Predigttext am Ostersonntag: 1. Samuel 2, 1–2, 6–8a
1 Und Hanna betete und sprach: Mein Herz ist fröhlich in dem Herrn, mein Horn ist erhöht in dem Herrn. Mein Mund hat sich weit aufgetan wider meine Feinde, denn ich freue mich deines Heils. 2 Es ist niemand heilig wie der Herr, außer dir ist keiner, und ist kein Fels, wie unser Gott ist. 6 Der Herr tötet und macht lebendig, führt ins Totenreich und wieder herauf. 7 Der Herr macht arm und macht reich; er erniedrigt und erhöht. 8 Er hebt auf den Dürftigen aus dem Staub und erhöht den Armen aus der Asche, dass er ihn setze unter die Fürsten und den Thron der Ehre erben lasse.
Von Sibylle Sterzik
Aus dem Lobgesang der Hanna spricht Leid, das sich in Freude verwandelt hat. Lange blieb die Frau des Ephraimiters Elkana kinderlos. Dessen Zweitfrau Peninna, Mutter mehrerer Kinder, ver spottete sie deswegen. Hanna litt. Ihr Mann Elkana wusste das. Auch ihn nahm das mit, denn er hatte Hanna lieb. Kinderlosigkeit war damals eine Schande.
Jedes Jahr, wenn Hanna zum Priester Eli im Heiligtum Silo hinaufzog, betete sie dort um ein Kind. Eines Tages saß der Priester am Türpfosten und hörte nicht nur Hannas Gebet um einen Sohn, sondern auch ihr Gelübde. Wenn Gott das Elend seiner Magd ansehen und ihr einen Sohn schenken würde, so gelobte sie, würde sie dieses Kind dem Herrn weihen „sein Leben lang“. Ihr Herz spricht und vertraut sich ganz Gott an. Eli segnet sie und sagt ihr die Erfüllung ihrer Bitte zu. Als Hanna tatsächlich den Knaben Samuel gebar, hält sie ihr Versprechen und bringt ihn zum Priester Eli. Gott singt sie ihr Glück anbetend entgegen: „Es ist niemand heilig wie der Herr, außer dir ist keiner.“
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