Lächelnder Mann mit Brille
Fabian Pasewald ist neuer Kantor an der Friedenskirche Potsdam-Sanssouci. Foto: Anne Hornemann

Neuer Kantor für die Friedenskirche Potsdam

Fabian Pasewald wird am kommenden Sonntag als neuer Kantor der Friedenskirche Potsdam in sein Amt eingeführt. Er bringt viele neue Ideen mit.

Von Klaus Büstrin

Potsdam. Mit anderen singen ist schöner als allein. Das ist wahrlich keine neue Erkenntnis, doch für Kantor Fabian Pasewald ist sie stets aktuell – eine Lebensaufgabe, die ihn immer wieder aufs Neue herausfordert und Freude bereitet. Singen stärkt das Gemeinschaftsgefühl, schafft Freundschaften und kann natürliche Wohlfühlhormone freisetzen. Das gemeinsame Singen in der Kirchengemeinde, ob im
Gottesdienst oder mit den Chören, ist ihm als Kantor wichtig. Mit ihnen kann er der christlichen
Botschaft eine besondere emotionale Kraft verleihen.

Die 175 Jahre alte Friedenskirche in Potsdam bekommt ihren 7. Kantor

Der gebürtige Berliner Fabian Pasewald ist neuer verantwortlicher Kirchenmusiker an der Friedenskirche Potsdam-Sanssouci. Am 5. Oktober wird er im Gottesdienst in sein Amt eingeführt – damit ist er seit 1945 der siebte Kantor an dem über 175 Jahre alten Gotteshaus.

Schon als Kind hat der heute 38-Jährige viel musiziert; am liebsten improvisierte er auf dem Klavier „Meine Musiklehrerinnen haben meine Liebe zur Musik erkannt, mich gefördert und zum professionellen Klavierunterricht animiert.“ Nach der Schulzeit und dem Zivildienst studierte er das Fach Musik auf Lehramt an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg und anschließend Chor- und Orchesterdirigieren an der Musikhochschule Weimar.

Fabian Pasewald: Mutig, kreativ und stilsicher

Nach den Examen blieb Fabian Pasewald in Thüringen. 2015 wurde er Chorleiter des Studierenden-chores Collegium Vocale der Friedrich-Schiller-Universität Jena. Mit diesem Ensemble hat er Großwerke der Oratorienliteratur aufgeführt; auch A-Cappella-Literatur ausverschiedenen Epochen sowie Arrangements aus Rock, Pop und Jazz standen auf dem Programm. Die Jenaer resümierten bei seinem Abschied, dass Pasewalds „Programme stets mutig, kreativ und stilistisch offen waren – genau wie seine Arbeit mit dem Chor“.

In Thüringen gründete er das Junge Mitteldeutsche Vocalensemble und die Evangelische Singschule in Jena. Er war als Dozent für Chorleitung an der Universität Halle tätig – all diese Aufgaben zeugen von seinem Engagement, die Begegnung mit Musik in ihrer ganzen Vielfalt vielen Interessierten erlebbar zu machen und ihnen bleibende Werte zu vermitteln.

Pasewald studierte Kirchenmusik in Halle (Saale)

Pasewald begann vor einigen Jahren dann ein Kirchenmusikstudium in Halle (Saale), das er in diesem Sommersemester abschloss. „Vor allem das Musizieren auf der Orgel habe ich noch einmal intensiviert“, sagt Fabian Pasewald. Er war aber bereits in Jena-Lobeda für die Kirchenmusik verantwortlich. Nun ist er mit seiner Familie in Potsdam angekommen.

An der Friedenskirche erwarten ihn vielfältige Aufgaben, vor allem in der Arbeit mit den Chören. Für die Kantorei, den Vocalkreis sowie den Oratorienchor wird er die künstlerische Verantwortung übernehmen. „Der großartige Kinder- und Jugendchor wird weiterhin unter der Leitung von Juliane Esselbach stehen“, sagt Fabian Pasewald.

Fabian Pasewald: Kantorenamt als Bildungsarbeit

Der neue Kantor sprudelt nur so von Ideen. Er kündigt an, dass am Ewigkeitssonntag alle Instrumentalistinnen und Instrumentalisten der Kirchengemeinde und darüber
hinaus eingeladen sind, gemeinsam mit den Chören rund um die Friedenskirche die Bach-Kantate „Nach dir, Herr, verlanget mich“, Bachwerkeverzeichnis 150, zu musizieren.

Fabian Pasewald versteht sein Kantorenamt auch als Bildungsarbeit, die in die Stadtgesellschaft ausstrahlt. So sollen die Konzerte des Oratorienchores und des Vocalkreises jeweils zu Themenwochenpaketen gebunden werden. „Workshops, Gesprächspodien mit Politikern, Wissenschaftlern und Künstlern sowie Gottesdienste sollen zur vertiefenden Auseinandersetzung mit dem Oratorium oder der Kantate anregen“, sagt Fabian Pasewald.

Der Einführungsgottesdienst findet am 5. Oktober um 15 Uhr in der Friedenskirche Potsdam statt.

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