Von Sibylle Sterzik
Was hat das AKD bewogen, diesen Thementag anzubieten?
Die Idee kam aus dem Theologinnenkonvent, weil Pfarrerinnen durch Beruf und Familie besonders belastet sind. Es wurde aber schnell deutlich, dass das Thema alle Zielgruppen des AKD etwas angeht. Deshalb arbeiten bei der Vorbereitung Studienleiterinnen und Studienleiter aus allen Fachbereichen mit.
Was für ein Arbeitsklima sollte in der Kirche herrschen?
Wenn Kirche nach außen strahlen und Leuchtfeuer sein will, dann brauchen wir ein Arbeitsklima, das Gesundheit und Kreativität fördert. Das Klima ist aber von Druck und Überforderung gekennzeichnet. Immer mehr kirchliche Mitarbeitende kommen in ein Burnout, Ehen scheitern, weil zu wenig Zeit bleibt für die Gestaltung von Beziehungen. Immer weniger junge Menschen gehen in ein Pfarramt oder finden sich bereit, Aufgaben auf der Leitungsebene zu übernehmen. Ehrenamtliche werden überlastet; oft „reicht“ man sie von einer Ebene auf die andere "weiter". Bei vielen führt das zu einer Ämterhäufung. Es ist wichtig, eine neue Kultur für das Ehrenamt innerhalb der Kirche zu entwickeln, in der Ehrenamt projektbezogen ist und sich begrenzen lässt. Für hochengagierte Ehrenamtliche dagegen ist es problematisch, wenn sich die bezahlten beruflichen Mitarbeitenden abgrenzen.
Cornelia Radeke-Engst ist Landespfarrerin für Frauen- und Familienarbeit in der EKBO.