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Feines Gespür für große Worte

Der Kohleausstieg ist beschlossen. Bischof Stäblein über die Stimmung in der Lausitz.

Braunkohle Ausstieg Lausitz
Fotos: epd, Montage: dk

Von Bischof Christian Stäblein

Historisch, das Wort ist öfter im Bundestag und in den Medien gefallen. Nicht mal zwei Wochen ist es her, da hat das Parlament den über Jahrzehnte diskutierten Kohlausstieg – genauer: das Gesetz zur Reduzierung und zur Beendigung der Kohleverstromung – beschlossen. Historisch ist es in der Tat , wenn man bedenkt, wie lange diese Fragen nun schon kontrovers diskutiert wurden, historisch erst recht, wenn man bedenkt, wie ineinander ­verwachsen „die Kohle“ und „die Lausitz“ für ein Jahrhundert waren und sind.

Von diesem „historisch“ ist ­zunächst nicht allzu viel zu spüren bei den Begegnungen, die ich auf meiner kleinen Rundtour durch die Lausitz vor ein paar Tagen erlebe. Es ist weder Pessimismus noch Euphorie, die mir entgegen schlägt. Die Menschen hier sind wahrlich veränderungserfahren, haben ein feines Gespür für die großen Worte, die erst noch ins Leben übersetzt werden müssen. 

Strukturwandel. Ja, aber bitte konkret. Dabei soll auch die Kirche helfen, etwa mit ihrem Zent­rum für Dialog und Wandel in Cottbus. Unterstützung vor allem, dass es ein Strukturwandel mit Beteiligung der Zivilgesellschaft wird. Nicht über die Köpfe hinweg, mit den Menschen, mit Herz und Verstand. 

Und die Seele? Wie das mit der Seele ist, lässt sich vielleicht besonders in Schleife greifen, am Rande des Tagebaus Nochten II. Noch immer ist nicht ganz  klar, ob ein Teil von Mühlrose dem Braunkohlabbau wird weichen müssen. Die Zerrissenheit, wie damit umzugehen ist, geht durch den Ort, durch die Familien. Neu-Mühlrose entsteht, eine neue Friedhofsfläche ist bereits angelegt. Der Friedhof in Mühlrose wird allerdings auch genutzt. Und soll es auch weiter, hierum kämpfen der Ort und die Kirchengemeinde. „Wenn der Friedhof weg ist, dann geht Mühlrose zugrunde“, sagt die Pfarrerin. Das ist ein Satz, der in der Luft ­stehen bleibt. Ein biblisch anmutender Satz. Das Erste, was Abraham im später verheißenen Land erwirbt, ist eine Grabstätte. Wo wir unsere Toten begraben, da sind wir ver­wurzelt. Ohne diesen Ort kein ­Zuhause für die Seele. 

Auf der Rückfahrt gibt es eine kleine Pause in Branitz, im Fürst-Pückler-Park am Rande von Cottbus. So paradiesisch wie hier – ein Park – kann es nicht überall sein. Und doch erinnert es mich an das Bild von Gott als großem Gärtner. Wir gestalten seine Schöpfung mit. Das ist die Aufgabe in allem Wandel. Gott verspricht zu bleiben. 

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1. "Jeder einzelne Austritt schmerzt" Wolfgang Banse Die Kirchenaustritte sind hausgemacht.Hauptamtlich Tätige tragen zum größten Teil dazu bei.Die Aussage von Herrn Stäblein:"Jeder einzelne Austritt schmerzt", sind hohl und bleiben es.Frau Christina Bammel, Herr Christian Stäblein vertreten die EKBO nach innen , wie nach außen, im Bezug KdÖR, ihnen ist die Austrittszahlen zu zu schreiben, ohne wenn und aber.Der EKBO kann man eine gewisse Unfreundlichkeit bezeichnen, gegenüber Glieder, die Kunden sind. Effizient, Qualität kommen nicht tragen.WSie auch.Volkskirche war en die Gliedkirchen in der EKD nie, im Bezug Staatskirche.Menschen, gläubige Menschen leiden unter den Strukturen der Kirche, unter Arbeitnehmende, die in der Kirche ihren Dienst versehen.Dies und jenes wird experimentiert, Gläubige werden als Marionetten geführt, an Fäden gezogen.Demokratie ist nicht erleb, erfahrbar!Um 360Grad müßten sich die Kirchen innerhalb der EKD drehen, damit sie wieder Salonfähig werden.Wertschätzung erfährt nicht jede und jeder.Standesdünkel, Klassengesellschaft innerhalb der Kitrche ist erleb, erfahrbar.YAuch der Gleichheitsgrundsatz kommt nicht immer in den Kirchen zum Tragen."Haste was, bist de was", dies wird gelebt.Nicht identifizierbar ist es, wenn ein leitender Geistlicher, hier Bischof Stäblein, auf eien Podium aggressiv wird, im Bezug auf einen Pastor der SELK, hier Pastor.Dr.Dr.hc. Martens.Laut Ausgabe eines Gemeindebriefes, soll Herr Stäblein folgendes gessagt haben:"Der AltLutheraner nimmt uns alle Asylanten weg".Dies ist zu missbilligen!Der besagte Pfarrer tut etwas, mehr, als andere.Er arbeitet für vier.Seine Leistungen lassen sich sehen, zu würdfigen, was ertut, auch mit großen gesundheitlichen Problemem, wie Fieber.Nicht umsonst hat die Nachrichten Agentur IDEA Herrr Pfarrer Dr. Dr.hc Gottfried Martens vor Jahren als Pfarrer des Jahres gewählt. Kann Herr Stäblein, auch damit auf warten?!Der Zusammenhalt in den SELK Kirchengemeinden ist größer, als in den Kirchengemeinden der Amtskirche.Wo Anonymität vorhanden ist.Ein Ruck muss gehen, was die Kirchenleitung der EKBO betrifft. Nicht weiter so, wie bisher, sondern anders, mit Herz.Wieviel Kirchenglieder hatte die EKBO zu Beginn der ASmtszeit von Herrn Stäblein.Wieviel hat sie jetzt?Nicht ab, um aussitzen ist gefragt, sondern pastoralen Dienst.KLirche für andere sein, wie Dietrich Bonhoeffer es formulierte, dann hat die Kirche eine relle Überlebenschance.
2. Taufe Konfrimation Horst H. Krüger Mein Vorschlag: Verzcht auf die Konfirmation und statt dessen eine Kindersegnung und die Taufe dann Statt der Konfirmation. Taufe als Glaubenstaufe und Aufnahme in die Kirche, da spielt dann das Alter keine Rolle mehr wenn der Wunsch des Gläubigen vorhanden ist.
3. Recht auf teilhabe von Christina -Maria Bammel, Wv. Wochenzeitung :die Kirche,Nr.16, vom 14,04.2024 Wolfgang Banse Worten müssen Taten folgen
Teilhabe hin, Teilhabe her, Inklusion, Rerhabilitation wird nicht gelebt , was Menschen mit einem Handicap in Deutschland, im weltlichen, wie auch im kirchlichen Bereich betzrifft. so auch was die Gliedkirche EKBO betrifft.Integration m und Inklusion sieht anders aus, was was im Alltag erleb, erfahrbar wird.Nicht nur der Staat, s ondern auch die Kirche, die Kirchen dind w eit n fern vom Artikel 3, Absatz 3 des Grundgesetzes. "Niemand darf auf Grund...benachteiligt werden!:Homosexualität, Lesbilität wird chauffiert, Handicap nicht. Hier wird der Gleichheitsgrundsatz verworfen. Ouo vadis EKBO, wes Menschen mit einem Handicap betrifft.

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