Im aktuellen Teil ihrer Kolumne schreibt Pröpstin Christina-Maria Bammel über den neuen Claim der EKBO. Die Botschaft „Evangelisch im Osten“ soll Identität stiften und die Gemeinschaft stärken.
Von Christina-Maria Bammel
Haribo, Ikea oder ADFC: Ich weiß nicht, was es exakt ausgeschrieben heißt. Muss ich auch nicht, denn ich weiß, was ich von ADFC und Haribo erwarten kann. Abkürzungen können so geläufig sein, dass man weiß, was Sache ist.
Der nach der Neugründung in die Welt gekommene Name, Evangelische Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz, wird gern auf vier Buchstaben, EKBO, konzentriert. Das ist praktisch.
EKBO: Außerhalb der Kirche eine unbekannte Abkürzung
Zugegeben, nicht viele Menschen außerhalb unserer Kirche wissen, was Sache ist, wer gemeint ist, wenn von EKBO die Rede ist. Die Abkürzung lässt sich auf jeden Fall bekannter machen. Menschen mit Fachblick für öffentliche Kommunikation haben uns darin bestärkt, dass die Buchstaben Potenzial haben, tatsächlich noch bekannter zu werden. Das lässt sich mit einem Claim verbinden. Mit Worten also, die eingängig und wiedererkennbar sagen, wofür sie stehen. Wofür wir stehen als eine von 20 Landeskirchen in der EKD. Und vor allem: wo wir stehen, leben und in die Gesellschaft wirken – im Osten.
Ein Gefühl für das Gemeinsame stiften
Ein Claim bündelt prägnant, was einprägsam ist. Er sagt, was uns von anderen Organisationen oder zivilgesellschaftlichen Initiativen unterscheidet. Er gibt eine Offenheit, sich auch emotional damit zu verbinden. Im besten Fall kann er mit der Zeit ein gewisses Gefühl für das Gemeinsame stiften, wenn man ihn auf Mails, Plakaten und Homepage immer mal trifft. Das hat die Kirchenleitung beraten und konkrete Vorschläge, begleitet durch unser Medienreferat, diskutiert und mehrheitlich einen Claim beschlossen. Der kann jetzt neben den Buchstaben EKBO seinen Platz finden: „Evangelisch im Osten“.
Ein Claim als freundlich einladender Schritt
Mich freut das. Und das nicht nur, das sage ich mit Augenzwinkern, weil es heißt, aus dem Osten kommt das Licht. Ja, ein Claim ist nur eines von vielen, sehr viel wichtigeren, schwierigeren Themen und Herausforderungen unserer Zeit. Bevor jetzt das gesamte theologische und soziologische Besteck ausgepackt wird: Es ist einer von vielen kommunikativen Schritten, die wir gehen, ein freundlich einladender Schritt. Mit beidem, der Guten Nachricht, die in Evangelisch steckt, und dem Osten, verbinden Menschen Wertvolles, Charmantes. Ist es nicht an der Zeit, dies einmal beherzt nach vorn zu stellen – gemeinsam im Osten der Bundesrepublik? Ich bin sicher, Ihnen gehen sofort viele sympathische evangelische Orte in unserer Kirche zwischen Templin, Potsdam, Görlitz, Frankfurt, Lübben, Berlin durch den Kopf. Wir sind 35 Jahre nach der Einheit evangelisch im Osten – und mehr. Darüber lässt sich dann gut ins Reden kommen. Wenn ein Claim das bewirkt: Klasse!