Predigttext für den Sonntag Quasimodogeniti: 1. Petrus 1,1–9
1 Petrus, ein Apostel Jesu Christi, an die auserwählten Fremdlinge, die verstreut wohnen in Pontus, Galatien, Kappadozien, der Provinz Asien und Bithynien, 2 die Gott, der Vater, ausersehen hat durch die Heiligung des Geistes zum Gehorsam und zur Besprengung mit dem Blut Jesu Christi: Gott gebe euch viel Gnade und Frieden! 3 Gelobt sei Gott, der Vater unseres Herrn Jesus Christus, der uns nach seiner großen Barmherzigkeit wiedergeboren hat zu einer lebendigen Hoffnung durch die Auferstehung Jesu Christi von den Toten, 4 zu einem unvergänglichen und unbefleckten und unverwelklichen Erbe, das aufbewahrt wird im Himmel für euch, 5 die ihr aus Gottes Macht durch den Glauben bewahrt werdet zur Seligkeit, die bereit ist, dass sie offenbar werde zu der letzten Zeit. 6 Dann werdet ihr euch freuen, die ihr jetzt eine kleine Zeit, wenn es sein soll, traurig seid in mancherlei Anfechtungen, 7 damit euer Glaube als echt und viel kostbarer befunden werde als das vergängliche Gold, das durchs Feuer geläutert wird, zu Lob, Preis und Ehre, wenn offenbart wird Jesus Christus. 8 Ihn habt ihr nicht gesehen und habt ihn doch lieb; und nun glaubt ihr an ihn, obwohl ihr ihn nicht seht; ihr werdet euch aber freuen mit unaussprechlicher und herrlicher Freude, 9 wenn ihr das Ziel eures Glaubens erlangt, nämlich der Seelen Seligkeit.
Von Ellen und Stefanie Radtke
„Ich will ja mit dir zusammen sein, aber noch geht es nicht!“ „Wenn ich erst das und das erledigt habe, dann, ja dann können wir glücklich sein, vielleicht.“
Es gibt diese Menschen, die halten andere in der Warteschleife, haben sie an der Angel und werfen ab und zu mal ein Stückchen Zucker hin, um sie bei Laune zu halten. Mit der Hoffnung auf ein Stück Glück, in der Zukunft. Irgendwann mal, wenn ... Eine junge Frau, die erst noch in ihrem Beruf Erfolge feiern will, aber, man weiß ja nie, ihren alten Jugendfreund nicht aufgeben will. Wer weiß, was passiert, wenn es nicht so klappt mit dem Job. Da braucht es noch eine Ausweichmöglichkeit. Und der Mann, der seit zehn Jahren in festen Händen ist, aber immer noch ab und an mit seinem Exfreund telefoniert. So eine Hintertür verschafft ja Sicherheit, wer weiß schon, was da noch kommt. Also besser mal die Angel auswerfen, nur zur Sicherheit.
Der Schreiber des 1. Petrusbriefes hat auch seine Angel ausgeworfen: „Dann werdet ihr euch freuen, auch wenn ihr jetzt traurig seid.“ Also abwarten, Hoffnung nicht aufgeben und festhalten an dem, was dann wohl mal sein wird. Klingt verdächtig stark nach der berühmten Angel. Und wer will schon gerne an der Angel hängen, die nur dem anderen Sicherheit gibt?
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