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Gelebte Vielfalt der Religionen am Rosenmontag

Zum zweiten Mal gibt es beim Rosenmontagszug in Düsseldorf einen Wagen der Religionsgemeinschaften

Wagenbaumeister Jacques Tilly mit einem Entwurf des "Toleranzwagens". Foto: Hans-Jürgen Bauer/epd
Der Sessionsorden mit dem Motto "Unser Rad schlägt um die Welt". Foto: Hans-Jürgen Bauer/epd
Bereits im vergangenen Jahr gab es einen gemeinsam Wagen der Religionsgemeinschaften auf dem Düsseldorfer Rosenmontagszug. Foto: Hans-Jürgen Bauer/epd

Von Andreas Rehnolt (epd)

Zum zweiten Mal zieht beim Rosenmontagszug in Düsseldorf ein Wagen der Religionsgemeinschaften durch die Straßen. Juden, Protestanten, Katholiken und Muslime stellten am Montag den Mottowagen vor. Ihn gestaltete der bundesweit bekannte Wagenbauer Jacques Tilly.

Eine Besonderheit ist diesmal: Auf dem Wagen sind Mitglieder des überwiegend aus homosexuellen Muslimen bestehenden Kulturvereins "Orient-Okzident-Express - Engagierte Muslime im Rheinland" vertreten. Der Vorsitzende Ataman Yildirim hofft, dass "Muslime auch zu Playern im Karneval werden und diese gelebte Vielfalt mitgestalten". Er selbst habe beim Karneval erfahren, "dass das Paradies ja schon hier auf der Erde ist und man nicht erst sterben muss, um das zu entdecken", sagt der Sozialarbeiter.

Auf dem "Toleranzwagen" ist deshalb laut Yildirim auch Hodscha Nasreddin als Held humoristischer Geschichten zu sehen. Nasreddin sitzt falsch herum auf einem Esel und will damit zeigen, dass man - egal wie - seinen Weg gehen kann. Nasreddin gilt als Pendant zu Till Eulenspiegel. "Einer muss den Narren spielen", meint Yildirim, dessen Verein "für alle offen da ist, die ein offenes Herz haben".

Der "Toleranzwagen" mit einer Besatzung von insgesamt 32 Närrinnen und Narren der vier Religionsgemeinschaften zeigt auch vier Symbole der Religionen und jeweils eines der Gotteshäuser in Düsseldorf. Über allem schwebt das närrische Sessionsmotto in der nordrhein-westfälischen Landeshauptstadt: "Unser Rad schlägt um die Welt". Es huldigt der Brauchtumsfigur des Düsseldorfer Radschlägers.

Hoffnung auf Nachahmer

Den Radschläger gab es nach den Worten des kommissarischen Stadtdechanten Frank Heidkamp vom katholischen Gemeindeverband Düsseldorf bereits im Jahr 1288. Damals feierte man in Düsseldorf den Sieg von Graf Adolf über das Heer des Kölner Erzbischofs. "Die Kinder schlugen das Rad vor Freude und Begeisterung über den Frieden", erzählt Heidkamp. Heute solle das Karnevalsmotto deutlich machen, "dass wir uns alle freuen, wenn es auf der ganzen Welt mehr Frieden, Toleranz und Freude gibt". Er sehe den Toleranzwagen auch "als gutes Zeichen dafür, dass wir uns hier in der Stadt auf den Weg dafür machen", sagt der katholische Geistliche.

In Zeiten mit zunehmendem Antisemitismus und Islam- und Christenfeindlichkeit wollen die vier Religionsgemeinschaften auch hierzulande "ein Zeichen setzen, dass wir zusammen Karneval feiern und gemeinsam Spaß haben können", erklärt Düsseldorfs Oberbürgermeister Thomas Geisel (SPD). Er wünsche sich, dass die Idee des "Toleranzwagens" auch in anderen Karnevalsstädten Nachahmer findet.

Erneut sollen wieder rund zwei Tonnen Wurfmaterial vom Wagen der Religionen ins närrische Volk geworfen werden. Darunter wird auch eine halbe Tonne koschere Kamellen sein, die die Jüdische Gemeinde bereitstellt.

2021 zieht der "Toleranzwagen" jedoch nicht mehr in Düsseldorf mit, wie Koordinator Walter Schuhen von der Jüdischen Gemeinde sagt: "Dann ist das Projekt offiziell beendet, was im nächsten Jahr passiert, ist noch unklar." Der Superintendent des evangelischen Kirchenkreises Düsseldorf, Heinrich Fucks, will das Thema im Rat der Religionen in der Stadt ansprechen. Vielleicht könne man ja auch die Buddhisten, Hinduisten oder orthodoxen Christen zur Teilnahme an einem neuen Projekt gewinnen.

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1. "Jeder einzelne Austritt schmerzt" Wolfgang Banse Die Kirchenaustritte sind hausgemacht.Hauptamtlich Tätige tragen zum größten Teil dazu bei.Die Aussage von Herrn Stäblein:"Jeder einzelne Austritt schmerzt", sind hohl und bleiben es.Frau Christina Bammel, Herr Christian Stäblein vertreten die EKBO nach innen , wie nach außen, im Bezug KdÖR, ihnen ist die Austrittszahlen zu zu schreiben, ohne wenn und aber.Der EKBO kann man eine gewisse Unfreundlichkeit bezeichnen, gegenüber Glieder, die Kunden sind. Effizient, Qualität kommen nicht tragen.WSie auch.Volkskirche war en die Gliedkirchen in der EKD nie, im Bezug Staatskirche.Menschen, gläubige Menschen leiden unter den Strukturen der Kirche, unter Arbeitnehmende, die in der Kirche ihren Dienst versehen.Dies und jenes wird experimentiert, Gläubige werden als Marionetten geführt, an Fäden gezogen.Demokratie ist nicht erleb, erfahrbar!Um 360Grad müßten sich die Kirchen innerhalb der EKD drehen, damit sie wieder Salonfähig werden.Wertschätzung erfährt nicht jede und jeder.Standesdünkel, Klassengesellschaft innerhalb der Kitrche ist erleb, erfahrbar.YAuch der Gleichheitsgrundsatz kommt nicht immer in den Kirchen zum Tragen."Haste was, bist de was", dies wird gelebt.Nicht identifizierbar ist es, wenn ein leitender Geistlicher, hier Bischof Stäblein, auf eien Podium aggressiv wird, im Bezug auf einen Pastor der SELK, hier Pastor.Dr.Dr.hc. Martens.Laut Ausgabe eines Gemeindebriefes, soll Herr Stäblein folgendes gessagt haben:"Der AltLutheraner nimmt uns alle Asylanten weg".Dies ist zu missbilligen!Der besagte Pfarrer tut etwas, mehr, als andere.Er arbeitet für vier.Seine Leistungen lassen sich sehen, zu würdfigen, was ertut, auch mit großen gesundheitlichen Problemem, wie Fieber.Nicht umsonst hat die Nachrichten Agentur IDEA Herrr Pfarrer Dr. Dr.hc Gottfried Martens vor Jahren als Pfarrer des Jahres gewählt. Kann Herr Stäblein, auch damit auf warten?!Der Zusammenhalt in den SELK Kirchengemeinden ist größer, als in den Kirchengemeinden der Amtskirche.Wo Anonymität vorhanden ist.Ein Ruck muss gehen, was die Kirchenleitung der EKBO betrifft. Nicht weiter so, wie bisher, sondern anders, mit Herz.Wieviel Kirchenglieder hatte die EKBO zu Beginn der ASmtszeit von Herrn Stäblein.Wieviel hat sie jetzt?Nicht ab, um aussitzen ist gefragt, sondern pastoralen Dienst.KLirche für andere sein, wie Dietrich Bonhoeffer es formulierte, dann hat die Kirche eine relle Überlebenschance.
2. Taufe Konfrimation Horst H. Krüger Mein Vorschlag: Verzcht auf die Konfirmation und statt dessen eine Kindersegnung und die Taufe dann Statt der Konfirmation. Taufe als Glaubenstaufe und Aufnahme in die Kirche, da spielt dann das Alter keine Rolle mehr wenn der Wunsch des Gläubigen vorhanden ist.
3. Recht auf teilhabe von Christina -Maria Bammel, Wv. Wochenzeitung :die Kirche,Nr.16, vom 14,04.2024 Wolfgang Banse Worten müssen Taten folgen
Teilhabe hin, Teilhabe her, Inklusion, Rerhabilitation wird nicht gelebt , was Menschen mit einem Handicap in Deutschland, im weltlichen, wie auch im kirchlichen Bereich betzrifft. so auch was die Gliedkirche EKBO betrifft.Integration m und Inklusion sieht anders aus, was was im Alltag erleb, erfahrbar wird.Nicht nur der Staat, s ondern auch die Kirche, die Kirchen dind w eit n fern vom Artikel 3, Absatz 3 des Grundgesetzes. "Niemand darf auf Grund...benachteiligt werden!:Homosexualität, Lesbilität wird chauffiert, Handicap nicht. Hier wird der Gleichheitsgrundsatz verworfen. Ouo vadis EKBO, wes Menschen mit einem Handicap betrifft.

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