgesucht wurde, trägt auch den Beinamen „Waldstadt“.

Eberswalde ideal für „Tag der Schöpfung“

„Wir haben hier einerseits die Hochschule für nachhaltige Entwicklung (HNEE) und andererseits eine starke Ökumene“, freut sich Frank Burberg. Er ist Pastor der Evangelisch-methodistischen Kirche in Eberswalde und Leiter des Ökumenischen Arbeitskreises in Eberswalde. Regelmäßig treffen sich Vertreter und Vertreterinnen von acht christlichen Kirchengemeinden des Ortes. Sie tauschen sich aus und planen gemeinsame Gottesdienste und Feste. Für die Organisation des Tages der Schöpfung wurde die Runde der christlichen Gemeinden um den Ökumenischen Rat Berlin-Brandenburg und die Hochschule für Nachhaltige Entwicklung Eberswalde (HNEE) erweitert. Vier bis fünf Mal traf man sich in großer Runde, um den Schöpfungstag zu gestalten.

Programm von „Donut-Ökonomie“ bis Familiengarten

Da dürfen die Gäste so einiges erwarten. Bereits ab 10 Uhr sind die Pforten des Familiengartens im Stadtteil Finow geöffnet. Auf dem ehemaligen Gartenschau-Gelände gibt es für große und kleine Menschen viel zu entdecken.

  • so etwa riesige Rutschen
  • lustige Wasserspiele
  • lauschige Picknickplätze
  • ein begehbarer Wassergarten

Rahmenprogramm mit thematischen Führungen

Um 14 Uhr startet dann das bunte Rahmenprogramm. Geplant sind unter anderem thematische Führungen durch den Familiengarten, Geländespiele und die Wanderausstellung „Blätter-Bäume-Bibel“. Hier wurde mit dem Oikos-Institut Dortmund kooperiert. Ein Workshop zur „Donut-Ökonomie“ wird von der HNEE angeboten. „Donut-Ökonomie“ zeigt, wie wirtschaftlicher Wohlstand innerhalb ökologischer Grenzen und sozialer Gerechtigkeit erreicht wird. „Wir wollen uns körperlich-spielerisch dem Thema Schöpfungsverantwortung nähern“, so der Energiespezialist Georg Wagener-Lohse. Er hat auch die Klimatour der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburgschlesische Oberlausitz (EKBO) mitorganisiert. „Die klassische Volkswirtschaft hat mit ihren Annahmen zur Wirkung von Wachstum keine tragfähigen Antworten auf die Probleme der begrenzten Welt gefunden. Aber in der Bevölkerung ist das Bewusstsein für die planetarischen Grenzen unserer Erde durchaus gewachsen.“

Neues Denken in der Wirtschaft

Hier knüpft das Konzept der „Donut-Ökonomie“ an, das von der britischen Wirtschaftswissenschaftlerin Kate Raworth formuliert wurde. Bereits eine große Zahl von Institutionen und Kommunen haben sich dazu verpflichtet, darunter Metropolen wie Amsterdam und Kopenhagen. „Wir müssen einen sicheren, gerechten Raum zwischen den Mindeststandards der sozialen Basis und den planetarischen Grenzen unserer Erde gestalten“, betont Wagener-Lohse. Diese Orientierung soll im Workshop erlebbar werden, ganz praktisch und eindrücklich. „Kreise und meditative Elemente werden eine Rolle dabei spielen“, so viel verrät er schon.

Gottesdienst in Leichter Sprache

Auch der multikonfessionelle Gottesdienst, der um 17 Uhr in der Stadthalle des Familiengartens stattfindet, wurde in großer Runde geplant. „Das Vorbereitungsteam war ganz vielfältig besetzt. Viele Ehrenamtliche haben sich beteiligt und wir konnten auch eigene Schwerpunkte mit hineingeben“, freut sich Petra Schenk, Pfarrerin der Evangelischen Kirchengemeinde Eberswalde. Sie ist mit einem Stellenanteil Regionalverantwortliche für die Schwerhörigen- und Gehörlosenarbeit. So wurde der multikonfessionell gestaltete Gottesdienst erstmals in speziellen Begleitheften in Leichte Sprache übersetzt. Einige Stellen im Gottesdienst werden in Leichter Sprache gesprochen, der ganze Gottesdienst auf der Webseite des ACK live gestreamt und in Gebärdensprache übersetzt. Auch einen ökumenischen Chor mit Sängerinnen und Sängern aus allen christlichen Gemeinden gibt es, der im Gottesdienst zu hören sein wird.

Ab 18.30 Uhr findet dann der Festakt unter anderem mit Pfarrerin Barbara Neubert, Beauftragte für den Kirchlichen Entwicklungsdienst (KED) der EKBO statt.

15. Ökumenische Tag der Schöpfung in Eberswalde 2024

Der Ökumenische Tag der Schöpfung findet bereits zum 15. Mal statt. Er wird veranstaltet von der Arbeits- gemeinschaft Christlicher Kirchen in Deutschland (ACK) und jährlich in der Zeit vom 1. September bis 4. Oktober im Rahmen der Schöpfungszeit an vielen Orten in Deutschland gefeiert. Die ACK empfiehlt ausdrücklich, den Tag der Schöpfung in ökumenischer Verbundenheit und konfessioneller Vielfalt mit mindestens drei verschiedenen Konfessionen vor Ort zu begehen. Hierzu werden Materialien auf der Webseite des ACK bereitgestellt. Die zentrale Feier zum Ökumenischen Tag der Schöpfung findet am Freitag, dem 6. September, im Familiengarten, Am alten Walzwerk1, im Eberswalder Stadtteil Finow statt. Beginn des Rahmenprogramms: 14 Uhr, Einlass ab 10 Uhr, Alle Informationen und Tickets kostenlos per Online-Anmeldung unter: www.schoepfungstag.info Eine Anmeldung zum Workshop wird erbeten. Die Teilnahme ist wie der Eintritt an diesem Tag kostenlos und wird von der ACK übernommen.

Foto: Susanne Atzenroth

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